- Zwei ritten nach Texas
-
Filmdaten Deutscher Titel Zwei ritten nach Texas Originaltitel Way out West Produktionsland USA Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1937 Länge 65 Minuten Altersfreigabe FSK 6 Stab Regie James W. Horne Drehbuch Jack Jeyne Produktion Stan Laurel
Hal RoachMusik Marvin Hatley Kamera Art Lloyd Schnitt Bert Jordan Besetzung - Stan Laurel: Stanley
- Oliver Hardy: Ollie
- James Finlayson: Mickey Finn
- Sharon Lynn: Lola Marcel
- Rosina Lawrence: Mary Roberts
- Stanley Fields: Sheriff
- Vivien Oakland: Frau des Sheriffs
Zwei ritten nach Texas (Originaltitel: Way Out West) ist ein Langfilm des berühmten Komiker-Duos Laurel und Hardy aus dem Jahr 1937. Wie üblich ist der Film eine Mischung aus gutmütigem Slapstick und kleinen musikalischen Einlagen. Der Film wurde unter anderem für einen Academy Award in der Kategorie Beste Musik nominiert. “Way Out West” wurde später von Stan und Ollie oft als deren Lieblingsfilm bezeichnet.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt
Stan und Ollie befinden sich auf dem Weg zur Westernstadt Brushwood Gulch. Ihre Aufgabe ist es, eine Frau namens Mary Roberts ausfindig zu machen, um ihr eine testamentarische Urkunde zu überreichen, die sie als Erbin einer Goldmine nach dem Tode ihres Vaters auszeichnet. Die Probleme beginnen schon bei der Ankunft mit der Stadtkutsche, als sie vom jähzornigem Sheriff darauf hingewiesen werden, ihre Finger von den hiesigen Frauen zu lassen, ein Tipp, den Ollie lieber hätte beherzigen sollen. Doch die Schwierigkeiten nehmen keinen Abriss, denn der geldgierige Tyrann Mickey Finn, Mary Roberts' Vormund, schmiedet mit seiner Geliebten Lola eine finstere Intrige, um selber in den Besitz der wertvollen Urkunde zu kommen. Als Stan und Ollie bemerken, dass sie übers Ohr gehauen wurden, beschließen sie mit allen Mitteln an die Urkunde zu kommen, was schließlich in einem desaströsen Einbruchsversuch um Mitternacht seinen Höhepunkt erreicht. Letztendlich schaffen es die beiden jedoch, die Urkunde Mary zu überreichen und reisen mit ihr zurück in den Süden.
Hintergrund
- Die Dreharbeiten zum Film dauerten vom 31. August bis 11. November 1936.
- Drehorte für die Innenaufnahmen waren die Hal Roach Studios. Die Stadt “Brushwood Gulch” befand sich etwa eine halbe Stunde von Los Angeles entfernt auf der Monogram-Ranch in Newhall in dem Gebiet des Placerita Canyons.
- Ursprünglich enthielt das Drehbuch einige Szenen mit Indianern, jedoch wurden alle aus Gründen, über die heute nur noch spekuliert werden kann, gestrichen.
- Der Hut, den Stan aufessen muss, wurde aus Lakritze hergestellt, während Ollies anderthalb Meter langer Hals in der Szene, als sie in das Haus einbrechen, aus Gummi war.
- Es war beabsichtigt, im Film möglichst wenige Dialoge vorkommen zu lassen, um die Charaktere „noch dümmer“ dastehen zu lassen.
- Einer der Höhepunkte des Films ist wohl jene Szene, in der Stan und Ollie “The Trail Of The Lonesome Pine” singen und Stans Stimme nach der zweiten Passage plötzlich zu einem Bass wird und sich anschließend in eine hohe Sopranstimme verwandelt. Diese Szene entstand ganz spontan in einer Drehpause, als einer der Avalon Boys auf seiner Gitarre etwas herumspielte. Alle Strophen wurden live aufgezeichnet, mit Ausnahme der letzten, in der der Gag zum Ausdruck kommt. Die Bass-Stimme stammt vom Avalon Boy (Chill Wills), die hohe Stimme von der Darstellerin der Mary Roberts, Rosina Lawrence.
Die deutschen Synchronfassungen
Von „Way Out West“ existieren im Deutschen vier Synchronfassungen:
- Für die deutsche Erstaufführung am 1. November 1937 wurde das erste Mal Walter Bluhm für die Rolle von Stan besetzt. Will Dohm übernahm die Rolle für Ollie, während James Finlaysons Stimme unbekannt ist. Der damalige Titel für den Film war „Ritter ohne Furcht und Tadel“.
- Für die Wiederaufführung am 5. September 1952 bekam “Way Out West” den Titel Dick und Doof im wilden Westen. Walter Bluhm war bereits Stan Laurels feste deutsche Stimme, während Ollie von Arno Paulsen gesprochen wurde und James Finlaysons deutsche Stimme Hans Timerding gehörte.
- Die dritte deutsche Synchronfassung, die anlässlich einer erneuten Wiederaufführung am 9. Juli 1965 entstand, enthält dieselben Synchronsprecher, wie in der 1952-Fassung; James Finlayson wurde diesmal Alfred Balthoff als deutsche Stimme zugeteilt. Mit sowohl dieser Synchronfassung als auch mit diesem Titel wird “Way Out West” heute noch auf sämtlichen DVD-Erscheinungen veröffentlicht.
- Auch in der vierten ZDF-Synchronfassung von 1976 wurde Stan von Walter Bluhm gesprochen, Michael Habeck lieh Ollie seine Stimme. Leo Bardischewski sprach James Finlayson. Die Aufführung mit dieser Synchronfassung fand am 12. Mai 1976 unter dem Titel „Im fernen Westen“ statt.
Kritiken
Das Lexikon des internationalen Films urteilt, der Film sei „einer der besten und amüsantesten Langfilme mit Laurel und Hardy: Eine Westernsatire mit einer Fülle von umwerfenden Einfällen.“ Joe Hembus erläutert, der Film folge dem Grundkonzept aller Spaß-Western, indem er Helden, die für den Western denkbar ungeeignet sind, mit einer Mission beauftrage, der sie nicht gewachsen sind. Er gehöre „zum Besten (…), was Laurel und Hardy gemacht haben.“[1]
Quellen
- Laurel & Hardy „Zwei ritten nach Texas“; DVD 2005, Produktionsnotitzen
- Norbert Aping: Das Dick und Doof Buch. Die Geschichte von Laurel & Hardy in Deutschland. Digitale Anhänge, Datei 15 (Übersicht über Laurel und Hardys deutsche Sprecher)
Literatur
- William K. Everson, Joe Hembus, Theo Lingen: Laurel und Hardy und ihre Filme (OT: The Films of Laurel and Hardy). (Citadel-Filmbuch). Goldmann, München 1980, ISBN 3-442-10204-9
Weblinks
- Zwei ritten nach Texas in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
- ↑ Joe Hembus: Western-Lexikon - 1272 Filme von 1894-1975. Carl Hanser Verlag München Wien 2. Auflage 1977. ISBN 3-446-12189-7. S.733
Kategorien:- Filmtitel 1937
- US-amerikanischer Film
- Slapstick
- Western
- Laurel und Hardy
Wikimedia Foundation.