Binding Waldpreis

Binding Waldpreis

Der Binding Waldpreis (franz. Prix Binding pour la forêt, ital. Premio Binding per il bosco) der Sophie und Karl Binding Stiftung wurde 1987 ins Leben gerufen und wird jährlich an einen Schweizer Waldeigentümer vergeben, der sich für die nachhaltige Pflege und Erhaltung seines Waldes einsetzt. Seit 2001 wird der Preis thematisch vergeben. Die Preissumme beträgt Fr. 200'000.- (Fr. 50'000.- frei verfügbares Preisgeld, Fr. 150'000.- für projektbezogene Aktivitäten). Damit ist der Binding Waldpreis der höchst dotierte Schweizer Umweltpreis.

Inhaltsverzeichnis

Zielsetzung

Die Leitidee des Binding Waldpreises ist eine nachhaltige Bewirtschaftung des Waldes. Er dient der Auszeichnung von Waldbesitzern, Forstbetrieben und Organisationen, die den Wald beispielhaft nach den Grundsätzen der Nachhaltigkeit nutzen und dabei die ökologischen Potenziale und das soziale Umfeld umfassend berücksichtigen und Strategien für den wirtschaftlichen Erfolg langfristig umsetzen [1]. Mit dem Preis sollen Waldeigentümer und Forstpersonal angespornt werden, Impulse für eine zukunftsfähige Waldbewirtschaftung zu geben.

Neben der Sophie und Karl Binding Stiftung mit Sitz in Basel, die den Binding Waldpreis ausrichtet, hat das Ehepaar Sophie und Dr. Karl Binding die in Schaan in Liechtenstein ansässige Binding Stiftung gegründet, die seit 1986 den Binding-Preis für Natur- und Umweltschutz verleiht.

Entstehung

Dem Willen des Stifterpaares entsprechend, fördert die Sophie und Karl Binding Stiftung seit ihrer Gründung im Jahr 1963 auch Umwelt- und Naturschutzprojekte. Mitte der 1980er Jahre begann der Stiftungsrat unter der Leitung des Präsidenten, Dr. Hans Meier, die Vergabungen der Stiftung auf bestimmte Förderzwecke zu konzentrieren. Gemeinsam mit dem Forstwissenschaftsprofessor Hansjürg Steinlin entstand der Binding Preis für vorbildliche Waldpflege, heute kurz Binding Waldpreis genannt. Steinlin war von 1987 bis 1999 Präsident des Kuratoriums und hat das Profil des Preises geprägt.

Preisträger

Der Preis wird ausschließlich an Zusammenschlüsse von Privatwaldeigentümern sowie Körperschaften des privaten oder des öffentlichen Rechts verliehen. Eine direkte Bewerbung von Waldeigentümern ist nicht möglich. Wichtige Themenbereiche sind die Stabilisierung der Schweizer Schutzwälder, die Förderung der Biodiversität, die nachhaltige Nutzung des Holzes, die Umweltbildung und die Gestaltung eines naturnahen Erholungsraumes.

Auswahlverfahren

Zur Bestimmung der Preisträger werden jährlich Institutionen aus dem Umfeld der Schweizer Forstwirtschaft aufgefordert, zu einem Schwerpunktthema Preisträger vorzuschlagen. Das Kuratorium für den Binding Waldpreis prüft die Vorschläge und wählt den Preisträger aus, den es mit einer Begründung dem Stiftungsrat der Sophie und Karl Binding Stiftung zur Wahl vorschlägt. Das Kuratorium für den Binding Waldpreis setzt sich aus Fachleuten des Schweizer Forstwesens zusammen. Gegenwärtig sind dies Peter Bachmann (Präsident), Jean Combe, Fredy Nipkow, Anna Barbara Remund, Georg Schoop, Werner Schärer und Raphael Schwitter.

Preisträger (in Klammern Angabe des Kantons)

  • 1987: Azienda Forestale Regionale Malcantone (TI)
  • 1988: Bürgergemeinde Giswil (OW)
  • 1989: Communes forestières de la région Val de Travers (NE)
  • 1990: Gemeinde Romoos (LU)
  • 1991: Gemeinde Ardez (GR)
  • 1992: Waldkorporation Romanshorn-Uttwil (TG)
  • 1993: Stadt Lausanne (VD)
  • 1994: Verband Konolfingischer Waldbesitzer (BE)
  • 1995: Bürgergemeinden Rothenfluh und Anwil (BL)
  • 1996: Gemeinde Gams (SG)
  • 1997: Gemeinde Fully (VS)
  • 1998: Gemeinde Plasselb (FR)
  • 1999: Gemeinde Rheinau (ZH)
  • 2000: Patriziato generale di Olivone, Campo e Largario (TI)
  • 2001: Gemeinde Schwanden (GL): Jahresthema: "Zukunftsweisender Umgang mit Störungen und Krisensituationen"
  • 2002: Forstbetriebsgemeinschaft Bucheggberg (SO): Jahresthema: "Beispielhaftes ökonomisches Denken und Handeln im Forstbetrieb"
  • 2003: Bourgeoisie de Cormoret (BE): Jahresthema: "Waldpflege als Beitrag zur nachhaltigen Landschaftsgestaltung"
  • 2004: Gemeinde Trin (GR): Jahresthema: "Umweltbildung im Wald"
  • 2005: Ortsbürgergemeinde Baden (AG): Jahresthema: "Lebensraum Stadtwald"
  • 2006: Ortsgemeinde Amden (SG): Jahresthema: "Veränderungen als Chance für den Wald"
  • 2007: Burgergemeinde Sumiswald (BE): Jahresthema: "Erfolg im naturnahen Wirtschaftswald"
  • 2008: Forêts publiques de la Montagne de Boudry-Béroche (NE): Jahresthema: "Artenvielfalt im forstlichen Alltag"
  • 2009: Gemeinde Poschiavo (GR): Jahresthema: "Diversifizierung als Zukunftsmodell"
  • 2010: Stadt Bülach (ZH): Jahresthema: "Forstbetrieb und Grünraummanagement"
  • 2011: Kloster Einsiedeln (SZ): Jahresthema: "Waldeigentum als Verpflichtung"

Literatur

  • P. Bachmann: 20 Jahre Binding Waldpreis. SZF 157 (2006) 06: 191–195

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. (Reglement für den Binding Waldpreis, S. 1)

Weblinks


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