Bolívar (Provinz)

Bolívar (Provinz)
Provinz Bolívar
Provincia de Bolívar
Flagge
Bandera Província Bolívar.svg
Lage in Ecuador
Lage in Ecuador
Basisdaten
Hauptstadt Guaranda
Bevölkerung 178.089 (2005, [1])
 - Anteil an Ecuador 1,3 %
 - Rang in Ecuador Rang 14 von 22
 - Dichte 55 Einwohner je km²
Fläche 3.254 km²
 - Anteil an Ecuador 1,3 %
 - Rang in Ecuador Rang 21 von 22
Eingerichtet 1884
Präfekt Carlos Chaves (DP-UDC)
Gouverneurin Edison Jácome
Sitze im
Nationalkongress
3 von 100
Gliederung 7 Kantone
ISO 3166-2 EC-B
(noch keine offizielle Homepage)

Die Provinz Bolívar ist eine Provinz der Republik Ecuador. Sie liegt an der Westkordillere der Anden und hat auf einer Fläche von 3.250 km² etwa 175.000 Einwohner. Ihre Hauptstadt ist Guaranda. Der Name der Provinz ist derjenige des Befreiungskämpfers Simón Bolívar.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Geographie

Die Provinz Bolívar liegt im westlichen Teil Zentralecuadors am Westhang der Anden. Sie grenzt im Norden an die Provinz Cotopaxi, im Osten an Tungurahua und Chimborazo, im Süden an Chimborazo und Guayas und im Westen an Los Ríos.

Das Gelände der Provinz Bolívar, die eine der kleinsten ist, ist durch eine ungleichmäßige Landschaft mit Höhenlagen zwischen 300 und 3.000 Metern geprägt. Das Höhenniveau steigt generell von der Küstenebene im Osten, die an der Grenze zur Provinz Los Ríos beginnt, zur andinen Westkordillere (um den Chimborazo) an.

Der größte Teil der Provinz ist durch das in Nord-Süd-Richtung verlaufende Chimbo-Tal geprägt, das zwischen der Haupt-Westkordillere der Anden (um den Chimborazo, der sich zum Teil in der Provinz befindet) und einer Seitenkordillere liegt. Der westliche Teil der Provinz fällt von der Seitenkordillere her recht steil ab, die an der Grenze zur Provinz Los Ríos in die Küstenebene übergeht.

Der höchste Berg der Provinz ist der Chuquinac mit 4.011 m.

Das Klima ist im östlichen, höhergelegenen Teil feucht-kühles Höhenklima, im stärker abfallenden westlichen Teil gemäßigt und sehr feucht. Die mittlere Temperatur der Provinz wird mit 13,5°C angegeben.

Politik

Präfekt der Provinz ist Carlos Chaves De Mora von der christdemokratischen Democracia Popular - Unión Demócrata Cristiana (DP-UDC). Der Bürgermeister der Hauptstadt Guaranda, Alberto Coles, gehört der sozialdemokratischen Partei Izquierda Democrática an.

Vom Präsidenten eingesetzte Gouverneurin der Provinz ist Edison Jácome. Er löste María Dioselina Pazmiño ab, die für die ecuadorianische Regierungspartei PAÍS in die Verfassunggebende Versammlung 2007/08 gewählt wurde.

Geschichte

Historisch wurde die Gegend, in der sich die Provinz befindet, als Region der Chimbos bezeichnet, die in enger Beziehung zu den Puruhá standen. 1534 gründete Sebastián de Belalcázar das Corregimento (Vogtei) Chimbo.

Nach der Unabhängigkeit (1820) entstand aus dem Koregiment mit dem Gesetz über die territoriale Ordnung Großkolumbiens von 1824 der Kanton Guaranda der Provinz Chimborazo. Dieser Status blieb auch nach der Abspaltung Ecuadors von Großkolumbien (1830) bestehen. 1860 wurde der Kanton Guaranda gemeinsam mit dem kurz zuvor geschaffenen Kanton Chimbo aus der Provinz Chimborazo aus- und in die neue Provinz Los Ríos eingegliedert. 1884 wurde schließlich eine neue Provinz eingerichtet, die als Hommage an Simón Bolívar dessen Namen erhielt. Ihre Kantone waren zunächst Guaranda, Chimbo und San Miguel.

Wirtschaft und Infrastruktur

Die wichtigsten Wirtschaftszweige in der Provinz sind Landwirtschaft (u.a. Mais, Bohnen, Bananen, Apfelsinen, Kakao, Kaffee, Kartoffeln und Gemüse), die hauptsächlich in familiären Kleinbetrieben betrieben wird, und Viehzucht. Die verarbeitenden Betriebe der Provinz sind vor allem agroindustrieller Art: Im Kanton Caluma findet sich eine Zitronenpresse, in Salinas wird Käse produziert. Balzapamba ist für seine Keramik und Apfelsinen-Verarbeitung bekannt, San José de Chimbo für seine Gitarrenbauer.

Die Provinz verfügt über eine Universität in Guaranda.

Kantone

Die Provinz Bolívar ist derzeit in sieben Kantone unterteilt. Diese sind (in der Reihenfolge ihrer Einrichtung):

  1. Guaranda (eingerichtet 1824, Hauptstadt: Guaranda)
  2. Chimbo (eingerichtet 1860, Hauptstadt: San José de Chimbo)
  3. San Miguel (eingerichtet 1877, Hauptstadt: San Miguel)
  4. Chillanes (eingerichtet 1967, Hauptstadt: Chillanes)
  5. Caluma (eingerichtet 1980, Hauptstadt: Caluma)
  6. Echeandía (eingerichtet 1984, Hauptstadt: Echeandía, benannt nach Manuel Echeandía (1783-1850), einem in Guaranda geborenen Mitstreiter Bolívars)
  7. Las Naves (eingerichtet 1992, Hauptstadt: Las Naves)

Literatur

  • Oswaldo Rivera Villavicencio: Ecuador: Provincias y Capitales, Ed. Edigaralde (Quito), 2. Auflage Oktober 2004, S. 23-32.

Anmerkungen

  1. INEC, Población total y tasa brutas de natalidad, mortalidad general, mortalidad infantil y materna según regiones y provincias de residencia habitual, año 2005, abgerufen am 13. Oktober 2007.

Weblinks



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