Briefmarkenblock

Briefmarkenblock
Der größte Briefmarkenblock der deutschen Geschichte hatte fast die Größe eines DIN-A4-Papierbogens und erschien zum 15. Jahrestag der Gründung der DDR. Größe: 210 × 285 mm.

Der Briefmarkenblock oder nur Block (Mehrzahl: -Blocks, nicht -Blöcke, außer in Österreich und der Schweiz – dort werden sie immer nur als Blöcke bezeichnet[1]) besteht aus einer oder mehreren zusammenhängenden Briefmarken, die mit einem breiten, meist vielfach verzierten und beschrifteten, Rand versehen sind. Teilweise wird das Motiv der Briefmarke auf dem Rand fortgesetzt bzw. geht in benachbarte Marken über (siehe Beispiel unten). Briefmarkenblocks werden im allgemeinen nur im Ganzen verkauft, wobei nicht selten der Verkaufspreis den Frankaturwert übersteigt. Für Blocks wird fast ausschließlich Kastenzähnung angewandt. Nicht zu den Briefmarkenblocks zählen Briefmarkenheftchen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichtliches

Die ersten Vorläufer der Blocks erschienen am 3. Januar 1923 in Luxemburg. Es handelte sich um Marken anlässlich der Geburt der Prinzessin Elisabeth, die mit besonders breitem, inschriftlosen Rand verausgabt wurden. Man spricht von einer Gedenkausgabe in Blockform.

Im Jahre 1925 folgte dann der luxemburgischen Idee Frankreich mit einer Blockausgabe im heutigen Sinne. 50.000 Blocks wurden anlässlich der Exposition Internationale de Timbre-Poste in Paris am 2. Mai verausgabt. Diese Blocks besitzen einen großen, gedenkblattähnlichen Rahmen mit Verzierungen und einer Inschrift.

Im Deutschen Reich erschienen erstmals 1930 Blocks an den Schaltern der Reichspost. 1937 wurde bei den Blocks 9 und 11 der Rand durchstochen um die vier enthaltenen Marken auch einzeln verkaufen zu können.

In Österreich wurden die ersten Blocks anlässlich der WIPA 1933 aufgelegt und zählen weltweit zu den gesuchtesten und teuersten Blockausgaben.

Postalischer Zweck

Einzelbriefmarke Für uns Kinder von 2002 in einem Block
Letzter Briefmarkenblock (Michel-Katalog-Nr. Block 8) der Deutschen Bundespost Berlin mit vier Briefmarken und Sonderstempel vom 15. Januar 1987 zur 750-Jahr-Feier der Stadt Berlin.

Der Briefmarkenblock dient wegen seiner Größe in vielen Fällen keinen praktischen Frankaturzwecken.

Wenn, dann finden Blocks mit Einzelmarken, wie z.B. die Blocks "Für uns Kinder", mit Marken des üblichen Standardbriefportos gelegentlich ihren Weg auf Briefsendungen.

Aber insbesondere bei der Zusammenstellung von mehreren Marken in einem Block ist der Frankaturzweck mehr als fraglich, so z.B. wie im rechts abgebildeten Briefmarkenblock zu 750 Jahre Berlin, Portowert: 40+50+60+80 = 230 Pfennig = 2,30 DM. Um einen portogerechten Brief damit zu frankieren, hätte man einen großen DIN-C4-Umschlag alleine schon wegen der Größe von 130 × 100 mm des Blocks gebraucht. Auch weitere sogenannte Vorausverfügungen wie Einschreiben, Eilbrief, Wertbrief oder ähnliches hätte man gebraucht um einen "frankaturgültigen" Brief zu schreiben. Mitunter fehlt Blockausgaben auch eine Gummierung. Der Briefmarkenblock ist daher weitestgehend ein reines Sammlerobjekt und landet deshalb meistens direkt bei den Philatelisten im Album, ohne dass die verausgebenden Postunternehmen eine Beförderungsleistung erbringen müssen.


Bildergalerie von Briefmarkenblocks

Einzelnachweise

  1. Duden, Band 1, 24. Auflage, Seite 261

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Miniature sheet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary Wiktionary: Block – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

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