Wladimir Iwanowitsch Fedossejew

Wladimir Iwanowitsch Fedossejew

Wladimir Iwanowitsch Fedossejew (international Vladimir Fedoseyev; russisch Владимир Иванович Федосеев, wiss. Transliteration Vladimir Ivanovič Fedoseev; * 5. August 1932 in Leningrad) ist ein russischer Dirigent.

Werdegang

Ersten Kontakt mit Musik erhielt er durch seinen Vater, der ein Amateur-Bajan-Spieler war. Während der Leningrader Blockade im Zweiten Weltkrieg gab er in Krankenhäusern seine ersten Konzerte. Durch Zufall überlebte er die Bombardierung des Zuges, der ihn aus dem blockierten Leningrad evakuieren sollte. Nach seiner Rückkehr trat er in die Mussorgski-Musikschule ein und begann mit dem bekannten Andrejew-Volksmusikorchester zu arbeiten. Danach setzte er seine Ausbildung bei Nikolaj Reznikow an der Moskauer Gnessin-Musikschule fort. 1959 wurde er der Chefdirigent des All Union Radio Russian Folk Instruments Orchestra. Seine Dirigiertechnik verbesserte am Moskauer Konservatorium bei Leo Ginzburg. Auf Einladung von Jewgeni Mrawinski dirigierte Fedossejew ein Konzert mit den Leningrader Philharmonikern. Mit diesem Konzert gelang ihm der Durchbruch als Dirigent. Bereits drei Jahre später wurde er künstlerischer Leiter und Chefdirigent des Moskauer Radio-Symphonieorchesters, dessen Chefdirigent er nun seit mehr als 30 Jahren ist. Mit Tourneen durch Europa, Asien und die USA machte er es weltbekannt.

1994 wurde er Chefdirigent der Wiener Symphoniker, ein Amt, das er bis Ende 2004 innehatte. Außerdem arbeitet er auch regelmäßig mit den bedeutenden Orchestern der Welt, unter anderem dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Gürzenich-Orchester Köln, dem Gewandhausorchester Leipzig, den Berliner Philharmonikern, dem Tonhalle-Orchester Zürich, den großen Pariser Orchestern, dem Tokyo Philharmonic Symphony Orchestra, dem Cleveland Orchestra, Detroit Symphony Orchestra und dem Pittsburgh Symphony Orchestra. Als Operndirigent war Wladimir Fedossejew häufig in Bregenz, Mailand, Wien, Florenz, Rom und Bologna tätig. Jährlich arbeitet er auch mit dem Opernhaus Zürich zusammen. In der Saison 2005/06 erregte er am Opernhaus Zürich viel Aufsehen, weil auf sein Drängen hin Schostakowitschs Lady Macbeth von Mzensk in der auf Druck durch die sowjetische Zensur vom Komponisten überarbeiteten Fassung (Katarina Ismailowa) auf das Programm gesetzt wurde.

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