Berliner-TT-Bahnen

Berliner-TT-Bahnen

Der VEB Berliner TT-Bahnen, kurz BTTB, entstand 1972 durch Zwangsverstaatlichung des Modellbahnherstellers Zeuke & Wegwerth KG in Berlin-Köpenick und war für die Nenngröße TT ein Quasi-Monopolist. Anfangs nach der Verstaatlichung behielt man erst noch den ehemaligen Firmennamen Zeuke im Firmenlogo bei, allerdings wurde der Name zumindest in der DDR und im Ostblock bald durch BTTB ersetzt.

Das Unternehmen produzierte primär für den einheimischen Markt - und dementsprechend auch fast ausschließlich entsprechende Modelle. Für die Devisenbeschaffung der DDR geschah teils auch Export, insbesondere in die Bundesrepublik Deutschland über das Unternehmen Richard Schreiber in Fürth, aber auch nach Belgien und ins Vereinigte Königreich. Um in diesen Märkten entsprechende Verkaufszahlen zu erreichen, wurden vereinzelt auch DB-Modelle (DB-Baureihe V 200) sowie für Belgien und Skandinavien Varianten der NoHAB AA16 hergestellt. Ende der 1980er Jahre verkaufte das Unternehmen in Westeuropa auf Grund des Devisenmangels der DDR zunehmend Modelle unter dem Herstellungspreis, was die Verschuldung drastisch erhöhte.

Im Juni 1990 wurde das Unternehmen reprivatisiert samt einer Umbenennung in Berliner TT-Bahnen Zeuke GmbH, mit Werner Zeuke als Geschäftsführer, welcher von Henning Schauer unterstützt wurde. Innerhalb kurzer Zeit wurden viele Modelle überarbeitet und insbesondere neue Lackierungsvarianten sowie mehrere große Neuheitenprojekte erstellt. Erste wirtschaftliche Probleme traten 1991 durch den Kaufkraftverlust in den neuen Bundesländern sowie massive Verkäufe von Lagerbeständen zu „Ramschpreisen“ auf. 1991 schied schließlich Werner Zeuke aus der Firma aus. Neuer Geschäftsführer wurde Carlo Parisel. Es folgten große Medienkampagnen (teils im Kooperation mit der Treuhand, Kooperationen mit anderen Herstellern und 1992 ein Versuch der Expansion auf den TT-Heimatmarkt USA. Am 1. Juli 1992 übernahm das Unternehmen den Zubehörhersteller VERO aus Olbernhau. Die Neuheitenprojekte wurden mit großen Schritten fortgesetzt, die BTTB unterstützte mit Sondermodellen und anderen Sponsoringmaßnahmen sogar die Olympiabewerbung 2000 von Berlin.

Recht unerwartet beantragte am 30. Juli 1993 der Betriebsrat auf Grund der Nichtzahlung dreier Monatsgehälter sowie hoher Verbindlichkeiten Konkurs. Im Rahmen des Konkursverfahrens übernahm Hans-Jürgen Tillig im September 1993 das Unternehmen, dessen neuer Name nun Berliner TT Bahnen Pilz GmbH & Co. KG lautete und die ein Zusammenschluss der Firmen Pilz und Mattra aus Sebnitz sowie BTTB Zeuke aus Berlin war. Bald darauf folgte eine Umbenennung in Tillig Bahnen und Gleise GmbH & Co. KG und eine Verlagerung des Firmensitzes nach Sebnitz. Teile der Produktion und des Vertriebes blieben noch einige Jahre in Berlin, der Unternehmensname war allerdings endgültig Geschichte.

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