- Zentralinstitut für sozialistische Wirtschaftsführung
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Das Zentralinstitut für sozialistische Wirtschaftsführung beim ZK der SED (ZfW) wurde im November 1965 in Berlin-Rahnsdorf gegründet. Der Direktor der DDR-Institution war Helmut Koziolek (1965–1989), seine Stellvertreter Gerd Friedrich und Willi Kunz.
Inhaltsverzeichnis
Aufgaben
Beratung der politischen Führungsgremien Politbüro, Sekretariat des ZK der SED und dem Ministerrat der DDR bei der Vorbereitung grundsätzlicher wirtschaftspolitischer Entscheidungen. Koordinierung der Grundlagen der Lehr- und Forschungsarbeit auf dem Gebiet der sozialistischen Wirtschaftsführung entsprechend den Beschlüssen des ZK der SED Weiterbildung von zentralen Führungskadern Ministern, Staatssekretäre, Generaldirektoren der VVB, Vorsitzenden und stellvertretenden Vorsitzenden von Bezirkswirtschaftsräten, Werkdirektoren, besonders aus dem Bereich Bau- und Verkehrswesen, Binnenhandel und Außenwirtschaft in Grundlehrgängen von ca. vier Wochen Dauer. Organisation von Halbjahreskursen für Nachwuchsführungskräfte. Durchführung von Informationsseminaren von zwei bis zehntägiger Dauer für jeweils 40 bis 60 mittlere Führungskräfte. Diese Führungsseminare fanden sechs bis acht mal im Jahr statt. Sie sind als „Rahnsdorfer Gespräche“ bekannt geworden. Die Teilnahme an diesen Lehrgängen erfolgte entsprechend einer Delegierungsordnung und einer Nomenklatur. Aufbau eigener Forschungsschwerpunkte in Forschungsabteilungen. Dabei wurde eng mit anderen Institutionen der SED und des Staatsapparates zusammengearbeitet, insbesondere der Parteihochschule Karl Marx und der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED. Im Ausbildungssektor Zusammenarbeit mit den Industrieministerien sowie den regionalen Universitäten und Hochschulen und deren Instituten.
Das Zentralinstitut für sozialistische Wirtschaftsführung beim ZK der SED war Leitstelle für die Führungswissenschaft.
Organisationsstruktur
Am Zentralinstitut für sozialistische Wirtschaftsführung beim ZK der SED wurden nach und nach Lehrstühle und Abteilungen eingerichtet.
Das Zentralinstitut für sozialistische Wirtschaftsführung beim ZK der SED hatte Promotionsrecht und gab eine eigene Schriftenreihe heraus.
Liste namhafter Mitarbeiter (Auswahl)
- Rainer Schwarz, Molekularphysiker
- Uwe-Jens Heuer, Wirtschaftsjurist
- Manfred Puschmann, Soziologe
- Hannelore Fischer
- Hermann Ley
Geschichte
Das Institut ähnelte der westdeutschen Akademie für Führungskräfte der Wirtschaft in Bad Harzburg. Dieses Institut hinterließ nach der Wende kein Vakuum, sondern überlebte in Form eines Bildungszentrums der Treuhandanstalt. Später wurde das Institut privatisiert. Heute ist es die "Akademie für Internationale Wirtschaft", marktwirtschaftliches Wissen mit fundierter Kenntnis der östlichen Märkte führt in diesem Institut zu einer besonderen Ost-West-Kompetenz. In der DDR war es seit seiner Existenz eine Mischung aus Aufklärung, Opportunismus und Indoktrination. Positiv zu erwähnen ist, dass das Institut das kaufmännische Denken wertschätzte. Zu erwähnen ist auch die Achtung vor mathematischen Methoden, welche an diesem Institut immer eine große Rolle spielten.
Siehe auch
Quellen
- „Denkversuche“ DDR-Philosophie in den 60er Jahren“ ISBN 3-86153-359-6
- „DDR Handbuch“Verlag Wissenschaft und Politik ISBN 3-8046-8515-3
Kategorien:- Bildungseinrichtung in der DDR
- Wissenschaft (DDR)
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