Bundesarchiv-Militärarchiv

Bundesarchiv-Militärarchiv
Gebäude des Bundesarchiv-Militärarchivs in Freiburg
Gebäude des Bundesarchiv-Militärarchivs in Freiburg

Das Bundesarchiv-Militärarchiv (BArch-MA) in Freiburg im Breisgau ist eine Abteilung des Bundesarchivs zur Sicherung, Erschließung und Aufbewahrung der militärischen Überlieferung Deutschlands seit 1867.

Die Abteilung Militärarchiv wurde 1955, dem Jahr der Aufstellung der Bundeswehr, in Koblenz eingerichtet. Erster Leiter war bis 1960 Erich Murawski, dem es als ehemaligem Offizier insbesondere gelang, private Nachlässe höherer Offiziere für das Archiv zu gewinnen.[1] 1968 wurde die Abteilung auf Grund der zwischen dem Bundesministerium des Innern und dem Bundesministerium der Verteidigung getroffenen Vereinbarung zur Zusammenfassung als "Bundesarchiv-Militärarchiv" an den damaligen Standort des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes Freiburg i. Br. verlegt, von dem es die Archivbestände aus dessen zugleich aufgelöster Dokumentenzentrale übernahm.

1990 wurden auch die Bestände des Militärarchivs Potsdam der DDR eingegliedert.

Inhaltsverzeichnis

Bestände

Die Abteilung Bundesarchiv-Militärarchiv verwaltet das folgende Archivgut:

Zu seinen Beständen zählen die Akten des Oberkommandos der Wehrmacht mit Führungsstab und Wehrwirtschafts- und Rüstungsamt, des Oberkommandos des Heeres mit Generalstab und Chef der Heeresarchive, Kriegstagebücher der Heeresgruppen, Armeen, Korps und Divisionen, der schwimmenden Einheiten der Kriegsmarine, sowie Schriftgut aus dem Reichsluftfahrtministerium, nach Wehrkreisen systematisierte Kriegstagebücher und Einzelakten der Rüstungskommandos und Rüstungsinspektionen. Daneben befinden sich auch die privaten Nachlässe von Militärs, wie beispielsweise Erwin Rommel, Alfred von Tirpitz, Alfred von Schlieffen oder Friedrich Paulus, hier, sowie die Unterlagen der Dienststelle Blank, des BMVg und damit alle Quellen zur Frühgeschichte der Bundeswehr (etwa die Himmeroder Denkschrift).

Aus dem Heeresarchiv Potsdam (zuvor Reichsarchiv Potsdam) kam 1990 der größte Teil der Registraturen der Reichsministerien des Innern, für Wirtschaft, Ernährung und Landwirtschaft, Arbeit, kirchliche Angelegenheiten, Verkehr, Wissenschaft, sowie Erziehung und Volksbildung. Den Kern des Potsdamer Aktenmaterials bilden eine Kartensammlung von ca. 3.500 Karten der beiden Weltkriege, Originale und Fotokopien vom Schriftgut der Wehrmacht, die von privater Seite an das Deutsche Militärarchiv übergeben worden waren, sowie eine Reihe von Nachlässen.

Verluste

Die Unterlagen der zentralen Dienststellen der Wehrmacht und der Heeresführung, der Dienststellen und der Truppen des Heeres unterhalb der Divisionsebene sowie der Luftwaffe sind weitgehend verloren gegangen. Dagegen hat die Masse der Kriegstagebücher der Kommandobehörden des Heeres und der Divisionsstäbe bis 1943 sowie das Archivgut der Marine den Krieg überdauert.

Der größte Teil der Akten der preußischen Armee wurde 1945 mit dem Brand des Heeresarchivs Potsdam vernichtet.

Weitere militärische Dokumente befinden sich im Berlin Document Center. Die Aktenbestände der Zeit vor 1867 lagern im Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz.

Weblinks

Fußnoten

  1. Georg Tessin: Erich Murawski 12.8.1894–11.10.1970. In: Baltische Studien. Band 57 N.F., 1971, ISSN 0067-3099, S. 99–100.
47.9788137.822131

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