Württembergische Allgäubahn

Württembergische Allgäubahn
Redundanz Die Artikel Allgäubahn (Württemberg) und Bahnstrecke Leutkirch–Memmingen überschneiden sich thematisch. Hilf mit, die Artikel besser voneinander abzugrenzen oder zu vereinigen. Beteilige dich dazu an der Diskussion über diese Überschneidungen. Bitte entferne diesen Baustein erst nach vollständiger Abarbeitung der Redundanz. AF666 17:08, 12. Dez. 2008 (CET)
Württembergische Allgäubahn
Legende
Zollernalbbahn von Herbertingen
27,4 Südbahn von Friedrichshafen
28,0 Aulendorf
28,2 Südbahn nach Ulm
37,5 Bad Waldsee
Roßbergbahn von Bad Wurzach
45,4 Roßberg
48,2 Alttann
50,9 Wolfegg
55,6 Hahnensteig-Krumbach
von Augsburg
0,0
68,7
Leutkirch
68,4 nach Isny
66,0 Heggelbach
63,4 Gebrazhofen
60,4 Reipertshofen
57,7
0,0
Kißlegg
5,2 Sommersried
9,0 Ratzenried
13,3 Wangen im Allgäu
Bayerische Allgäubahn von München
18,6 Hergatz
Bayerische Allgäubahn nach Lindau
Bahnhof Aulendorf auf einer Postkarte von 1900
Hämmerlebrücke in Hergatz

Als Württembergische Allgäubahn wird die Eisenbahnstrecke von Herbertingen über Bad Saulgau, Aulendorf, Bad Waldsee, Kißlegg, Leutkirch nach Isny, sowie deren Zweigstrecke von Kißlegg über Wangen nach Hergatz bezeichnet. Da der Abschnitt von Herbertingen nach Aulendorf heute betrieblich ein Teil der Zollernalbbahn ist und die Bahnstrecke Leutkirch–Isny nicht mehr in Betrieb ist, wird der Begriff „Württembergische Allgäubahn“ heute von der Deutschen Bahn AG nur noch für die Kursbuchstrecke 753 verwendet (Aulendorf–Kißlegg-Hergatz).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Im Jahr 1860 setzte sich ein sogenanntes „Eisenbahn Comite“ zusammen, es setzte sich zum Ziel auch die Städte Leutkirch und Isny an das Netz der Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen anzuschließen. Am 13. August 1865 entschied sich die württembergische Abgeordnetenkammer schließlich dazu eine Strecke von Herbertingen über Saulgau, Aulendorf, Waldsee, Kißlegg und Leutkirch und Isny zu bauen, diese wurde in insgesamt fünf Teilabschnitten wie folgt eröffnet:

25. Juli 1869 Saulgau–Aulendorf–Waldsee 28 km
10. Oktober 1869 Herbertingen–Saulgau 9 km
15. September 1870 Waldsee–Kißlegg 20 km
1. September 1872 Kißlegg–Leutkirch 11 km
15. August 1874 Leutkirch–Isny 16 km

In Aulendorf querte die neue Strecke dabei die Württembergische Südbahn, die von Ulm zum Bodensee führt. Aulendorf wurde mit dem Bau der Württembergischen Allgäubahn deshalb zu einem wichtigen Eisenbahnknotenpunkt in Oberschwaben. 1876 erreichte die Stadt Wangen den Beschluss zum Bau einer Anschlussstrecke nach Kißlegg, sie konnte vier Jahre später eröffnet werden:

31. Juli 1880 Kißlegg–Wangen 13 km

1887 wurden durch einen Staatsvertrag zwischen Württemberg und Bayern außerdem der Bau der Anschlussstrecken von Leutkirch nach Memmingen und von Wangen nach Hergatz beschlossen. Die Strecke (Memmingen–)Leutkirch–Kißlegg–Wangen–Hergatz ermöglicht seit ihrer Fertigstellung eine kürzere Verbindung von München nach Lindau als die über Kempten führende Bayrische Allgäubahn. Mit der am 2. Oktober 1889 eröffneten Verbindung Leutkirch–Memmingen wurde der Abschnitt Leutkirch–Isny zur Nebenbahn degradiert. Den Abschluss bildete:

15 Juli 1890 Wangen–Hergatz 5 km

Personenverkehr

Überquerung des Iller-Kanals

Der Personenverkehr war im Rahmen des Allgäu-Schwaben-Taktes 1993 auf der Relation Aulendorf–Leutkirch–Memmingen zum Stundentakt verdichtet worden. Zum Jahresfahrplan 2005 wurde jedoch der Stundentakt zum Zweistundentakt ausgedünnt – wegen angeblich zu geringer Fahrgastzahlen. Diese Zahlen sind allerdings umstritten. Studien weisen auf einen Anstieg der Fahrgastzahlen von 386 % auf der Relation Aulendorf–Kißlegg–Memmingen zwischen den Jahren 1993 und 2003 hin.

Seit Anfang 2005 versucht die Pendlerinitiative „Allgäubahn im Stundentakt“, die Wiedereinführung des Stundentaktes durchzusetzen. Einen Teilerfolg erreichte sie, als mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2005 für den Berufs- und Schülerverkehr einzelne zuvor gestrichene Züge wieder eingesetzt wurden. Im Oktober 2006 gründete sich außerdem die „Initiative Allgäubahn“, in der die an der Württembergischen Allgäubahn sowie die an der Bahnstrecke Kißlegg–Memmingen liegenden Städte und Gemeinden sich für eine Verbesserung des als unzureichend empfundenen Zwei-Stunden-Grundtaktes einsetzen. Die vom Kißlegger Bürgermeister Dieter Krattenmacher koordinierte Initiative hat als erste Maßnahme ein Gutachten beim Tübinger Nahverkehrsberater Ulrich Grosse in Auftrag gegeben. Grosses Konzept, Buslinien nicht mehr parallel zum Schienenstrang, sondern rechtwinklig dazu laufen zu lassen, wurde zum Fahrplanwechsel 2007/2008 für Aichstetten und im Sommer 2008 für den Raum Kißlegg/Bad Wurzach realisiert.

Güterverkehr

Der Güterverkehr beschränkt sich im wesentlichen auf die Anlieferung von Rohmaterialien für das Saint-Gobain-Glaswerk in Bad Wurzach, diese werden über die Roßbergbahn angeliefert. Ferner verkehren in der Sommersaison Kieszüge, außerdem wird das Shell-Tanklager in Aichstetten-Altmannshofen bedient.

Zukunft

Am 15. Februar 2008 unterzeichneten der deutsche Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee und sein schweizerischer Amtskollege Moritz Leuenberger in Memmingen eine Absichtserklärung mit dem Inhalt, die Strecke München-Lindau auszubauen und das bisher nicht elektrifizierte Teilstück zwischen Geltendorf und Lindau–Aeschach zu elektrifizieren. Der Abschnitt Leutkirch-Hergatz der württembergischen Allgäubahn ist Teil der Ausbaustrecke. Dieser Erklärung folgte am 18. Dezember 2008 eine Finanzierungserklärung. 2010 soll mit dem Ausbau begonnen werden, 2015 soll er abgeschlossen sein. Die veranschlagten Kosten von 205 Millionen Euro wollen sich der Bund, der Freistaat Bayern und die Schweiz teilen. Hintergrund ist der zukünftige Gotthard-Basistunnel. Insbesondere die Schweiz möchte die Strecke München–Buchloe–Memmingen–Lindau–Bregenz als Zulaufstrecke für diese neue Transitachse nutzen. Durch den Ausbau sollen Züge im Personenverkehr zwischen München und Zürich statt heute 4 Stunden Fahrzeit nur noch 3 Stunden benötigen.

Literatur

  • Thomas Scherer: Eisenbahnen in Württemberg Bd. I „Die württembergische Allgäubahn“, Ulm 1981

Weblinks


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