- Willehad
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Willehad, ursprünglich Vilhaed, (* um 740 in Northumbria; † 8. November 789 in Blexen an der Weser) war seit etwa 770 als Missionar in Friesland und im Gebiet der Sachsen aktiv und wurde der erste Bischof von Bremen. Sein Name bedeutet „der willenstarke Kämpfer“.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Seit etwa 772 wirkte Willehad zunächst in Friesland im Gebiet von Dokkum. Seit 780 missionierte er im Auftrage Karls des Großen an der Unterweser im Gau Wigmodi, musste dann allerdings beim Sachsenaufstand von 782 die Flucht ergreifen. Er begab sich auf eine Pilgerreise nach Rom. Anschließend verbrachte er zwei Jahre im Kloster Echternach.
Nach der Taufe des Sachsenführers Widukind im Jahr 785 begab sich Willehad sofort zurück in sein früheres Missionsgebiet. Bremen wurde der Mittelpunkt seines Wirkens. Am 13. Juli 787 erfolgte seine Ernennung zum Missionsbischof. Nach dem Vorbild des northumbrischen Kirchenwesens ließ Willehad die pastorale Versorgung der Sachsen im Gau Wigmodi durch reisende Priester durchführen. Kirchengründungen im Elbe-Weser-Raum waren zunächst selten.
An Allerheiligen (1. November) 789 weihte er den ersten Dom zu Bremen, der noch ein Holzbau war. Eine Woche später starb er in Blexen an einem heftigen Fieber.[1] Er wurde zunächst in einer Grabkapelle am Dom bestattet. Später wurde die Wilhadikapelle gebaut, um die Gebeine Willehads aufzunehmen. 860 ließ Erzbischof Ansgar die sterblichen Überreste Willehads aus der Kapelle in den Dom umbetten.[2] Später wurde Willehad heilig gesprochen und seine Gebeine als Reliquien verehrt.[3] In der Reformationszeit gingen sie allerdings – mit Ausnahme eines Kokosnussreliquiar aus dem Domschatz zu Münster[4] – verloren.
Siehe auch
Literatur
- Carsten Erich Carstens: Willehad. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 43, Duncker & Humblot, Leipzig 1898, S. 262 f.
- Andreas Röpcke (Hg.): Willehad: das Leben des hl. Willehad, Bischof von Bremen, und die Beschreibung der Wunder an seinem Grabe. Schünemann Verlag, Bremen 1982, ISBN 3-7961-1738-4.
- Ekkart Sauser: Willehad. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 13, Herzberg 1998, ISBN 3-88309-072-7, Sp. 1316–1317.
- Johannes Göhler: Der Angelsachse Willehad und der Missionsauftrag Karls des Großen für Wigmodien. In: Wege des Glaubens, Beiträge zu einer Kirchengeschichte des Landes zwischen Elbe und Weser. S. 2–6, Stade 2006, ISBN 978-3-931879-26-6
Einzelnachweise
- ↑ Willehad. Das Leben des hl. Willehad, Bischof von Bremen, und die Beschreibung der Wunder an seinem Grabe. Carl Schünemann Verlag, Bremen 1982, S. 65
- ↑ Willehad. Das Leben des hl. Willehad, Bischof von Bremen, und die Beschreibung der Wunder an seinem Grabe. Carl Schünemann Verlag, Bremen 1982, S. 14 und 17
- ↑ Willehads Nachfolger Ansgar berichtet von einer ganzen Reihe von Wunderheilungen, die sich nach Pilgerreisen an Willehads Grab im Bremer Dom zugetragen hätten.
- ↑ Willehad. Das Leben des hl. Willehad, Bischof von Bremen, und die Beschreibung der Wunder an seinem Grabe. Carl Schünemann Verlag, Bremen 1982, S. 17
Weblinks
Commons: Willehad – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienWikisource: St. Willehad, der erste Bischof von Bremen – Quellen und VolltexteVorgänger Amt Nachfolger --- Bischof von Bremen
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