- Blumenow
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Blumenow Stadt Fürstenberg/HavelKoordinaten: 53° 6′ N, 13° 15′ O53.10027777777813.25138888888958Koordinaten: 53° 6′ 1″ N, 13° 15′ 5″ O Höhe: 58 m Eingemeindung: 26. Okt. 2003 Postleitzahl: 16798 Blumenow ist ein Ortsteil der Stadt Fürstenberg/Havel im Norden des Landes Brandenburg (Landkreis Oberhavel). Blumenow liegt an der Havel in einer wald- und seenreichen Umgebung, etwa dreizehn Kilometer südöstlich des Hauptortes Fürstenberg.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte im Jahr 1309. Damals gehörte die Gegend zu Mecklenburg. Der Name des Dorfes Blumenow leitet sich von „Blumenaue“ (mittelniederdeutsch [ouwe] für Aue) ab. Von 1352 bis 1471 gehörte der Ort der mecklenburgischen Nebenlinie Stargard. So beklagte sich der stargardsche Herzog Heinrich im Jahr 1424 über Räubereien in seinem Dorf Blumenow durch Priegnitzer und Ruppiner Knappen. Im Jahr 1427 erwarb Henning von Zarnekow (Zernickow, Zerneckow) das halbe Dorf. Dessen Geschlecht bekam im Jahr 1484 durch die mecklenburgischen Herzöge Magnus II. und Balthasar die Lehnsrechte bestätigt. Von 1500 bis 1571 gab es neben den von Zarnekow noch die von Behr im Ort. So gab es 1568 zwei Rittergüter und 17 Bauernhöfe im Ort. 1584 gehörte Blumenow zum Bistum Brandenburg. Im Jahr 1600 teilen die Grundherren von Zarnekow und von Priegnitz und von Oertzen die Herrschaft über das Dorf. Im Jahr 1667 übernahm Herzog Gustav Adolf die verpfändeten Güter derer von Zarnekow und überließ sie gegen Pfand den Erben des Matthäus Thun. Victor Sigismund von Oertzen auf Klockow wurde im Jahr 1694 mit Blumenow nach dessen Einlösung von den Thunschen Erben belehnt und Blumenow blieb bis 1901 im Besitz der Familie. Seit 1701 gehört Blumow zum Strelitzschen Teil Mecklenburgs. Nach dem Einzug der letzten verbliebenen Bauernstellen im Jahr 1796 ist Blumenow ein typisches mecklenburgisches Gutsdorf. Im Jahr 1812 wird das Blumenower Vorwerk vom Hauptgut getrennt und 1813 als selbständiges Rittergut in Mecklenburg-Strelitz geführt. Das Gut und das Dorf bekamen den Namen des neuen Besitzers Boltenhof. In den Jahren von 1887 bis 1890 wurde eine Chaussee nach Dannenwalde gebaut.
Im Jahr 1901 lebten in Boltenhof 85 Einwohner. Rittmeister Alexander von Oertzen war gezwungen, das Gut 1905 an den Rentier Carl von Freeden zu verkaufen. Dieser schenkte der Gemeinde eine neue Kirchenorgel. Das Lehngut Boltenhof wurde ein Jahr später in ein Allodium umgewandelt, Grund und Boden gehörten nun Kommerzienrat Bolle aus Berlin.
Der Kölner Kaufmann Albert Bernhard Hansen erwarb das herrschaftliche Rittergut mit Schloss, Park und Garten aus der Konkursmasse von Heinz Lahusen (welcher das Gut erst 1926 erwarb) für 450.000 Reichsmark. Mit 60 Angestellten bewirtschaftete Hansen fast 1000 Hektar landwirtschaftlichen Boden und Gewässer. 1945 floh der Gutsbesitzer vor den heranrückenden russischen Truppen aus Blumenow. Durch Fahrlässigkeit brannte das Blumenower Barockschloss 1946 bis auf die Grundmauern nieder. 1949 lebten (mit den Flüchtlingen) 200 Einwohner im Dorf.
Eingemeindung
Blumenow wurde am 26. Oktober 2003 nach Fürstenberg/Havel eingemeindet.[1]
Sehenswürdigkeiten
siehe Hauptartikel Dorfkirche Blumenow
Die frühgotische Feldsteinkirche aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhundert in Blumenow befindet sich gegenüber der alten Gutsanlage. Nach Plänen der Architekten Paulus und Silloe aus Berlin wurde die Kirche im Sommer 1912 einer baulichen Überarbeitung unterzogen.
Sehenswert sind der quadratisch in das Kirchenhaus eingebaute Fachwerksturm (er wurde entsprechend der Architektur seines Vorgängers aus dem 18. Jahrhundert erneuert), in dem sich auch das Kirchenportal befindet. Der Turm besitzt eine Welsche Haube, der eine achtseitige Laterne mit steiler Pyramide aufgesetzt wurde.
Sehenswert ist auch das Kirchenschiff mit Kreuzgewölbe.
Als Innenausstattung gibt es den mehrgeschossigen Schnitzaltar im Renaissancestil aus dem 18. Jahrhundert mit den Nachbildungen der vier Evangelisten auf der Predella (Altaraufbau) und der Darstellung der Kreuzigung u. a. mehr.
Im Glockenturm der Kirche befindet sich die Heimatstube des Ortes. Hier gibt es Gegenstände aus bäuerlichen Haushalten zu besichtigen.
Die Ruhestätte der Gutsbesitzerfamilie von Oertzen ist die älteste Grabstätte auf dem Kirchfriedhof.
Sehenswert ist auch das Blumenower Storchennest, welches sich zu einem beliebten Naturwahrzeichen entwickelt hat. Es entstand in den 1950er Jahren und befindet sich auf der Esse der einstigen Kartoffel- und Getreidebrennerei des Gutes. Es wiegt inzwischen über zehn Zentner, besitzt einen ungefähren Durchmesser von zwei Metern bei einer Höhe von ca. 1,60 Meter.
Einzelnachweise
Weblinks
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