- Überlandzentrale
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Elektrizitätswerk oder kurz E-Werk sind historische Bezeichnungen für ein Kraftwerk. Heute sind diese Bezeichnungen namensgebend für einige Veranstaltungsorte, wie das E-Werk in Berlin oder in Köln, und einige Versorgungsunternehmen.
Elektrizitätswerk bezeichnete die Stromerzeugungsanlage selbst, den industriellen Standort, das Gebäude oder das gesamte Unternehmen, das sich mit der Erzeugung, der Verteilung und der Abrechnung des Stromes befasste. Elektrizitätswerke waren oft kommunale Betriebe, die im Laufe der Zeit mit Gaswerken, Wasserwerken und Straßenbahnunternehmen zu Stadtwerken verschmolzen. Das erste öffentliche deutsche Elektrizitätswerk ging 1885 in Berlin in Betrieb. Bereits 1884 begann Oskar von Miller in München mit der Errichtung eines Elektrizitätswerkes, gefolgt vom Elektrizitätswerk in Dessau im Jahr 1886 und der "Centralstation für elektrische Beleuchtung" in Darmstadt 1888. In den Folgejahren entstanden viele E-Werke, die bis zur Jahrhundertwende ganz Deutschland versorgten.
Ein anderer früher gebrauchter Begriff für Elektrizitätswerke, die mehrere Orte versorgten, ist Überlandzentrale.
Namensgebung für Versorger
In den Namen mancher Energieversorger sind diese geschichtlichen Wurzeln noch sichtbar, wie z.B. bei
- der Elektrizitätswerk Mittelbaden AG & Co. KG
- dem Elektrizitätswerk Tegernsee
- der Elektrizitätswerk und Straßenbahn Tilsit AG
- der Elektrizitätswerk Wels AG
- dem Gas- und E-Werk Singen
- dem Gruppen-Gas- und Elektrizitätswerk Bergstraße (GGEW)
- der Paderborner Elektrizitätswerke und Straßenbahn AG (PESAG)
- der e-werk Reinbek-Wentorf GmbH
- dem Rheinisch-Westfälischem Elektrizitätswerk (RWE)
- der Straßenbahn und Elektricitätswerk in Altenburg AG
sowie den mittlerweile unter Vattenfall Europe firmierenden
Namensgebung für Kulturzentren und andere Veranstaltungsorte
Als Nachfolgenutzung dienen die stillgelegten Elektrizitätswerke heute oft als Veranstaltungsort oder Beherbergung gesellschaftlicher Einrichtungen.
Das E-Werk in Berlin ist ein Veranstaltungsort, der in den 1990er Jahren in der Techno-Szene prägend war. Es ist ein denkmalgeschütztes ehemaliges Umspannwerk. Weitere Einrichtungen für Jugend, Kultur, Kunst, Veranstaltungen, Politik und andere Initiativen, die meist ebenfalls nach der ursprünglichen Funktion und dem Namen des Gebäudes E-Werk genannt werden, finden sich beispielsweise in Bad Homburg vor der Höhe, Erlangen, Freiburg im Breisgau, Göppingen, Köln-Mülheim, Neckargemünd, Oschatz, Sassnitz und Weimar.
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