Burchard (Eichstätt)

Burchard (Eichstätt)

Burchard († um 1153) war Fürstbischof von Eichstätt von 1149 bis 1153.

Herkunft

Burchard stammte aus einem edelfreien Geschlecht, denkbar wäre die Familie von Mässing oder die von Wachenzell (siehe auch Liste bayerischer Adelsgeschlechter). Sein Vater war Hartnid der Ältere, seine Brüder Hartnid der Jüngere, Regenhard und Uto.

Leben

Bereits ab 1119 erscheint Burchard als Eichstätter Domherr und bekleidete mit Unterbrechung das Amt des Dompropstes. Er wurde nach dem Tod seines Vorgängers Gebhard II. von Grögling in einer schismatischen Wahl von der Mehrheit des Domkapitel zum Bischof erwählt. Eine kleinere stauferfreundliche Partei entschied sich für den Dompropst Walbrun. Konrad III., von seinem Kreuzzug zurückgekehrt, entschied sich zugunsten Burchards.

Burchard und mehrere Äbte, darunter Markward von Fulda und Adam von Ebrach, gaben einer Klage des Grafen Rapoto von Abenberg recht, wonach sein Vater das Kloster Abenberg ohne seine Zustimmung errichtet hatte und Rapoto erreichte damit eine Umwidmung der Güter auf das Kloster Heilsbronn.

Papst Eugen III. beauftragte Abt Adam von Ebrach und den Bamberger Bischof Eberhard II. von Otelingen mit der Vertreibung der vom Eichstätter Bischof und dem Mainzer Bischof Heinrich I. Felix von Harburg ins Kloster Heidenheim zurückgeführten Kanoniker. Diese stammten aus regionalen Adelsfamilien und wehrten sich erbittert dagegen. 1151 berichtete Eberhard II. in Nürnberg vom Verzicht der Kanoniker. Eugen III. bestimmte nun die Bischöfe, den Eichstätter Hochstiftsvogt Gerhard von Grögling und den Klostervogt Adelbert von Truhendingen den vom Kloster Michelfeld abgeordneten Abt Adelbert in Heidenheim bei der Wiederherstellung des geistlichen Lebens zu unterstützen. Burchard widersetzte sich dieser Anordnung wegen der Eingriffe des Bamberger Bischofs in seinen Einflussbereich, Abt Adelbert gab auf und kehrte nach Michelfeld zurück. Der Konflikt hatte damit überregionales Aufsehen erregt: 1153 schickte der Papst die Kardinallegaten Bernhard und Gregor aus, um den Abt erneut einzusetzen. Die Legaten erreichten schließlich mit Zustimmung Friedrich Barbarossas die Absetzung Burchards, der noch im selben Jahr gestorben sein soll.

Literatur


Vorgänger Amt Nachfolger
Gebhard II. von Grögling Bischof von Eichstätt
11491153
Konrad I. von Morsbach

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Burchard — ist der Rufname von Burkard, auch Burchard (* 700, † 754) aus Südwestengland stammender Mönch; 742 erster Bischof von Würzburg Burchard von Avesnes (* 1251; † 1296), von 1282 bis 1296 Bischof von Metz Burchard II. von Blankenburg († 1305);… …   Deutsch Wikipedia

  • Bischof von Eichstätt — Wappen des Bistums Eichstätt Die Liste der Bischöfe von Eichstätt enthält eine Übersicht der Bischöfe des Bistums Eichstätt bzw. bis zur Säkularisation 1802 zugleich Fürstbischöfe des Hochstifts Eichstätt. Das Bistum Eichstätt war und ist neben… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Bischöfe von Eichstätt — Wappen des Bistums Eichstätt nach Siebmachers Wappenbuch von 1605 Die Liste der Bischöfe von Eichstätt enthält eine Übersicht der Bischöfe des Bistums Eichstätt bzw. bis zur Säkularisation 1802 zugleich Fürstbischöfe des Hochstifts Eichstätt …   Deutsch Wikipedia

  • Walbrun (Eichstätt) — Walbrun war 1149 Gegenbischof von Eichstätt. Walburn stammte aus einem nicht näher beschriebenen Geschlecht, es ist jedoch bekannt, dass er mit dem späteren Bischof Otto verwandt war. Walbrun wurde als Gegenbischof zugleich mit Burchard von einer …   Deutsch Wikipedia

  • St. Burchard of Wurzburg —     St. Burchard of Würzurg     † Catholic Encyclopedia ► St. Burchard of Würzurg     First bishop of Würzurg, b. in England of Anglo Saxon parents, date unknown; d. in Germany most probably in 754. After the death of his father and mother he… …   Catholic encyclopedia

  • Liste der Biografien/Bur — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Bishopric of Würzburg — For the modern diocese, see Roman Catholic Diocese of Würzburg. Bishopric of Würzburg Bistum Würzburg State of the Holy Roman Empire …   Wikipedia

  • Gebhard II. von Grögling — († 17. März 1149) war Fürstbischof von Eichstätt von 1125 bis 1149. Herkunft Gebhard II. stammte aus dem Grafengeschlecht der von Grögling. Namensgebender Ort ist Grögling bei Dietfurt an der Altmühl, heute im Oberpfälzer Landkreis Neumarkt in… …   Deutsch Wikipedia

  • Wormser Dom — Dom St. Peter zu Worms Seitenansicht …   Deutsch Wikipedia

  • Itineraria — • Under this term are comprised two kinds of works: travellers relations describing the places and countries visited by them, together with such incidents of the voyage as are worth noting; and compilations intended to furnish information for the …   Catholic encyclopedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”