Bilversheim

Bilversheim

Heinrich I. von Bilversheim († 17. September 1257 in Wolfsberg (Kärnten)) war von 1242 bis zu seinem Tode 1257 Bischof des Bistums Bamberg.

Inhaltsverzeichnis

Heinrich I. im Familienkontext

Die Familie von Bilversheim ist ein Ministerialengeschlecht aus dem Ort Pülfringen, heute eingemeindet in Königheim im Main-Tauber-Kreis im Nordosten von Baden-Württemberg. Orts- und Familiennamen liegen in zahlreichen Varianten vor, z. B. Bilvirnkeim, Bilverinckheim, Bulferkeim, Büluerigkheim und Pülferingen. Als Ortsadel sind die Ritter seit 1050 belegt. Heinrich I. ist der erste Bamberger Bischof, der aus einem kleinen Ministerialengeschlecht stammt, seine Vorgänger lassen sich in der Regel den großen Dynastien benachbarter Grafenhäuser zuordnen. [1]

Biografische Daten

Heinrich I. hatte vor der Ernennung zum Bischof die Propstei in Aachen inne und war Kanoniker in Bamberg. Als Gefolgsmann des Kaisers Friedrich II., dessen Notar er auch war, reiste er an dessen Seite durch Italien und unterwarf sich erst Papst Innozenz IV. 1245 nach dem Ersten Konzil von Lyon, welches Friedrich absetzte. Seit 1245 ist das Bistum Bamberg auch herausgelöst aus dem Verbund mit dem Mainzer Erzbistum und direkt dem Heiligen Stuhl unterstellt. Der Papst hatte somit seinen Einfluss im Bamberger Land deutlich gestärkt.

Heinrich I. als Bischof

Torhaus der Altenburg - die Altenburg wird zum Sitz der Bamberger Bischöfe

Zur Zeit der Ernennung zum Bischof war Friedrich II. König des Heiligen Römischen Reiches. In der Folgezeit wird Bamberg weniger Reichstage ausrichten bzw. Könige empfangen. Von 1241 bis 1243 gab es keinen Papst, die Zeit in der der päpstliche Stuhl unbesetzt blieb, nennt man Sedisvakanz .

Heinrich I. hält 1243 eine erste Diözesansynode ab, eine weitere wird in seiner Amtszeit noch folgen. 1245 erhält die Stadt Bamberg vom Kaiser die Erlaubnis, einen dreiwöchigen Jahrmarkt abzuhalten. Der Jahrmarkt wurde mit der Domkirchweih verbunden und daher jeweils im Mai abgehalten. Ein Jahrmarkt dieses Umfanges bedeutete eine wirtschaftliche Aufwertung der Stadt.

Aus der Ortsgeschichte von Vorra in Oberfranken erfährt man, dass Bischof Heinrich in die Hände seiner Gegner gefallen ist und sich vom Kloster Michelsberg 1246 Geld leiht, um sich wieder freikaufen zu können. Besitz in Vorra wird dabei als Pfand eingesetzt. [2] Der Ort Strullendorf verdankt seine erste urkundliche Erwähnung 1247 ebenfalls einer Verpfändung. Nachdem Heinrich I. drei goldene Kreuze aus dem Domschatz entnimmt und verpfändet, überläßt er dem Domkapitel zur Sicherheit seinen Gutshof in Strullendorf. [3]

Ab 1251 wird die Altenburg Bischofssitz. Sie bietet auch Sicherheit vor der aufstrebenden Bürgerschaft. Heinrich I. gilt weiterhin als Förderer der Franziskaner, benannt nach dem 1226 verstorbenen Franz von Assisi. 1256 stiftet er die Domkantorei.

Zum Nachfolger wird zunächst Wladislaw von Schlesien († 1270) erwählt. Hier sind politische Gründe im Zusammenhang mit dem Erbfolgestreit der Andechs-Merainer ausschlaggebend. Mit Otto von Andechs-Meranien waren während der Regentschaft Heinrichs die Andechs-Meranier 1248 im Mannesstamm ausgestorben. Wladislaw legte aber kurz nach seiner Ernennung das Amt wieder nieder. Unter Berthold von Leiningen gelang es dann, die Streitigkeiten beizulegen.

Einzelnachweise

  1. Geschichte von Pülveringen
  2. Geschichte von Vorra in Oberfranken
  3. Geschichte von Strullendorf

Weblinks




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