Zeche Schleswig

Zeche Schleswig
Zeche Schleswig
Gedenktafel an der ehemaligen Pforte

Gedenktafel an der ehemaligen Pforte
Abbau von Steinkohle
und
Abbau von Eisenstein
Betreibende Gesellschaft Hörder Bergwerks- und Hütten-Verein
Betriebsende 1925
Geografische Lage
Koordinaten 51° 30′ 59″ N, 7° 34′ 3″ O51.5163888888897.5675Koordinaten: 51° 30′ 59″ N, 7° 34′ 3″ O
Zeche Schleswig (Regionalverband Ruhr)
Zeche Schleswig
Lage Zeche Schleswig
Standort Dortmunder-Asseln und -Brackel
Gemeinde Dortmunder
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Ruhrrevier

p0p2

Die Zeche Schleswig war ein ehemaliges Steinkohlebergwerk an der Gemarkungsgrenze der Dortmunder Vororte Asseln und Brackel. Von 1910 bis 1912 wurde in geringem Umfang auch Eisenstein gefördert.

Bergwerksgeschichte

Auf der Zeche Schleswig, die vom Hörder Bergwerks- und Hütten-Verein betrieben wurde, wurden ab 1855 zwei Schächte geteuft. Der Hörder Verein hatte Schleswig am 5. September 1852 gemietet und wenig später ein 36 Zoll mächtiges Flöz erbohrt. Am 15. Februar 1855 wurde die Zeche verliehen, 1859 nahm sie die Förderung auf. Die Förderung der Zeche ging fast vollständig an die in Hörde gegründete Hermannshütte.

Eine Besonderheit der Zeche war das von der Zeche betriebene Badehaus und Solebad. In der kleinen Badeanlage wurden die salzhaltigen Grubenwasser für therapeutische Anwendungen genutzt. Das Badehaus ist noch erhalten und wird als Wohnhaus genutzt. 1858 erfolgt der Zusammenschluss mit der Zeche Holstein zu dem Verbundbergwerk Zeche Vereinigte Hörder Kohlenwerk. Abgebaut wurden die Flöze Dicke Kirschbaum (Mausegatt), (im Hangenden besonders Eisenerz-Blackband), Eiserner Heinrich und Hühnerhecke (Finefrau). Das Gebirge war von zahlreichen Sätteln und Mulden durchsetzt und sehr gestört. Die Eßkohle galt als edel und fett. 1872 wurde eine eigene Kokerei gebaut, 1873 in Betrieb genommen, aber 1874 wieder kaltgestellt, weil die eigene Kohle keinen brauchbaren Koks lieferte.

Im Mai 1889 kam es nach einem wochenlangen Streik, der fast alle Zechen des Ruhrgebiets erfasste, zu einem schweren Zwischenfall. Aufgrund von Unruhen wurde das Militär zur Zeche befohlen. Ein Offizier forderte die Menge auf sich, sich zu zerstreuen. Als dies nicht geschah wurde geschossen. Sieben Personen wurden getroffen, davon vier getötet. Unter den Getöteten war eine Mutter mit ihrem Kind.

Der Schacht Schleswig wurde 1925 endgültig stillgelegt und verfüllt. Drei Jahre zuvor wurde in unmittelbarer Nähe der Zeche die bis heute erhaltene Bergbaubeamtensiedlung Am Knie fertiggestellt und bezogen. Die Beamtensiedlung Am Knie wurde 1922 von der Phönix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb nach Entwürfen des Essener Architekten Fritz Schupp errichtet. Für die Kinder der Bergleute wurde in der Bergmannssiedlung Kolonie Neu-Asseln auch eine Schule angelegt, die heutige Fichtegrundschule.

Literatur

  • Günter Knippenberg: Dortmund-Asseln: Asseln in alter Zeit. Regio-Verl., Werne 2003, ISBN 3-929158-15-9
  • Hans-Georg Kirchhoff: Das Blutbad auf Zeche Schleswig 1889. In: 1100 Jahre Aplerbeck. Klartext Verlag, Essen 1998, ISBN 3-88474-735-5

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