- Laufen BL
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BL ist das Kürzel für den Kanton Basel-Landschaft in der Schweiz und wird verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen des Namens Laufen zu vermeiden. Laufen Basisdaten Staat: Schweiz Kanton: Basel-Landschaft Bezirk: Laufen Gemeindenummer: 2787 Postleitzahl: 4242 UN/LOCODE: CH LFN Koordinaten: (604633 / 251764)47.4166687.500015354Koordinaten: 47° 25′ 0″ N, 7° 30′ 0″ O; CH1903: (604633 / 251764) Höhe: 354 m ü. M. Fläche: 11.37 km² Einwohner: 5218 (31. März 2011)[1] Website: www.laufen-bl.ch Die Birs in Laufen, November 2003
Karte Laufen (frz. Laufon) ist eine politische Gemeinde im Bezirk Laufen des Kantons Basel-Landschaft in der Schweiz. Laufen ist der Hauptort des gleichnamigen Bezirks.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Laufen liegt im Laufental an der Birs und an der Jurabahnlinie von Basel nach Delémont. Seine höchste Erhebung ist der Nettenberg mit 670 m ü.M. und der tiefste Punkt das Birsufer bei der Neumatt mit 348 m ü.M. Die Fläche des Gemeindegebiets beträgt 1137 Hektar, davon sind 28 % Landwirtschaftsfläche, 53 % Wald, 18 % Siedlungen und 1 % unproduktive Fläche.
Wappen
- Auf schwarzem Grund ein silberner Baselstab.
Das Wappen symbolisiert die enge Verbindung mit dem Bistum Basel.
Geschichte
Von 58 v. Chr. bis 470 n. Chr. gehörte Laufen zum Römerreich und nach dessen Zusammenbruch war es bis etwa 500 alemannisch. Darauf gehörte die Talschaft zum Frankenreich und von 853 bis 1033 zum Königreich Burgund. Der kinderlose König von Burgund, Rudolf III., schenkte 999 dem Basler Bischof grosse Teile des Birstals (siehe auch Fürstbistum Basel).
1141 wird das Dorf als Loufen erstmals erwähnt. 1295 gründete Peter Reich von Reichenstein das Städtchen Laufen. 1637–39 wurde Laufen in den Dreissigjährigen Krieg hineingezogen. Protestantische Schweden griffen den Bischof an, welcher zugleich Reichsfürst war, und verwüsteten das Tal.
Zusammen mit anderen Untertanen rebellierten im 18. Jahrhundert die Laufener gegen das Fürstbistum. Mit Hilfe französischer Truppen besiegte man die «gnädigen Herrn» in Pruntrut. Während der französischen Revolution war Laufen 1792 während 87 Tagen Teil eines eigenen jurassischen Staates, der «Raurachischen Republik». Diese wurde dann aber von 1793 bis 1813 Teil Frankreichs. Im französischen Département Mont Terrible war Laufen Kantonshauptstadt.
1815 wurde am Wiener Kongress Laufen und der Rest des ehemaligen Fürstbistums der Schweizerischen Eidgenossenschaft zugesprochen. Aber vermutlich aufgrund eines Irrtums am grünen Tisch kam das «Laufonnais» nicht zu Basel wie die anderen deutschsprachigen Vogteien Birseck und Pfeffingen, sondern wie die anderen Bezirke zu Bern. 1852 wurden die beiden Gemeinden Laufen Stadt und Laufen Vorstadt vereinigt.
Nach der Bildung des Kantons Jura aus den drei mehrheitlich katholischen Amtsbezirken Delémont, Porrentruy und Franche-Montagne sowie einiger Gemeinden des Amtsbezirks Moutier, wurde das Laufental 1979 zur weit abgelegenen bernischen Exklave. Nach einer mehrjährigen Abstimmungskaskade entschieden sich 1989 (Stimmbeteiligung über 93 Prozent) 51,7 Prozent der Bewohner des Bezirks Laufen für den Übertritt in den Kanton Basel-Landschaft. Die Gemeinde Laufen votierte jedoch dagegen. 1994 wurde der Beitritt zum Kanton Basel-Landschaft vollzogen.
Bevölkerung
58 % der Bevölkerung sind römisch-katholisch, 15 % reformiert, 1 % christkatholisch. Der Ausländeranteil beträgt 22,6 %.
Wirtschaft
In Laufen haben sich grosse international tätige Firmen niedergelassen: der Kräuterzucker-Hersteller Ricola AG (ursprünglich Richterich und Compagnie, Laufen – daher die Abkürzung Ricola) und die Laufen Bathrooms AG. Die Firmen profitieren von der stadtnahen Lage zu Basel im Dreiländereck CH-D-F, von tüchtigen Arbeitskräften aus dem Laufental, dem Thierstein und dem Elsass, sowie von noch erschwinglichen Preisen für Bauland und Wohnungen.
Kultur
Im alten Birsmillgebäude liegt der Rockclub Biomill. Ausstellungen, Konzerte, Kabarett, Filme und Lesungen bietet das Kulturforum Laufen im umfunktionierten Schlachthaus. In der Stedtlibibliothek Laufen stehen rund 15000 Bücher, Filme und andere Medien zur Ausleihe bereit.
Seit vielen Jahren besitzt Laufen kein Kino mehr. Im Jahr 2005 wurde deshalb der Verein Open-Air-Kino-Laufen gegründet, der seither Ende August auf dem Parkplatz des alten Schlachthauses jeweils ein grosses Openairkino veranstaltet. Im Jahr 2007 bietet das Freiluftkino 700 Personen Platz.
Sehenswürdigkeiten
- Mittelalterliche Altstadt mit einer teilweise erhaltenen Stadtmauer und drei Toren
- Obertor, der sog. Zeitturm, mit grossem Zifferblatt und astronomischer Uhr
- Stadthaus (1672), zuerst barocker Adelssitz und dann Spital, beherbergt heute die Gemeindeverwaltung. Bei der Restaurierung 1976 wurde unter dem weissen Verputz ein Jagdfresko im Festsaal der Familie Roggenbach in Grisaillenmanier aus dem 17. Jahrhundert entdeckt.
- Katharinenkirche (1698) mit Altären, geschnitzter Kanzel und spätgotischen Madonna sowie Rokokostatuen von 1755
- Auf dem Friedhof stehen zwei Seitenplatten und die Deckplatte eines Dolmens.
Literatur
- Anna C. Fridrich: Herrschaft, Konflikt, Kommunikation Zur Ausgestaltung herrschaftlicher Praxis in der fürstbischöflichen Stadt Laufen während der Frühen Neuzeit, in: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte, Jg. 54, 2004 (Volltext)
- Laufen (Gemeinde) im Historischen Lexikon der Schweiz
Weblinks
- Offizielle Website der Gemeinde Laufen BL
- Kantonale Seite über Laufen
- Laufen BL im Historischen Lexikon der Schweiz
Einzelnachweise
- ↑ Canton of Basel-Land Statistics, Wohnbevölkerung nach Nationalität und Konfession per 31. März 2011
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