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Bergzow Gemeinde Elbe-PareyKoordinaten: 52° 24′ N, 12° 3′ O52.39512.05222222222236Koordinaten: 52° 23′ 42″ N, 12° 3′ 8″ O Höhe: 36 m Fläche: 14,39 km² Einwohner: 637 Eingemeindung: 1. Sep. 2001 Postleitzahl: 39307 Vorwahl: 039349 Bergzow ist ein Ortsteil der Einheitsgemeinde Elbe-Parey im Landkreis Jerichower Land in Sachsen-Anhalt.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Im Ort treffen sich die Kreisstraßen 1205 und 1206, die Verbindung zum Verwaltungszentrum Parey, zur Stadt Genthin und zum südlich gelegenen Nachbarort Parchen schaffen. Die Kreisstadt Burg ist 23 Kilometer entfernt. Ein Bahnanschluss besteht nicht. Nur noch touristische Bedeutung hat die Nähe zum Elbe-Havel-Kanal, zu dem über den alten Ihlekanal eine direkte Wasserverbindung besteht. Während der Ihlekanal nach Westen hin die Ortsgrenze bildet, erstreckt sich nach Osten ein schmaler Streifen landwirtschaftlicher Flächen, die nördlich und südlichen von Waldgebieten gesäumt werden.
Geschichte
Der Ortsname ist slawischen Ursprungs, so dass die Siedlung bereits im 8. oder 9. Jahrhundert bestanden haben dürfte. Aus dieser Zeit stammt eine wendische Wallburg, deren Reste heute 2,5 Kilometer östlich des Ortes am Mönchberg liegen. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich der Name über Berkezow (1400), Beekove (1459), Berchzow (1562) zu seiner heutigen Schreibweise, die seit 1786 angewendet wird. 1370 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung im Lehnsverzeichnis des Magdeburger Erzbistums, zu dem der Ort bereits seit 1294 gehörte. Bereits in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde eine Kirche errichtet. Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts war Bergzow dem Amt Altenplathow unterstellt, das nach dem Dreißigjährigen Krieg unter die Herrschaft Brandenburg-Preußens kam. Der preußische König Friedrich der Große war es auch, der mit seiner Order zum Bau des Ihlekanals für einen wirtschaftlichen Aufschwung in Bergzow sorgte. Mit etwa 750 Söldnern begann 1865 der Kanalbau, für dessen Verlauf das Bett des Flusses Ihle genutzt wurde, und der damit direkt an Bergzow vorbeiführte. Nachdem er 1872 fertiggestellt war, siedelten sich in der Umgebung mehrere Ziegeleien an, die wiederum dafür sorgten, dass Bergzower Schiffer den Ziegeltransport über den Kanal bis nach Berlin übernehmen konnten. Die Lehmgruben erschöpften sich allerdings mit der Zeit, so dass von ehemals elf Ziegeleien 1920 nur noch eine in Betrieb war. Die schon seit 1846 bestehende Bahnlinie Magdeburg - Potsdam mit dem 2,5 Kilometer entfernten Bahnhof Bergzow-Parchen und die um 1900 gebaute Chaussee nach Genthin hatten keine weiteren Industrieansiedlungen gebracht, so dass Bergzow zu Beginn des 20. Jahrhunderts hauptsächlich von der Landwirtschaft lebte. Trotzdem stieg die Zahl der Einwohner von 861 im Jahre 1885 auf 1170 im Jahr 1933. Mit der Fertigstellung des Mittellandkanals 1938 verlor Bergzow auch seine unmittelbare Lage am Kanal, denn das neue Kanalbett verlief jetzt anderthalb Kilometer nördlich des Ortes.
1952 schloss mit der Sängerschen Ziegelei der letzte Industriebetrieb bei Bergzow. Im gleichen Jahr wurde der Ort im Zuge der DDR-Gebietsreform in den Kreis Genthin eingegliedert. Ab 1953 wurden die Landwirtschaftsbetriebe in eine LPG überführt. 1964 hatte Bergzow 1041 Einwohner. Am 28. Mai 1994 wurde der Bahnhof Bergzow-Parchen geschlossen.
Am 1. September 2001 schloss sich Bergzow der Einheitsgemeinde Elbe-Parey an.[1]
Politik
Wappen
Blasonierung: „Geteilt von Silber und Rot; oben sechs rote Ziegel 3:2:1, unten ein silberner Anker.“
Das Wappen wurde 1998 vom Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch gestaltet und ins Genehmigungsverfahren geführt. Seine Symbole nehmen Bezug auf die früher mit dem Ort verbundene Schifffahrt und die einst über 10 Ziegeleien. Da Bergzow einst ein erzbischöfliches Lehen war, wurde auch in den Farben an diese Tradition angeknüpft und das Wappen silbern und rot tingiert.
Historisches Siegelbild
Die ehemalige Gemeinde Bergzow führte in Ihrem Gemeindesiegel schon einmal ein wappenähnliches Siegelbild. Dieses wurde im Zeitraum nach dem Zweiten Weltkrieg bis ca. der Einführung der Bezirke und Kreise in der DDR (1945-1952) benutzt. Eine weitere Quelle ist das Kreisheimatmuseum in Genthin.
Bauwerke
Persönlichkeiten
- Gerhard Spangenberg (* 10. März 1901 in Bergzow; † 7. November 1975 in Dülmen) war ein Theologe, Superintendent der Deutschen Christen und NSDAP-Mitglied.
Quellen
- CD Sachsen-Anhalt - Amtliche Topografische Karten, Landesamt für Landesvermessung und Geoinformation, 2003
Einzelnachweise
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