Breitenbuch (Adelsgeschlecht)

Breitenbuch (Adelsgeschlecht)
Wappen derer von Breitenbuch

Die Familie von Breitenbuch ist ein altes thüringisches Adelsgeschlecht aus dem Ort Breitenbach. Im Laufe der Zeit gab es folgende Schreibweisen: de Brethenbuc, de Breitinbuch, von Breitenbauch, von Breitenbuch (Schreibweise seit 1906)

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ursprung

Als Stammvater der Familie galt bislang Cuno de Brethenbuc, der 1154 erstmals als Nobilis unter Markgraf Konrad von Meißen in Naumburg urkundlich erscheint.[1] Genauer betrachtet handelt es sich dabei jedoch um Conradus de Breitenbach, der in einer am 1. April 1154 in Naumburg ausgestellten Urkunde des Markgrafen Konrad von Meißen als Zeuge genannt wird. Nachfolgend werden 1157 Cuenradus de Breitenbuoch, Conradum de Brethenbuc, 1169 Heinricus de Breitenbach, 1191 die Brüder Theodoricom und Heinricum de Britenbuch als bischöflich Naumburger Ministerialen, 1234 Theodericus camerarius de Breitenbuch. 1269/71 wird Heydenricum und am 4. November 1287 Hermann de Bretinbuch de novo Castro dictus et ipse de Baldestete (Befehlender Burggraf der Neuenburg und Herr von Balgstädt) urkundlich erwähnt.

Die ununterbrochene Stammreihe beginnt um 1349/1350 mit Otto de Breitenbuch et Petzold, frater suus.

Die Familie ist trotz ähnlicher Schreibweise nicht verwandt mit den "von Breitenbach", mit denen sie oft in der Literatur verwechselt wird.

Besitze der Familie

Wichtige Güter und Sitze der Familie waren von der Ersterwähnung bis 1945 in Baumersroda, Ebersroda, Brandenstein, Bucha, Gröst, Klein Corbetha, Ludwigshof, Lützkendorf, Möckerling, Öchlitz, Schkortleben, St. Ulrich, St. Micheln, Stöbnitz, Taubenheim, Zöbigker, Zorbau. Stammsitz der Familie war von 1571 bis 1942 Burg Ranis in der Stadt Ranis. 1942 verkaufte die Familie von Breitenbuch Burg Ranis an das Deutsche Rote Kreuz. Bis 1945 im Familienbesitz verblieb der der Burg vorgelagerte und somit besser zu bewirtschaftende Gutshof Ludwigshof. Ludwigshof, das benachbarte Brandenstein sowie Bucha fielen 1945 unter die Bodenreform und gingen damit der Familie verloren. Statt dessen sind nach 1945 durch Erbschaft aus der Familie der Freiherren von Münchhausen Grundstücke in Remeringhausen bei Stadthagen sowie in Parensen bei Nörten-Hardenberg, beides in Niedersachsen, in den Besitz der Familie gelangt. Nach 1990 sind durch Erbschaft Besitzungen in Neustädtel bei Panschwitz-Kuckau, durch Rückkauf Güter in Sahlis und in Rüdigsdorf bei Kohren-Sahlis und in Benndorf bei Frohburg, und durch Kauf das frühere Rittergut Gersdorf bei Roßwein, alles im heutigen Freistaat Sachsen, hinzugekommen.

Wappen

In Blau zwei roten Sparren. Auf dem Helm mit blau-roten Decken zwei von Blau und Rot übereck-geteilte Büffelhörner.

Da die heraldische Farbregel besagt: "Metalle dürfen nicht an Metalle grenzen, Farben nicht an Farben." kann vermutet werden, dass es sich bei der blauen Farbfläche früher um eine blanke, bläulich schimmernde, silberne Fläche gehandelt hat.

Wappentafeln befinden sich in Weischütz am Gutshaus, in St. Ulrich (Mücheln) an der alten Wassermühle und am Torbogen des Schlossparkes sowie als Allianzwappen der v. Heßler und v. Breitenbauch am Grabmal in der Gruft der Kirche in Vitzenburg.

Mit der Familie von Balgstedt sind sie Stammes- und Wappenverwandt.

Bekannte Namensträger

Einzelnachweise

  1. Original im Stiftsarchiv Zeitz, mitgeteilt von H. Fechner in Forschungen zur Deutschen Geschichte 5, Göttingen 1865, Seite 429-430

Literatur

  • Otto Adalbert Posse: Die Siegel des Adels der Wettiner Lande bis zum Jahre 1500, 5 Bände, Verlag des Apollo, Dresden 1903/17, Band 2, 1902 S. 73ff
  • August Wilhelm Bernhardt von Uechtritz: Diplomatische Nachrichten adeliche Familien betreffend: ... als derer v. Berlepsch, v. Breitenbauch, v. Bünau, v. Dürfeld, v. Einsiedel, v. Erdmannsdorf ... betreffend, Band 2, Verlag Hamann, 1791
  • Rüdiger Bier: 1500 Jahre Geschichte und Geschichten der herrschaftlichen Sitze zu Kirchscheidungen und Burgscheidungen Eigenverlag Rittergut Kirchscheidungen 2009
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser A Band XXV, Seite 124, Band 117 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1998, ISSN 0435-2408
  • Fritz Fischer: Ahnenreihenwerk Geschwister Fischer, Zur Genealogie von Uradelsgeschlechtern Wettiner Lande, Teil LVI, Zur Genealogie der Familie von Breitenbach, 1978

Weblinks


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