- Bergwacht
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Organisationen mit der Bezeichnung Bergwacht gibt es sowohl in Deutschland als auch in Österreich.
Inhaltsverzeichnis
Aufgaben der Bergwacht
Die Aufgaben der Bergwacht sind vielfältig:
Leben retten
- Rettung aus alpinem und unwegsamen Gelände, Höhenrettung
- Medizinische Versorgung von Verunfallten
- Suche von vermissten Personen (siehe auch Search and Rescue)
- Rettung aus Lawinen, Schluchten und Höhlen
- Bergung von tödlich Verunfallten aus alpinem und unwegsamen Gelände
- Betreuung und Unterstützung von Angehörigen (u.a. Kriseninterventionsdienst Berg (KID Berg))
- Unterstützung des DRK bei Auslandseinsätzen
- Unterstützung des bodengebundenen Rettungsdienstes und Katastrophenschutz
Natur bewahren
- Durchführung von Naturschutzstreifen und Naturschutzprojekten
- Unterstützung der Naturschutzwacht und der Naturschutzbeiräte
- Unterstützung der geförderten Naturschutzprojekte (z. B. Wildtiere und Skilauf im Gebirge)
- Öffentlichkeits- und Jugendarbeit im Natur und Umweltschutz (z. B. Jugendcamp Natur)
Deutschland
Die Bergwacht ist eine Gemeinschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK-Bergwacht). Die Hilfsorganisation stellt in Deutschland zu über 90 % den Rettungsdienst aus dem unwegsamen Gelände des Deutschen Mittel- und Hochgebirges sowie an Einsatzschwerpunkten sicher.
Die Gliederung der Bergwacht richtet sich nach der des Deutschen Roten Kreuzes. So ist die Bergwacht in elf DRK-Landesverbänden tätig. Eine Sonderstellung nimmt dabei die Bergwacht Schwarzwald (BWS) ein. Die BWS ist korporatives Mitglied des DRK Landesverbandes Badisches Rotes Kreuz und gleichzeitig selbstständiger Verband und stellt auf dem Gebiet des Badischen Roten Kreuzes die Bergrettung sicher (Schwarzwald).
Geschichte
Einige Münchner Männer gründeten 1920 die erste deutsche Bergwacht mit dem Ziel, Ordnung, Sitte und Anstand im Gebirge wiederherzustellen. Die ziemlich wüsten Zustände nach dem Ersten Weltkrieg in den Bergen mit Wilderei, Hütteneinbrüchen, Vieh- und Holzdiebstählen veranlassten die Gründer, sich zusammenzuschließen zum „Schutz des Berges vor den Menschen“.
1920 Kurze Zeit später gründete das Rote Kreuz den Gebirgsunfalldienst, kurz GUD genannt, einen Verbund von Rotkreuz-Sanitätern.
1923 umfasst die Bergwacht bereits drei Abteilungen, München, Allgäu und Chiemgau. Die Bergwacht erhält die Aufgaben einer „Vororthilfsstelle für das alpine Rettungswesen“ übertragen.
Mit dem Anschluss Österreichs 1938 gingen auch die österreichischen Rettungsorganisationen in der Deutschen Bergwacht auf. 1939 wurde der Bergwacht auch der Naturschutz übertragen. Im weiteren Verlauf des Zweiten Weltkrieges wurden die Bergwachtmänner als Hilfspolizisten vereidigt. 1944 wurde die Bergwacht militärischen Stellen unterstellt.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde in der US-amerikanischen Besatzungszone die Auflösung der Bergwacht verfügt. Die Abteilungen schlossen sich dem jeweiligen Landesverband des Deutschen Roten Kreuzes an. In der französischen Besatzungszone genehmigten die Behörden die Gründung der selbständigen Bergwacht Schwarzwald.
1955 schlossen sich die Bergwacht-Landsverbände auf Bundesebene zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammen. Aus dieser entstand der Bundesausschuss Bergwacht des DRK. Die Bergwacht Schwarzwald ist in diesem Ausschuss als korporatives Mitglied vertreten.
Die Bergwacht ist heute Mitglied in der Internationalen Kommission für alpines Rettungswesen, kurz IKAR.
Landesverbände
Die Landesverbände:
- Bergwacht Bayern
- Bergwacht Harz (in den DRK-Landesverbänden Niedersachsen und Sachsen-Anhalt)
- Bergwacht Hessen
- Bergwacht Nordrhein
- Bergwacht Rheinland-Pfalz
- Bergwacht Sachsen
- Bergwacht Schwarzwald
- Bergwacht Thüringen
- Bergwacht Westfalen-Lippe
- Bergwacht Württemberg
Österreich
Die Bergwacht in Österreich wird jeweils von den Bundesländern aufgestellt, in manchen Bundesländern trägt sie auch den Namen "Berg- und Naturwacht" bzw. "Naturwacht". Als Dachverband gilt die Arbeitsgemeinschaft der Berg- und Naturwachten Österreichs. Die grundlegenden Aufgaben der Wachen besteht vor allem darin, die Menschen bezüglich der Ziele und Notwendigkeiten des Naturschutzes zu informieren, Gesetze zum Schutz von Natur und Umwelt zu überwachen, die zuständigen Behörden bei deren Aufgaben zur Erhaltung des Lebensraumes zu unterstützen und bei der Pflege der Natur- und Kulturlandschaft aktiv mitzuhelfen. Auf Grund der föderalen Aufteilung ergeben sich jedoch z.T. unterschiedliche Aufgabenstellungen. Im Unterschied zu Deutschland hilft in Österreich die Bergrettung bei Alpinunfällen und nicht die Bergwacht.
Organe der Wachen sind meist einheitlich gekleidet, können ihren Dienst aber auch in Zivil leisten. Von den Organen wird der jeweilige Dienstausweis mitgeführt, mit dem sie sich legitimieren. Rechtlich sind die Bergwachten in einigen Bundesländern als Körperschaft des öffentlichen Rechts (z.B. in Tirol, Salzburg und Kärnten), in anderen als Vereine organisiert. Bergwächter sind meistens der Bezirksverwaltungsbehörde, im Einzelfall auch direkt der Landesregierung als Aufsichtsorgane unterstellt.
Landesverbände
Die Landesverbände:
- Kärntner Bergwacht
- Niederösterreichische Berg- und Naturwacht
- Oberösterreicher Bergwacht
- Osttiroler Bergwacht
- Salzburger Bergwacht
- Steiermärkische Berg-und Naturwacht
- Tiroler Bergwacht
- Bergrettung Vorarlberg
Siehe auch
- Portal:Rotes Kreuz
- Bergrettungsdienst
- Österreichischer Bergrettungsdienst
- Alpine Rettung Schweiz, Schweizer Alpen-Club, Schweizerische Rettungsflugwacht
- Bergrettungsfahrzeug
Weblinks
Wikinews: Bergwacht – in den NachrichtenKategorien:- Deutsche Organisation
- Bergrettung
- Deutsches Rotes Kreuz
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