- Burg Falkenstein (Taunus)
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Burgruine Falkenstein Die Burg Falkenstein im Jahr 2001. Blick auf Tor und Bergfried aus dem frei zugänglichen Inneren der Burg.
Entstehungszeit: um 1350 Burgentyp: Höhenburg Erhaltungszustand: Ruine Ständische Stellung: Adlige Ort: Königstein im Taunus-Falkenstein Geographische Lage 50° 11′ 25″ N, 8° 28′ 36″ O50.1902777777788.4766666666667450Koordinaten: 50° 11′ 25″ N, 8° 28′ 36″ O Höhe: 450 m ü. NN Die Burg Falkenstein ist eine Burgruine bei etwa 450 Meter über Normalnull im gleichnamigen heilklimatischen Kurort Falkenstein, einem Stadtteil von Königstein im Taunus im Hochtaunuskreis in Hessen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Die Ruine der Höhenburg ist weithin sichtbar, sowohl von Königstein im Taunus aus als auch aus Richtung Kronberg im Taunus. Von der Burgruine aus lassen sich Frankfurt am Main und weite Teile der Rhein-Main-Ebene überblicken. Touristisch überlaufen ist die Anlage dennoch nicht, unter anderem da sie außerhalb des Ortes nicht ausgeschildert ist. Der Aufgang befindet sich bei der katholischen Kirche vom Reichenbachweg abgehend; dort befindet sich ein Hinweisschild. Die Burg kann nicht angefahren werden. Der Fußweg ab Katholischer Kirche ist etwa 600 Meter bergauf. Benachbart sind die Burgen Königstein südwestlich in etwa 1,5 Kilometer Luftlinie und Kronberg südöstlich in etwa 3 Kilometer Luftlinie.
Geschichte
Die Burg wurde in der Mitte des 14. Jahrhunderts von den Herren von Bolanden-Falkenstein, die ihren Hauptsitz am Donnersberg in der Pfalz besaßen, als Burg Neu-Falkenstein errichtet, und zwar unmittelbar neben der mutmaßlich schon aus dem 11. Jahrhundert stammenden Burg Nürings. Im Jahr 1364 wurde sie im Zusammenhang mit dem Reichskrieg gegen Philipp VI. von Falkenstein erstmals erwähnt.
In rascher Erbfolge wechselte die Burg ab Ende des 14. Jahrhunderts ihren Besitzer. Den Grafen von Sponheim folgten Philipp von Nassau (1385) und die Herren von Hattstein sowie die Herren von Kronberg, die zuerst Lehnsmannen und danach Besitzer waren. Um 1500 wurde die Ringmauer durch Flankierungstürme verstärkt und der spätgotische Bergfried in Butterfassform (ähnlich demjenigen in Idstein) ergänzt. Anfang des 17. Jahrhunderts kam die Burg in den Besitz der Herren von Staffel.
Das Ende der Burg kam nach dem Dreißigjährigen Krieg. Sie verlor an Bedeutung und verfiel. Teile waren zwar noch bis etwa 1780 durch die Herren von Bettendorf bewohnt, wurden danach jedoch abgebrochen. Der allmähliche Abbruch der restlichen Anlage wurde erst 1842 gestoppt. Das heute sichtbare Eingangstor ist eine Rekonstruktion aus dieser Zeit.
1945 ging die Burganlage in den Besitz der damaligen Gemeinde Falkenstein über. Durch das Fehlen einer „Burggaststätte“ sind Feiern, Theaterspiele und Übernachtungen auf der Burg nicht möglich. Für die Erhaltung des örtlichen Wahrzeichens engagiert sich der Heimatverein Falkenstein sowohl ideell wie auch materiell durch Spendengelder. Jährlich einmal im Sommer findet ein öffentliches Fest des Vereins dort statt.
Literarisch wurde die Burgruine durch den Dichter Stefan George (1868-1933) in dessen letztem Gedichtband "Das Neue Reich" (1928) mit dem Gedicht "Burg Falkenstein" verewigt: "Zur bewaldeten kuppe / stieg ich an neben dir / Wo auf rauh-gradem eckturm / sich der rundturm erhebt [...]" [1]
Anlage
Die Ringmauer, ein Teil der Schildmauer, der 18 Meter hohe Bergfried mit seinem Eingang in 4 Meter Höhe, Gebäudereste an der Ostseite sowie zwei Kanonentürme sind gut erhalten. Der rechteckige Bergfried stammt aus dem 14. Jahrhundert mit seinem runden Aufsatztürmchen aus dem 15. Jahrhundert.
Der Bergfried kann derzeit nicht besichtig werden.
Quellenangabe
- ↑ Stefan George: Das Neue Reich. Berlin: Bondi, 1928 (Gesamt-Ausgabe der Werke, endgültige Fassung ; Bd. 9), S. 53-57, hier S. 54.
Literatur
- Magnus Backes, Hans Feldtkeller: Kunsthistorischer Wanderführer Hessen. Pawlack, Herrsching 1984, ISBN 3-88199-133-6
- Anette Löffler: Die Herren und Grafen von Falkenstein (Taunus): Studien zur Territorial- und Besitzgeschichte, zur reichspolitischen Stellung und zur Genealogie eines führenden Ministerialengeschlechts; 1255 – 1418. (Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 99), Darmstadt 1994 ISBN 3-88443-188-9
Siehe auch
Weblinks
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