- Buergenthal
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Thomas Buergenthal (* 11. Mai 1934 in Ľubochňa, Tschechoslowakei, heute Slowakei), ist ein US-amerikanischer Jurist deutsch-jüdischer Herkunft.
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Biographie
Thomas Buergenthal wurde als Kind ins jüdische Ghetto von Kielce (Polen) und später in die Konzentrationslager von Auschwitz und Sachsenhausen verschleppt. Im Winter 1944/45 überlebte er einen der berüchtigten Todesmärsche aus den Konzentrationslagern im besetzten Osteuropa. Nach dem Krieg lebte er mit seiner Mutter in Göttingen.
Am 4. Dezember 1951 wanderte Buergenthal in die USA aus. Er studierte am Bethany College in West Virginia (Abschluss 1957) und absolvierte danach von 1957 bis 1960 das Jurastudium an der New York University School of Law, das er mit dem Titel Juris Doctor (J.D.) abschloss. Er erwarb sodann in einem Nachdiplomstudium an der Harvard University School of Law die Titel eines Master of Laws (LL.M.) und eines Doctor of Juridical Science (S.J.D.).
Buergenthal war von 1962 bis 2000 an verschiedenen amerikanischen Universitäten Professor:
- 1962–1975 Professor of Law an der State University of New York at Buffalo
- 1975–1980 Fulbright and Jaworski Professor of International Law an der University of Texas
- 1980–1985 Dekan und Professor of International Law an der American University in Washington D.C.
- 1985–1989 I. T. Cohen Professor für Menschenrechte an der Emory University und Direktor des Human Rights Program am Carter Center
- 1989–2000 Lobingier Professor für Vergleichendes Recht und Rechtsprechung und Direktor des International Rule of Law Center an der George Washington University
Daneben war Buergenthal Richter an verschiedenen internationalen Gerichten. Seit dem 2. März 2000 ist er Richter am Internationalen Gerichtshof in Den Haag.
Ausgewählte Werke
- Law-Making in the International Civil Aviation Organization (1969)
- International Protection of Human Rights (zusammen mit L. B. Sohn, 1973)
- Public International Law (zusammen mit S. Murphy, 4. Aufl. 2007)
- International Human Rights (zusammen mit D. Shelton und D. Stewart, 3. Aufl. 2002)
- Protecting Human Rights in the Americas (zusammen mit D. Shelton, 4. Aufl. 1995)
- Ein Glückskind: Wie ein kleiner Junge zwei Ghettos, Auschwitz und den Todesmarsch überlebte und ein zweites Leben fand bzw. ... ein neues Leben ... . Frankfurt am Main, Fischer, 2007. 272 Seiten. ISBN 3-10-009652-5 (Lizenzausgabe Büchergilde, Frankfurt; Rezensionen von shoa.de, Wilfried Weinke: Tag für Tag. In: DIE ZEIT 13/2006 S. 45; von Soraya Levin Kindheit im Holocaust bei rezensionen.ch am 14. Mai 2007)
- Ein Glückskind, Hörbuch, Interpret: Uwe Friedrichsen, mit einem Epilog von Thomas Buergenthal. Düsseldorf, Patmos, 2008. ISBN 978-3-491-91270-0
Ehrungen (Auswahl)
Ehrendoktor der Juristischen Fakultät Heidelberg (Juli 1986) und der Juristischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen (April 2007).
Weblinks
- Literatur von und über Thomas Buergenthal im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographie Buergenthals auf der Seite des IGH - Englisch
- Biographie Buergenthals auf der Seite des United States Holocaust Museum - Englisch
- Biographie Buergenthals auf der Seite der American Immigration Law Foundation - Englisch (archive.org)
Interviews
- "Hassen lohnt sich nicht", Philipp Gessler interviewt Thomas Buergenthal, taz vom 12. April 2007
- „Meine KZ-Nummer ist wie eine Medaille“ - Interview mit Thomas Buergenthal, Tagesspiegel Berlin vom 13. Mai 2007
Personendaten NAME Buergenthal, Thomas KURZBESCHREIBUNG US-amerikanischer Jurist GEBURTSDATUM 11. Mai 1934 GEBURTSORT Lubochna, Slowakei
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