Zahme Gera

Zahme Gera
Zahme GeraVorlage:Infobox Fluss/GKZ_fehlt
Lage Thüringen, Deutschland
Flusssystem Elbe
Abfluss über Gera → Unstrut → Saale → Elbe → Nordsee
Quelle KerbhölzerbrunnenVorlage:Infobox Fluss/QUELLKOORDINATE_fehlt
Quellhöhe 860 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung bildet in Plaue mit der Wilden Gera die Gera
50.77505310.895887327

50° 46′ 30″ N, 10° 53′ 45″ O50.77505310.895887327
Mündungshöhe 327 m ü. NNVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Höhenunterschied 533 m
Länge 19 kmVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlenVorlage:Infobox Fluss/EINZUGSGEBIET_fehlt
Abflussmenge
am Pegel GerabergVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
NNQ: 0 l/s [1]dep1 (im Jahr 2002)
MNQ: 52 l/s [1]dep1
MQ: 389 l/s [1]dep1
MHQ: 4.46 m³/s [1]dep1
HHQ: 27.8 m³/s [1]dep1 (im Jahr 1981)
Rechte Nebenflüsse Jüchnitz, Körnbach, Reichenbach
Linke Nebenflüsse Wirrbach
Gemeinden Geraberg, Angelroda, PlaueVorlage:Infobox Fluss/BILD_fehlt

Die Zahme Gera ist ein 19 Kilometer langer Fluss im Ilm-Kreis in Thüringen. Sie ist einer der beiden Quellflüsse der Gera.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Die Zahme Gera entspringt im mittleren Thüringer Wald zwischen Ilmenau und Suhl nahe der Schmücke am Rennsteig. Das Quellgebiet ist die Nordseite des Berges Sachsenstein und der Kerbhölzerbrunnen, an der Alten Landstraße, auch Suhler Straße genannt, ist die Quelle der Zahmen Gera. Das Quellwasser durchfließt den Aschbachsgraben und vereinigt sich beim Hungertalsteich mit denen des Löffeltales und des Hungentales. Die Zahme Gera trägt ihren Namen ab dem Hungertalsteich, dessen Damm schon vor langer Zeit gebrochen ist. Die Zahme Gera umfließt anschließend den westlich gelegenen, 772 Meter hohen Gabelbachskopf. Der Taleinschnitt besitzt in diesem Teil des Flusslaufes eine Tiefe von über 100 Metern. Auf der Hochfläche westlich des Tals erstreckt sich das Dorf Gehlberg. An der Zahmen Gera unterhalb Gehlbergs beginnt der zehn Kilometer lange Gerastollen, der bis zur Ohra-Talsperre führt und dort teils Wasser aus der Zahmen Gera einspeist. Nun durchfließt die Zahme Gera noch etwa über sechs Kilometer ihr enges Tal, bevor es an der rechten Einmündung der fünf Kilometer langen Jüchnitz etwas breiter wird. Beim Zusammenfluss von Zahmer Gera und Jüchnitz steht das technische Denkmal Braunsteinmühle Geraberg. Dieses im 19. Jahrhundert errichtete Werk zur Erzaufbereitung gibt den Hinweis, dass die Zahme Gera und Jüchnitz ein altes Bergbaurevier durchfließen. In diesem Bereich beginnt der Ort Arlesberg, welcher seit 1922 zu Geraberg gehört. An der Stelle, wo die ehemalige B88 die Zahme Gera überquert endet ihr klammartiges Waldtal. Diese Stelle markiert auch den Austritt aus dem Thüringer Wald. Arlesberg erstreckt sich etwa über 1,5 Kilometer entlang der Zahmen Gera. Es geht nahtlos in den Ort Geraberg über. Die Grenze der beiden Ortsteile befindet sich an der Kreuzung Ohrdrufer Straße/Geraer Straße. Geraberg trug bis 1922 den Namen Gera. Der heutige Name Geraberg ist als Kunstprodukt aus der Vereinigung von Gera und Arlesberg anzusehen. Er wurde außerdem gewählt, um eine bessere Unterscheidbarkeit zur ostthüringischen Stadt Gera zu erzielen. Gera bzw. Geraberg hat seinen Namen von der Zahmen Gera erhalten. An ihren Ufern erstreckt sich das Straßendorf über etwa zwei Kilometer Länge.

Die Talbrücke Zahme Gera der A71

In Geraberg zweigen sich auch Mühlgräben von der Zahmen Gera ab, an denen sich früher vor allem Sägemühlen befanden. In Geraberg mündet von rechts der etwa drei Kilometer lange Körnbach (im Dialekt Kermich genannt) in die Zahme Gera ein. Sie verlässt Geraberg in nördlicher Richtung. Direkt hinter dem Ort steht die imposante Talbrücke Zahme Gera der A 71. Sie ist 520 Meter lang und 63 Meter hoch. Ihre Pfeiler sind in Form eines Y errichtet. Rechts des Tales hinter der Autobahnbrücke liegt der 532 Meter hohe Weiße Stein. An seiner Flanke zum Tal der Zahmen Gera sind die Kammerlöcher. Dabei handelt es sich um durch Auswaschung entstandene Muschelkalk-Felsspalten. Um sie ranken sich viele Mythen und Sagen. Unterhalb der Kammerlöcher ist ein Hochwasser- Rückhaltebecken entstanden, das im Bedarfsfall 351.000 m³ Wasser der Zahmen Gera vorübergehend aufstauen kann. Danach mündet von links der etwa sechs Kilometer lange Wirrbach in die Zahme Gera ein. Hier ändert sie auch ihre Fließrichtung von Nord auf Nordost. Es folgt der Ort Angelroda, wo das Tal von einem 1879 erbauten, 23 Meter hohen, 100 Meter langen Eisenbahnviadukt der Bahnstrecke Erfurt-Ilmenau überspannt wird. Hinter Angelroda beginnt der Plauesche Grund, ein Talabschnitt der Gera, der sich bis vor die Tore Arnstadts erstreckt. Die Zahme Gera schlängelt sich nun noch etwa vier Kilometer durch ihr breites Wiesental, wobei sie noch den von rechts einmündenden, zehn Kilometer langen Reichenbach aufnimmt, bevor sie sich in Plaue mit der von links kommenden Wilden Gera zur Gera vereinigt.

Geschichte

Für die Zahme Gera gab es in früherer Zeit verschiedene Namen. Von 1503 bis 1642 waren dies: Windische Gera, die alte Gera, die wendische Gera, Alte Gera. Um 1590 ging der Name Windische Gera von der Zahmen Gera zur Wilden Gera über. Die Auffassung über den Ursprung der Zahmen Gera wechselte im 17. Jahrhundert. Man sah diesen fortan in der Quelle Kerbhölzerbrunnen an der Alten Landstraße [2], ca. 450 m nördlich vom Hochpunkt des Sachsensteines. Bis ins 20. Jahrhundert zählte man insgesamt 14 Mühlenstandorte an der Zahmen Gera vom Quellgebiet bis unterhalb von Geraberg.[3] Die Zahme Gera gilt auch als ein unberechenbarer Gebirgsfluss. Hiervon zeugt das große Hochwasser vom 9. und 10. August 1981, bei dem in Geraberg eine Frau ertrank. Als Hochwasserschutzmaßnahme wurde 2010 oberhalb von Angelroda ein Hochwasser- Rückhaltebecken fertiggestellt.

Verkehr

Das Tal der Zahmen Gera hat für den Verkehr nur untergeordnete Bedeutung. Zwischen Gehlberg und Arlesberg gibt es einen Forstweg entlang des Flusses und zwischen Arlesberg und Angelroda eine Kreisstraße. Zwischen Angelroda und Plaue verläuft die Bahnstrecke Erfurt–Ilmenau entlang des Tals. Der Gera-Radweg begleitet die Zahme Gera ab der Jüchnitzmündung.

Sonstiges

Nach der Zahmen Gera hat sich die 1992 gegründete Verwaltungsgemeinschaft Geratal mit Sitz in Geraberg benannt.

Quellen

  • Forstkarten des Forstamtes Schwarzwald von 1810, 1818 und 1853

Einzelnachweise

  1. a b c d e Pegel in Thüringen Auf: www2.tlug-jena.de
  2. GERBING, LUISE; Die Flurnamen des Herzogtums Gotha und die Forstnamen des Thüringer Waldes zwischen der Weinstraße im Westen und der Schorte (Schleuse) im Osten; Jena, Verlag von Gustav Fischer, 1910; Seite 510 bis 512
  3. FISCHER, KLAUS; Geraberg ein jahrhunderte alter Mühlenstandort; Herausgegeben von den Geraberger Heimatfreunden e. V. 2007

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