- Bert Dietz
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Bert Dietz (* 9. Februar 1969 in Leipzig) ist ein ehemaliger Radrennfahrer des vormaligen Teams Telekom.
Inhaltsverzeichnis
Karriere
Bert Dietz feierte 1986 einen ersten Höhepunkt seiner Karriere, als er mit dem DDR-Straßenvierer die Bronzemedaille bei der Junioren-Rad-WM in Casablanca errang. Zwei Jahre später (1988) wurde Dietz Vierter bei den DDR-Straßenmeisterschaften der Erwachsenen. Nach 1989 fuhr Dietz weitere Amateur-Erfolge als Fahrer des Teams RSG Nürnberg ein. So gewann er 1990 die Thüringen-Rundfahrt und 1993 die Rheinland-Pfalz-Rundfahrt. 1993 wurde er Deutscher Straßenmeister der Amateure.
Mit diesem Erfolg im Rücken schaffte Dietz 1994 den Sprung zu den Profis und unterschrieb einen Vertrag bei der Telekom-Mannschaft. Bereits in seinem ersten Jahr feierte er den wohl größten Erfolg seiner Karriere: er gewann bei der Vuelta die Königsetappe in der Sierra Nevada, die in 2300 Meter Höhe endete, vor Laurent Jalabert. Nach eigener Aussage hat er schon zu dieser Zeit leistungssteigernde Substanzen verwendet wie etwa Cortison oder einen speziellen „Cocktail“ des Betreuers d’Hont.
1996 wurde Dietz Zweiter bei der Schweden-Rundfahrt. 1997 gewann er eine Etappe bei der Aragon-Rundfahrt. 1999 wechselte Dietz zum Team Nürnberger. Mit diesem Team wurde er im Jahr 2000 Dritter bei einer Etappe der Deutschland Tour. Im selben Jahr beendete Bert Dietz seine Laufbahn als Radfahrer.
Derzeit betreibt Bert Dietz den Sportartikelversand Bert Dietz Sportswear Ltd. mit Sitz in Trebsen.
Dopinggeständnis
Am 21. Mai 2007 gestand Dietz in der ARD-Sendung Beckmann, seit 1995 zunächst beim damaligen Team Telekom und später beim Team Nürnberger (unter Anleitung und fortgesetzter Betreuung durch die nachfolgend genannten Team-Telekom-Ärzte) regelmäßig mit EPO gedopt zu haben. In diesem Zusammenhang nannte er auch leitende Manager des damaligen Teams Telekom, die u.a. mit der Abrechnung der durch den Fahrer verbrauchten Dopingmittel befasst gewesen sein sollen.[1][2]
Neben Management und Betreuern belastete er vor allem die beiden damaligen Mannschaftsärzte des Teams Telekom, Lothar Heinrich und Andreas Schmid von der Universitätsklinik Freiburg schwer. Er erklärte, beide hätten ihm damals die Verwendung von EPO nicht nur empfohlen, sondern hätten ihm das Mittel (postalisch oder über Mittelsmänner im Team) zugeführt und in Einzelfällen sogar persönlich gespritzt. (Heinrich und Schmid waren bereits Anfang Mai 2007 vom Team T-Mobile suspendiert worden, nachdem ihnen der belgische Masseur Jef D'hont die Beteiligung an organisiertem Doping vorgeworfen hatte. Nach Dietz' Enthüllungen gestanden beide Ärzte, systematisches Doping betrieben zu haben.)
Bert Dietz wies in der Sendung Beckmann ausdrücklich darauf hin, dass er seine Doping-Vergangenheit hauptsächlich aus zweierlei Gründen offenlege: Zum einen, weil er sich persönlich nicht mehr dem Dilemma aussetzen wolle, seine Doping-Vergangenheit privat wie öffentlich leugnen zu müssen und letztlich vielleicht das Opfer von Enthüllungen zu werden.
Zum anderen aber hoffe er, durch sein Eingeständnis deutlich sichtbar zu machen, dass Doping im Radsport eine weit verbreitete Praxis sei. Nur ein radikaler Bruch könne einen Neuanfang für den Radsport ermöglichen. Dieser Neuanfang solle es vor allem den aktiven Fahrern ermöglichen, mit ihrer Doping-Vergangenheit wie -Gegenwart zu brechen. Einzelne Athleten als Sündenbock hinzustellen wäre angesichts einer stillschweigenden Akzeptanz durch eine Mehrheit von Aktiven, Funktionären und Offiziellen sowie der medialen Öffentlichkeit einseitig und ungerecht.
Wichtigste Erfolge
1990
1992
1993
- Rheinland-Pfalz-Rundfahrt
- Niedersachsen-Rundfahrt
- Straßenmeister der Amateure bei den Deutschen Straßen-Radmeisterschaften
1995
- eine Etappe Vuelta a España
Weblinks
Commons: Bert Dietz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Bert Dietz, offizielle Homepage: Bert Dietz Homepage
- Bert Dietz (GER) world-of-cycling.com
Einzelnachweise
- ↑ Dietz ist geständig n-tv, 21. Mai 2007
- ↑ Die große Verschwörung sportticker.net, 23. Mai 2007
Deutsche Meister im Straßenrennen (Amateure)1920 Hermann Katzensteiner | 1921, 1922 Matthias Schlembach | 1923 Otto Papenfuß | 1924 Erich Möller | 1925 Hans Hundertmarck | 1926 Alfred Schmidt | 1927 Heinrich Kessmeier | 1928 Karl Koch | 1929 Rudolf Risch | 1930 Willi Hoffmann | 1931 Auguste Brandes | 1932, 1936, 1937 Fritz Scheller | 1933 Jupp Arents | 1934 Sebastian Kruckel | 1935 Herbert Gerber | 1938 Herbert Schmidt | 1939, 1942 Ludwig Hörmann | 1940 Karl Kittsteiner | 1941 Franz Bronold | 1943 Harry Saager | 1944 Rudi Mirke | 1947 Heinrich Rühl | 1948 Eugen Hasenforther | 1949 Walter Schürmann | 1950 Alois Schmied | 1951 Horst Holzmann | 1952 Walter Becker | 1953 Edi Ziegler | 1954 Paul Maue | 1955 Karl Loy | 1956 Hanns Brinckmann | 1957, 1958 Friedhelm Fischerkeller | 1959 Günther Tüller | 1960 Klaus Nadler | 1961 Karl-Heinz Kunde | 1962, 1963 Winfried Bölke | 1964 Jürgen Goletz | 1965 Wilfried Peffgen | 1966 Paul Unterkichner | 1967 Jürgen Walther | 1968 Burkhard Ebert | 1969 Michael Bittner | 1970 Erwin Derlick | 1971 Dieter Leitner | 1972 Alfred Gaida | 1973 Burckhard Bremer | 1974, 1976 Klaus-Peter Thaler | 1975, 1977 Wilfried Trott | 1978 Friedrich von Löffelholz | 1979 Peter Kehl | 1980 Hans Neumayer | 1981 Reimund Dietzen | 1982 Dieter Burkhardt | 1983 Dieter Flögel | 1984 Thomas Freienstein | 1985 Michael Schenk | 1986 Werner Stauff | 1987 Hartmut Bölts | 1988 Bernd Gröne | 1989 Olaf Ludwig | 1990 Gerhard Dummert | 1991 Steffen Rein | 1992 Stephan Gottschling | 1993 Bert Dietz | 1994 Dirk Baldinger
Nach 1994 wurde die Trennung zwischen Amateuren und Profis aufgehoben, weitere Resultate s. Deutsche Meister im Straßenrennen
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