- Zschornewitz
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Zschornewitz Stadt GräfenhainichenKoordinaten: 51° 43′ N, 12° 24′ O51.71666666666712.483Koordinaten: 51° 43′ 0″ N, 12° 24′ 0″ O Höhe: 83 m Fläche: 13,04 km² Einwohner: 2.729 (31. Dez. 2009) Eingemeindung: 1. Jan. 2011 Postleitzahl: 06791 Vorwahl: 034953 Zschornewitz ist ein Ortsteil der Stadt Gräfenhainichen im Landkreis Wittenberg in (Sachsen-Anhalt).
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Gemeindegliederung
Der Ortsteil gliedert sich in den kaum noch wahrnehmbaren historischen Teil, die Werkssiedlung 'Kolonie', die neue Kraftwerkssiedlung im Osten und die Siedlung 'Pöplitz' (ca. 2 km entfernt) im Westen.
Geschichte
Bis in das späte 19. Jahrhundert lebten kaum mehr als 200 Einwohner im Heidedorf Zschornewitz. 1915 begann der Bau des Kraftwerks nach Plänen des Architekten Prof. Klingenberg in nur ca. 2 km Entfernung vom Tagebau Golpa. Gleichzeitig entstand die gartenstädtische Werkssiedlung 'Kolonie'. 1916 erzeugten acht Turbinen à 16 MW zusammen 128 MW. Damit war das Kraftwerk Zschornewitz das erste Großkraftwerk Deutschlands und zu dieser Zeit auch das größte Braunkohlekraftwerk der Welt. Es versorgte Berlin und Teile Sachsens mit elektrischem Strom. 1929 wurden zwei 85-MW-Turbinen in Betrieb genommen (zu dieser Zeit die größten Europas). 13 große Schornsteine prägten für Jahrzehnte das Bild der Gemeinde. 1945 wurde das Kraftwerk als Reparationsleistung an die Sowjetunion teilweise demontiert. Für die Arbeiten wurde die im Dorf verbliebene Bevölkerung im Alter von 17 bis 70 Jahren herangezogen. Am 30. Juni 1992 wurde das Kraftwerk endgültig stillgelegt. Die Kolonie und Teile des Kraftwerks wurden auf Initiative des Bauhauses unter Denkmalschutz gestellt. 1995 wurde der erhaltene Teil des Kraftwerks zum Industriedenkmal. Im Jahr darauf wurde die Werkssiedlung 'Kolonie' in die Liste der EXPO-Projekte aufgenommen; sie wurde 1997-99 umfangreich restauriert.
Am 13. Mai 2000 feierte Zschornewitz sein 800-jähriges Bestehen.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
Herausragendes Bauwerk des Ortes ist das ehemalige Kraftwerk Zschornewitz. Seit 1995 ist das Industriedenkmal als Energiemuseum geöffnet.
Wirtschaft und Infrastruktur
Windpark
Auf der südlich von Zschornewitz gelegenen Abraumhalde des Tagebaues Gröbern wird nach der Stilllegung des Braunkohlekraftwerkes ein Windpark mit 8 Anlagen errichtet. Die Abraumhalde überragt das Gelände um ca. 50 Meter und bietet so gute Voraussetzungen für die Windenergienutzung.
Elektroschmelze
Die Elektroschmelze "Treibacher Schleifmittel GmbH" ist ein Unternehmen, das Korund als Ausgangsstoff für die Schleifmittelindustrie herstellt. Das Korund wird in Elektroschmelzöfen hergestellt.
Verkehr
Straße
- Zschornewitz liegt an der Landesstraße L136 von Möhlau nach Gräfenhainichen und an der Kreisstraße K2037 nach Burgkemnitz. Die Bundesstraße 100 in Gräfenhainichen ist nur etwa 1 km, die Bundesstraße 107 nur etwa 3 km entfernt.
- Die Autobahn 9 (München - Berlin), Anschlussstelle Dessau-Ost, ist ca. 16 km entfernt.
Schiene
- Die nächsten Bahnhöfe der Deutschen Bahn befinden sich in Gräfenhainichen bzw. in Burgkemnitz an der Bahnlinie Wittenberg - Bitterfeld, ca. 4 km entfernt.
Bildung
1920/21 erhielt die 'Kolonie' ein eigenes Schulhaus.
Statistik
Bevölkerungsentwicklung
Die Zahlen geben die Gesamtzahl der Einwohner an:
- 1990: 3736
- 2000: 3072
- 2004: 2957
- 2006: 3028
Quelle: Statistisches Landesamt, Stand zum 31.12.
Weblinks
Kategorien:- Ort im Landkreis Wittenberg
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- Gräfenhainichen
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