- Falkenstein (Hessisches Adelsgeschlecht)
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Die Falkensteiner, benannt nach der Burg Falkenstein am Donnersberg in der Pfalz, waren ein deutsches Adelsgeschlecht.
Inhaltsverzeichnis
Ursprung
Der erste Träger des Namens war Philipp IV. von Bolanden. 1255 erlosch das mit ihnen verwandte Geschlecht von Hagen-Münzenberg im Mannesstamme und die Falkensteiner errangen den Großteil des Erbes. Nachdem sie im Rhein-Main-Gebiet Besitz erlangten, erbauten sie die Burg Neufalkenstein bei Königstein im Taunus.
Den von den Münzenbergern geerbten Ort Offenbach am Main verpfändeten sie 1372 an den Rat der Stadt Frankfurt am Main für 1000 Gulden. Im Jahr 1410 haben sie diesen Pfandbrief noch einmal ausdrücklich bestätigt. Über diesen Pfandbrief ist weiter nichts überliefert. Die Pfandschaft muss wenig später eingelöst worden sein, denn Offenbach wurde im Gegensatz zu anderen Orten in dem Landstrich nicht nach Frankfurt eingemeindet.
Den Höhepunkt der Familie erreichte Philipp VII. von Falkenstein-Münzenberg 1397 mit der Erhebung in den Grafenstand.
Letzter Falkensteiner: Werner III. von Falkenstein – Erzbischof von Trier
Graf Werner III. von Falkenstein († 1418) war von 1388 bis 1418 Erzbischof von Trier. Er missachtete die Frankfurter Proteste gegen den Burgenbau in Offenbach und die dortige Zollerhebung und ließ die Sachsenhäuser Landwehr zerstören. Werner III. ließ sogar in Offenbach eigene Münzen prägen, was von der Freien Stadt Frankfurt als besondere Provokation aufgefasst wurde.
Das Geschlecht der Falkensteiner starb mit dem Tod von Werner III. 1418 im Mannesstamme aus. Der Besitz wurde an die Herren von Eppstein und die Grafen von Solms übertragen. Ein Teil des Solmsischen Erbes wurde auf das Haus Isenburg-Büdingen übertragen, da Elisabeth von Solms mit Graf Diether von Isenburg verheiratet war.
Auch die Grafen von Sayn und die Grafen von Virneburg wurden wegen Ehen mit Töchtern des Hauses Solms zu Erben.
Sage
Die letzte Falkensteinerin war Gräfin Anna, Schwester von Erzbischof Werner III. Sie nahm ihren Wohnsitz in Dreieichenhain, wo sie für Kranke und Sieche ein Hospital stiftete, das noch bis 1750 bestand. Dann wurde es aufgehoben und nach Offenbach verlegt. Noch Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Geschichte der alten Falkensteinerin erzählt, die wegen der Verlegung ihres Spitals keine Ruhe mehr hätte und als weiß bekleidetes Gespenst herumzöge.
Persönlichkeiten
- Kuno II. von Falkenstein, Erzbischof von Trier (1362–1388)
Literatur
- Alfred Kurt: Stadt + Kreis Offenbach in der Geschichte, 1998, Bintz-Verlag, ISBN 3-87079-009-1
- Anette Löffler: Die Herren und Grafen von Falkenstein (Taunus): Studien zur Territorial- und Besitzgeschichte, zur reichspolitischen Stellung und zur Genealogie eines führenden Ministerialengeschlechts; 1255–1418. (Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 99), Darmstadt 1994. ISBN 3-88443-188-9
Weblinks
- Literatur zum Schlagwort Falkenstein (Hessisches Adelsgeschlecht) im Katalog der DNB und in den Bibliotheksverbünden GBV und SWB
Kategorien:- Hessisches Adelsgeschlecht
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