- Þingvellir
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Þingvellir Nationalpark Þingvellir Lage: Hauptstadtregion, Island Nächste Stadt: Reykjavík Fläche: 237 km²[1] Gründung: 1928 Adresse: Offizielle Website Blick über den See Þingvellir und Almannagjá im Winter Kirche von Þingvellir Welterbe-Plakette 64.258055555556-21.125Koordinaten: 64° 15′ 29″ N, 21° 7′ 30″ WÞingvellir ist ein Ort und ein Nationalpark im Südwesten von Island, etwa 40 km östlich der isländischen Hauptstadt Reykjavík am Nordufer des Sees Þingvallavatn. Zur Zeit der Besiedlung trafen sich zentral in Þingvellir Reitpfade aus allen Teilen des Landes.
Inhaltsverzeichnis
Zu Bedeutung und Aussprache
Isländisch "Þing" (Thing) bedeutet Volksversammlung, gesprochen ähnlich wie "think" im Englischen, nicht wie das sprachlich eigentlich verwandte englische "thing"; isl. "völl" bedeutet Feld, Pl."vellir": Felder; Ebene, gesprochen etwa: "wettlir", also: [θiŋkvetlir]. Die Übersetzung des ganzen Begriffs müsste also lauten: Ebene der Volksversammlung.
Historische Bedeutung
Hier wurde bereits um 930, also am Ende der Landnahme durch vor allem norwegische Wikinger, einmal jährlich während 2 Wochen im Juni die traditionelle gesetzgebende Versammlung Alþing abgehalten. Sie hatte sowohl gesetzgeberische als auch Gerichtsbarkeits-Funktionen. Es handelt sich um eines der ältesten Parlamente der Welt - nach denen im Griechenland und Römischen Reich der Antike. Es bestand bis ins Jahr 1798, als die Dänen das Althing auflösten.
Im Jahr 1000 wurde hier die Annahme des Christentums beschlossen.
An diesem historischen Ort wurde auch am 17. Juni 1944 die Republik Island ausgerufen und 1994 deren Fünfzigjahrfeier begangen.
Noch heute sind am Rande des Parlamentsplatzes und an mehreren Orten der Schlucht verwitterte und überwachsene Steinmauern der damals mit Zeltplanen überdachten Lagerstätten zu sehen.
Geologie[2]
Es liegt inmitten einer Grabenbruchzone (Riftzone) und umgeben von vier aktiven Vulkansystemen, darunter der Hengill, am Südufer des Sees Þingvallavatn.
Der Fluss Öxará durchströmt den Nationalpark und formt an der Schlucht Almannagjá einen sehenswerten Wasserfall, den Öxarárfoss.
U.a. an diesem Ort (und im weiteren Umfeld) wird auch das Auseinanderdriften der amerikanischen und europäischen tektonischen Platten durch imposante Felsspalten und Risse sichtbar, vor allem an der Almannagjá (Allmänner-Schlucht) oder auch der Silfra-Spalte. Die tektonischen Verschiebungen zeigen sich auch in den häufigen Erdbeben.[3] In den letzten 10.000 Jahren ist das Land beidseits der der Schlucht Almannagjá um 70 Meter auseinandergedriftet und der Talboden hat sich um ca. 40 Meter gesenkt.
Außerdem macht sich der Vulkanismus bemerkbar. Die Gegend befindet sich mitten auf der westlichen aktiven Vulkan- und Riftzone. Dies erklärt die vier aktiven Vulkansysteme, unter derem Einfluss sie liegt: Neben Hengill sind das noch Hrómundartindur, Hrafnabjörg und Prestahnjúkur.
Touristische Bedeutung
Der Ort gehört mit dem Wasserfall Gullfoss und den Geysiren des Haukadalur zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Islands, dem sogenannten Golden Circle.
Zum Nationalpark erklärt wurde Þingvellir im Jahr 1930 zum 1000-jährigen Jubiläum des Althing.
2004 wurde der Nationalpark durch die UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.
Am 31.März 2010 stürtzte ein Teil der s. g. "Alte Männer Schlucht" ein. Dabei kamen keine Personen zu Schaden. Derzeit (November2011) ist der Gehweg in die Talmulde von der Aussichtspalttform hinunter nicht passierbar.
Quellen
Broschüre: Willkommen in Þingvellir, herausgegeben von der Verwaltung des Þingvellir Nationalpark
Siehe auch
Weblinks
Commons: Þingvellir National Park – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Eintrag in der Welterbeliste der UNESCO auf Englisch und auf Französisch
- Plattentektonik und Vulkanismus in Þingvellir
- Geologie der Gegend von Þingvellir (englisch)
- Die alte Parlamentsstätte im Þingvellir
- Schätze-der-welt
Einzelnachweise
- ↑ Þingvellir National Park Management Plan 2004 to 2024
- ↑ vgl. Thor Thordarson, Armann Hoskuldsson: Classic Geology in Europe 3. Iceland. Harpenden 2002, S. 74ff.
- ↑ vgl. Earthquakes - Iceland. hraun.vedur.is. Abgerufen am 11. Mai 2011.
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