- Wingas
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Wingas GmbH & Co. KG Rechtsform GmbH & Co. KG Gründung 1993 Sitz Kassel, Deutschland Leitung Dr. Gerhard König, Dr. Ludwig Möhring, Artour Chakhdinarov, Gennady Ryndin Mitarbeiter 367 (2008) Umsatz 9 Mrd. EUR (2008) Produkte Erdgashandel und -vertrieb Website www.wingas.de Die Wingas GmbH & Co. KG (Markenschreibweise WINGAS) ist ein Gemeinschaftsunternehmen der BASF-Tochter Wintershall und der Gazprom mit Sitz in Kassel in der Rechtsform einer GmbH & Co. KG.
Gegründet wurde Wingas 1993 zum gemeinsamen Erdgashandel und -vertrieb. Als europäisches Energieunternehmen ist Wingas in Deutschland, Belgien, Frankreich, Großbritannien, Österreich, der Tschechischen Republik und Dänemark aktiv. Die Besitzanteile betragen 50% für Wintershall und 50% für Gazprom Germania mit einer Mehrheit von einem Anteil für Wintershall.
Wingas handelt und vertreibt Erdgas an Stadtwerke, regionale Versorger, Industriebetriebe und Kraftwerke in Deutschland und im europäischen Ausland. Die Tochtergesellschaft Wingas Transport GmbH &Co KG betreibt ein mehr als 2.000 Kilometer langes Leitungsnetz, das die großen Gasreserven Sibiriens und die Erdgasquellen in der Nordsee mit den wachsenden Absatzmärkten in Westeuropa verbindet.
Im niedersächsischen Rehden verfügt Wingas über den größten unterirdischen Erdgasspeicher Westeuropas – mit einem Volumen von über vier Milliarden Kubikmetern Arbeitsgas. Das entspricht dem Jahresbedarf von zwei Millionen Einfamilienhäusern oder in etwa einem Fünftel der in Deutschland vorhandenen Speicherkapazität für Erdgas. Derzeit entstehen weitere Erdgasspeicher in Großbritannien (Saltfleetby) und Deutschland (Jemgum). Im Mai 2007 wurde der Erdgasspeicher Haidach bei Straßwalchen in Salzburg mit einem Speichervolumen von bis zu 1,2 Milliarden Kubikmetern Erdgas von der Wingas, der Rohöl-Aufsuchungs AG (RAG) und Gazprom Export in Betrieb genommen. Dieser soll bis 2011 auf 2,7 Milliarden Kubikmeter ausgebaut werden.
Wingas kann bis zu 20 Prozent seines Absatzes in Speichern vorhalten. Zum Vergleich, Großbritannien, dessen Energiemarkt ähnlich groß ist, kann lediglich drei Prozent an Speicherkapazitäten vorhalten.
2008 wurde die Übereinkunft erzielt, bestehende Verträge mit der Gazprom um weitere 35 Jahre zu verlängern. Die Gashandelsgesellschaften WINGAS und WIEH sicherten sich damit mehr als 800 Milliarden Kubikmeter Erdgas aus Russland bis 2043. WINGAS bezieht dabei russisches Erdgas bereits seit mehreren Jahren über zwei voneinander unabhängigen Importrouten.
Zur langfristigen Deckung des steigenden Erdgasimportbedarfs in Deutschland und Westeuropa wird die Ostseepipeline Nord Stream gebaut, welche bei Lubmin (Vorpommern) deutsches Festland berührt. Wingas hat mit Gazprom Export erste Lieferungen über die Nord Stream vereinbart. Ab Inbetriebnahme, die für das Jahr 2011 vorgesehen ist, wird Wingas über einen Zeitraum von 25 Jahren jährlich zusätzlich zu bestehenden Liefermengen bis zu 9 Milliarden Kubikmeter Erdgas über die Nord Stream beziehen.
Der Bruttoumsatz des Unternehmens lag im Jahr 2008 bei 9 Milliarden Euro, die Mitarbeiterzahl lag bei 367.
Pipelines
Für den Weitertransport laufen derzeit Bauvorbereitungen bzw. Bauarbeiten zweier Pipelines:
- NEL (Norddeutsche Erdgasleitung) ab 2012: Lubmin - Rehden-Hamburg-Gasleitung
- OPAL (Ostsee-Pipeline-Anbindungs-Leitung) ab 2011: Lubmin - Olbernhau / STEGAL
Bereits seit den 1990er Jahren betreibt Wingas in Deutschland die Pipelines:
- MIDAL (Mitte-Deutschland-Gasanbindungs-Leitung): Rysum - Rehden - Lippe - Reckrod (Hessen) - Ludwigshafen
- RHG (Rehden-Hamburg-Gasleitung): Rehden - Hamburg
- WEDAL (Westdeutsche Anbindungsleitung): Lippe - Aachen
- JAGAL (Jamal-Gas-Anbindungsleitung): Mallnow (Brandenburg) - Rückersdorf (Thüringen)
- STEGAL (Sachsen-Thüringen-Erdgasleitung): Reckrod (Hessen) - Rückersdorf - Olbernhau (Sachsen) - Tschechien
- ERM (Erdgasleitung Rhein-Main): Ludwigshafen - Jockgrim
Weblinks
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