Wolf Mittler

Wolf Mittler

Wolf Mittler (* 1. Januar 1918; † 11. November 2002 in München) war ein deutscher Journalist und Radiomoderator.

International bekannt wurde er zunächst als englischsprachiger Sprecher des während des Zweiten Weltkrieges zu Propagandazwecken eingerichteten Radioprogramms Germany Calling. Dort erlangte er bei den Zuhörern in Großbritannien und den USA eine gewisse Beliebtheit, da er sehr gut Englisch sprach, eine mitunter humorvolle Art hatte und später Kriegsgefangene Grüße in die Heimat ausrichten ließ. Er war einer der Moderatoren, die im Vereinigten Königreich unter dem geringschätzigen Spitznamen Lord Haw-Haw bekannt waren.

1943 flüchtete Wolf Mittler nach Italien und wurde dort von der Gestapo verhaftet. Unter abenteuerlichen Umständen gelang ihm die Flucht und später die Einreise in die Schweiz.[1]

Nach dem Krieg war Wolf Mittler ein beliebter Moderator für Hörfunk und Fernsehen[2] beim Bayerischen Rundfunk. Höhepunkte seiner Karriere waren unter anderem 1962 die Simultanübersetzung der Kubarede von John F. Kennedy und 1969 die erste bemannte Mondlandung live aus Houston. Zuletzt sprach er bis ins hohe Alter Verkehrsmeldungen auf Bayern 3. Wolf Mittler war begeisterter Sportpilot. Er war zweimal verheiratet.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.tebito.de/index.php/vmchk/Wolf-Mittler/Hoerbucher-/-Lesungen/Verstummt-und-abgetaucht.html
  2. tvprogramme.net: Programm vom Donnerstag, dem 19. März 1964. Erfaßt von Jakob Oberdacher: Sendung Passwort auf BR3 um 18.35 Uhr.
  3. Unser Mann vom Mond. Nachruf in Die Welt, 16. November 2002.

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