Wolfgang Ullrich (Kunsthistoriker)

Wolfgang Ullrich (Kunsthistoriker)

Wolfgang Ullrich (* 1967 in München) ist ein deutscher Kunsthistoriker und Kulturwissenschaftler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Wolfgang Ullrich studierte Philosophie und Kunstgeschichte und promovierte 1994. Zwischen 1997 und 2003 war er Dozent an der Akademie der Bildenden Künste München, seither folgten Gastprofessuren an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Er nahm zahlreiche Lehraufträge in Deutschland, Österreich und der Schweiz wahr. Seit 2006 ist er Professor für Kunstwissenschaft und Medientheorie an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe.

In seinen Schriften befasst er sich mit Geschichte und Kritik des Kunstbegriffs, mit bildsoziologischen Fragen sowie Konsumtheorie. Vor allem beschäftigt ihn die Aufrüstung des Begriffs von Kunst, wodurch deren Rolle in der Moderne überschätzt worden sei. Er diagnostiziert die daraus erwachsenden Überforderungen von Künstlern sowie Kunstrezipienten und plädiert dafür, die Werke der Kunst nüchterner zu betrachten. In seinen Publikationen behandelt Ullrich Kunst methodisch gleichrangig mit anderen visuellen Phänomenen, z. B. mit Bildern aus der Werbung, dem Fotojournalismus oder der Propaganda.

Werke

  • Der Garten der Wildnis. Eine Studie zu Martin Heideggers Ereignis-Denken. Wilhelm Fink Verlag, München 1996 (Druckfassung der Dissertation)
  • Uta von Naumburg. Eine deutsche Ikone. Verlag Klaus Wagenbach, Berlin 1998 (Taschenbuchausgabe 2005).
  • Mit dem Rücken zur Kunst, Die neuen Statussymbole der Macht. Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2000.
  • Die Geschichte der Unschärfe. Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2002 (japanische Übersetzung 2006) (Taschenbuchausgabe 2009).
  • Tiefer hängen. Über den Umgang mit der Kunst. Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2003 (japanische Übersetzung 2008).
  • Was war Kunst? Biographien eines Begriffs. S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2005 (koreanische Übersetzung 2010).
  • Bilder auf Weltreise. Eine Globalisierungskritik. Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2006.
  • Habenwollen. Wie funktioniert die Konsumkultur? S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2006.
  • Gesucht: Kunst! Phantombild eines Jokers. Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2007.
  • Raffinierte Kunst. Übung vor Reproduktionen. Klaus Wagenbach Verlag, Berlin 2009.
  • Wohlstandsphänomene. Eine Beispielsammlung. Philo Fine Arts, Hamburg 2010.
Als Herausgeber
  • Stars. Annäherungen an ein Phänomen, zus. mit Sabine Schirdewahn, S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2002.
  • Weiß, zus. mit Juliane Vogel, S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2003.
  • Verwindungen. Arbeit an Heidegger. S. Fischer Verlag, Frankfurt/Main 2003.
  • Harald Falckenberg: Aus dem Maschinenraum der Kunst. Aufzeichnungen eines Sammlers. Philo Fine Arts, Hamburg 2008.
  • Hubert Burda: Mediale Wunderkammern. Wilhelm Fink Verlag, München 2009.
  • Macht zeigen. Kunst als Herrschaftsstrategie. Ausstellungskatalog Deutsches Historisches Museum, Berlin 2010.
  • Walter Grasskamp: Ein Urlaubstag im Kunstbetrieb. Bilder und Nachbilder. Philo Fine Arts, Hamburg 2010.

Ausstellungen

Preise / Auszeichnungen

  • 1992 Eike-Schmidt-Preis für Essayistik (für einen Text zum Thema "Was heißt denn schon Natur?")
  • 2010 Nominiert für den Leipziger Buchpreis (Kategorie Sachbuch) für Raffinierte Kunst. Übung vor Reproduktionen
  • 2011 Dritter Träger der Martin-Warnke-Medaille
  • 2011 Wissenschaftspreis der Aby-Warburg-Stiftung

Weblinks


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