- Beinwil SO
-
SO ist das Kürzel für den Kanton Solothurn in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Beinwil zu vermeiden. Beinwil Basisdaten Staat: Schweiz Kanton: Solothurn Bezirk: Thierstein Gemeindenummer: 2612 Postleitzahl: 4229 Koordinaten: (611247 / 245905)47.3638917.587509582Koordinaten: 47° 21′ 50″ N, 7° 35′ 15″ O; CH1903: (611247 / 245905) Höhe: 582 m ü. M. Fläche: 22,67 km² Einwohner: 313 (31. Dezember 2010)[1] Website: www.beinwil-so.ch Karte Beinwil ist eine politische Gemeinde im Bezirk Thierstein des Kantons Solothurn in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Beinwil liegt auf 582 m ü. M., rund 9 km südöstlich der Stadt Laufen (Luftlinie). Die Streusiedlungsgemeinde erstreckt sich im Tal der Lüssel, am Nordfuss der Hohen Winde, im Solothurner Jura sowie im Schwarzbubenland.
Die Fläche des mit 22,7 km² drittgrössten Gemeindegebietes des Kantons umfasst einen stark reliefierten und gekammerten Abschnitt des Faltenjuras. Fast das gesamte obere Einzugsgebiet der Lüssel gehört zu Beinwil. Die Lüssel durchquert das Gebiet in einem tiefen Tal von Ost nach West und nimmt auf ihrem Weg von beiden Seiten zahlreiche kurze Seitenbäche auf, welche die Landschaft in ein kompliziertes System von Tälern, Hügeln und Felskreten untergliedern. Sie tritt in der Nähe des Chessilochs beim Passwang in den Gemeindebann ein und verlässt ihn an der Engstelle zwischen dem Hörnli (816 m ü. M.) und dem Hochstelleli (907 m ü. M.) oberhalb von Erschwil.
Die nördliche Grenze scheint mehr oder weniger willkürlich gezogen und verläuft nicht entlang auffälliger natürlicher Gegebenheiten (Bergkämme, Bäche), sondern vom Hochstelleli entlang den Südabhängen des Hirnichopfes bis zum Geissberg (1'045 m ü. M.). Demgegenüber liegt die südliche Gemeindegrenze überwiegend auf der Wasserscheide. Das Lüsseltal wird im Süden flankiert von den Höhen des Hörnli, Grand Mont (1'073 m ü. M.), Hohe Winde (erreicht mit 1'204 m ü. M. den höchsten Punkt von Beinwil) und dem langen, aber sehr schmalen Grat des Beibelbergs (bis 1'022 m ü. M.), welcher das obere Lüsseltal vom Guldental (im Einzugsbereich der Dünnern) trennt. Ein kleiner Gemeindeteil liegt südlich der Hohen Winde im Quellgebiet des Scheltenbachs. Der Gemeindeboden erstreckt sich dabei bis zum Scheltenpass (1'051 m ü. M.) und auf den Matzendörfer Stierenberg (bis 1'170 m ü. M.). Von der Gemeindefläche entfielen 1997 2 % auf Siedlungen, 54 % auf Wald und Gehölze und 43 % auf Landwirtschaft; etwas weniger als 1 % war unproduktives Land.
Beinwil setzt sich aus vier weilerartigen Verdichtungen zusammen, die allesamt im oder nahe dem Talboden der Lüssel liegen:
- Neuhüsli (650 m ü. M.) und Schachen (594 m ü. M.) bilden zusammen Oberbeinwil
- der Klosterbezirk (582 m ü. M.) und Joggenhus (534 m ü. M.) bilden zusammen Unterbeinwil
Daneben gehören zahlreiche Einzelhöfe, Berg- und Sennhöfe, welche über das ganze Gebiet verstreut liegen, zu Beinwil. Nachbargemeinden von Beinwil sind Mümliswil-Ramiswil, Aedermannsdorf, Erschwil, Meltingen und Nunningen im Kanton Solothurn, Bretzwil und Lauwil im Kanton Basel-Landschaft, Schelten im Kanton Bern sowie Mervelier und Montsevelier im Kanton Jura.
Bevölkerung
Mit 313 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2010) gehört Beinwil zu den kleinen Gemeinden des Kantons Solothurn. Von den Bewohnern sind 97,4 % deutschsprachig, 1,0 % französischsprachig und 1,0 % sprechen Serbokroatisch (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl von Beinwil belief sich 1850 auf 506 Einwohner, 1900 noch auf 435 Einwohner. Im Verlauf des 20. Jahrhunderts pendelte die Bevölkerungszahl bis 1950 im Bereich zwischen 410 und 480 Personen. Seither wurde eine langsame, aber kontinuierliche Bevölkerungsabnahme verzeichnet.
Wirtschaft
Beinwil lebt noch heute vorwiegend von der Landwirtschaft. Wichtig sind vor allem Milchwirtschaft und Viehzucht neben dem Obstbau (überwiegend Kirschbäume), während der Ackerbau aufgrund der Höhenlage nur einen geringen Flächenanteil ausmacht. Einige weitere Arbeitsplätze sind im lokalen Kleingewerbe und im Dienstleistungssektor vorhanden. Früher gab es auch industrielles Gewerbe im Dorf, nämlich durch den Eisenabbau im 16. Jahrhundert und durch die Gründung einer Glashütte im Jahre 1835. Im Neuhüsli wurden im 19. Jahrhundert Molkenkuren durchgeführt. Verschiedene Erwerbstätige sind Wegpendler, die hauptsächlich im Laufental arbeiten.
Verkehr
Die Gemeinde liegt an der Strasse von Zwingen über den Passwang nach Balsthal. Durch einen Postautokurs, welcher die Strecke von Zwingen nach Oensingen bedient, sind die verschiedenen Weiler von Beinwil an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden.
Geschichte
Die Geschichte von Beinwil ist eng mit derjenigen des Benediktinerklosters verknüpft. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1147 unter dem Namen Benwilre. Später erschienen die Bezeichnungen Beinwilare (1156), Benvilare (1174), Beinwilre (1212), Beunwilre (1219), Beinwilr (1252) und Benwilr (1253). Der Ortsname geht auf den althochdeutschen Personennamen Beino oder Peino, eventuell auch Bago zurück und bedeutet somit Hofsiedlung des Beino.
Das Kloster Beinwil wurde um 1085 wahrscheinlich vom lokalen Adel gegründet und mit einem Herrschaftsgebiet ausgestattet, das etwa dem heutigen Gemeindegebiet entsprach und damals Abtkammer Beinwil genannt wurde. Schon im 12. Jahrhundert erlebte das Kloster eine Blütezeit und brachte den Kirchensatz zahlreicher Ortschaften des Schwarzbubenlandes und der umliegenden Regionen sowie verschiedene Grundbesitztümer an sich, die bis ins Elsass und in den Breisgau reichten.
Bereits im 13. Jahrhundert begann der allmähliche wirtschaftliche Niedergang infolge von Streitigkeiten über Gebietsansprüche der Städte Solothurn und Basel an die Grafen von Thierstein, welche als Kastvögte des Klosters agierten. Nachdem Beinwil 1519 an Solothurn gelangt war, übernahmen die Solothurner auch einen Grossteil des Klosterbesitzes als Pfand. Beinwil wurde dabei der Vogtei Thierstein zugeordnet.
Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime (1798) gehörte Beinwil während der Helvetik zum Distrikt Dornach und ab 1803 zum Bezirk Thierstein. Das Kloster wurde während des Kulturkampfes im Jahre 1874 per Volksentscheid aufgehoben.
Bilder
Sehenswürdigkeiten
Die barocke Klosterkirche des Klosters Beinwil und die Konventsgebäude wurden im ausgehenden 17. Jahrhundert errichtet. Oberhalb des Klosters steht die Kapelle Sankt Johannes, die 1695 erbaut wurde.
Wappen
- In Schwarz zwei schräglinke weisse Gebeine
Die zwei Gebeine kommen schon im 17. Jahrhundert in Abtei- und Konventsiegeln des Klosters Beinwil-Mariastein vor.
Weblinks
Commons: Beinwil – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ WOHNBEVÖLKERUNG DER GEMEINDEN NACH NATIONALITÄT UND GESCHLECHT (XLS, 262 kB), Amt für Finanzen, Controllerdienst und Statistik, vom 26. März 2011, abgerufen am 11. April 2011
Politische Gemeinden im Bezirk ThiersteinBärschwil | Beinwil | Breitenbach | Büsserach | Erschwil | Fehren | Grindel | Himmelried | Kleinlützel | Meltingen | Nunningen | Zullwil
Kanton Solothurn | Bezirke des Kantons Solothurn | Gemeinden des Kantons Solothurn
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Beinwil — Saltar a navegación, búsqueda Para otros usos de este término, véase Beinwil am See. Beinwil Escudo … Wikipedia Español
Beinwil — may refer to:in Switzerland: * Beinwil (Freiamt) in the canton of Aargau * Beinwil am See in the canton of Aargau * Beinwil, Solothurn, location of the Beinwil Abbey … Wikipedia
Beinwil — ist der Name folgender Gemeinden in der Schweiz: Beinwil SO im Kanton Solothurn Beinwil (Freiamt) im Kanton Aargau Beinwil am See im Kanton Aargau Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unters … Deutsch Wikipedia
Beinwil (SO) — SO dient als Kürzel für den Schweizer Kanton Solothurn und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Beinwil zu vermeiden. Beinwil (SO) … Deutsch Wikipedia
Beinwil AG — AG dient als Kürzel für den Schweizer Kanton Aargau und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen zu vermeiden. Beinwil AG bezeichnet zwei Gemeinden im Kanton Aargau, Schweiz: Beinwil (Freiamt), 945 E. Beinwil am See, 2628 E … Deutsch Wikipedia
Beinwil — Cette page d’homonymie répertorie les différentes localités partageant un même nom. Beinwil est une commune suisse du canton de Soleure Beinwil (Freiamt) est une commune suisse du canton d Argovie Beinwil am See est une commune suisse du… … Wikipédia en Français
Beinwil — Sp Benvilis Ap Beinwil L Šveicarija … Pasaulio vietovardžiai. Internetinė duomenų bazė
Beinwil (Freiamt) — Basisdaten Staat: Schweiz … Deutsch Wikipedia
Beinwil am See — Basisdaten Staat: Schweiz … Deutsch Wikipedia
Beinwil Am See — Pour les articles homonymes, voir Beinwil. Beinwil am See Vue de Beinwil depuis le … Wikipédia en Français