- Burg Scharfenstein (Erzgebirge)
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Burg Scharfenstein Burg Scharfenstein
Entstehungszeit: um 1250 Burgentyp: Höhenburg, Spornlage Erhaltungszustand: Erhalten oder wesentliche Teile erhalten Ständische Stellung: Adlige Ort: Drebach-Scharfenstein Geographische Lage 50° 42′ 17″ N, 13° 3′ 18″ O50.70472222222213.055Koordinaten: 50° 42′ 17″ N, 13° 3′ 18″ O Die Burg Scharfenstein liegt auf einem länglichen Bergsporn oberhalb der Ortschaft Scharfenstein, einem Ortsteil von Drebach im Erzgebirge im Freistaat Sachsen. Die Burg ist eines von 24 Objekten des Staatsbetriebs Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der ursprüngliche Bau wurde um 1250 errichtet. Als Bauherren vermutet man die von Waldenburg, als gesichert gilt jedoch nur der Erstbesitz.
Die von Waldenburg verfügten mit den in ihrem Besitz befindlichen Herrschaften Waldenburg, Rabenstein, Scharfenstein und Wolkenstein über ein zusammenhängendes Gebiet, das von der mittleren Pleiße bis zum Erzgebirgskamm reichte. 9 Dörfer waren den Schloßherren zinspflichtig, darunter Grießbach, Großolbersdorf, Drebach und Herold. Als im 15. Jahrhundert die Burg Greifenstein zerstört wurde, übernahm Scharfenstein zusätzlich die Schutzherrschaft über Thum, Ehrenfriedersdorf und Geyer. Dadurch stieg sein Wert derart, dass der Kurfürst 1439 das Gebiet des ihm stark verschuldeten Waldenburgers an sich brachte.
Am 26. Januar 1492 kaufte Heinrich von Einsiedel die Burg Scharfenstein sowie die dazugehörigen Dörfer Grießbach, Großolbersdorf, Grünau, Hohndorf, Hopfgarten und Scharfenstein. Bis 1931 blieb sie im Besitz der Familie.[1]Durch einen Brand in der Nacht vom 1. zum 2. Juni 1921 wurden der gesamte Wohnflügel und ein Teil des Gesellschaftsflügels zerstört. In Anlehnung an die alte Gestalt erfolgte von 1921 bis 1923 der teilweise Wiederaufbau nach Planungen von Bodo Ebhardt.
1931 erwirbt Fabrikbesitzer Hauptmann Eulitz aus Fährbrücke den Besitz. Durch sein Wirken entstand 1932 eine Vogelschutzwarte. Hunderte Nistkästen wurden in dem zum Besitz gehörenden 325 ha großen Waldgebiet aufgehängt, Beringungen durchgeführt und wissenschaftliche Berichte mit Unterstützung der Chemnitzer Ornithologischen Gesellschaft herausgegeben.
1945 ging dieses Waldgebiet in Volkseigentum über, das Schloß wurde zunächst Bergschule der Wismut und 1951 ein Spezialkinderheim für schwererziehbare Jungen eingerichtet. 1967 wurde es in einen Jugendwerkhof für schwererziehbare Jugendliche umgewandelt. Die Ornithologischen Arbeiten übernahm das Museum auf Schloss Augustusburg.[1]1993 wurde die Burg vom Freistaat Sachsen – Sächsische Schlösserverwaltung übernommen. In der Folgezeit wurde die Burg denkmalgerecht saniert und zum Museum umgebaut. Mit dem Abschluss der Sanierungsarbeiten 1995 wurden verschiedene Ausstellungen eröffnet – erstmals seit 1945 ist die Burg wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Der Bergfried wird heute als Aussichtsturm genutzt.
Literatur
- Otto Eduard Schmidt: Die wiedererstandene Burg Scharfenstein an der Zschopau. in: Mitteilungen des Landesverein Sächsischer Heimatschutz Band XIII, Heft 9-10/1924, Dresden 1924, S. 316-332
- Richard Steche: Scharfenstein. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, 5. Heft: Amtshauptmannschaft Marienberg. C. C. Meinhold, Dresden 1885, S. 28.
Weblinks
Commons: Burg Scharfenstein – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ a b vgl. Das mittlere Zschopaugebiet. 1. Auflage. Akademie-Verlag Berlin, Berlin 1977 (Werte unserer Heimat. Band 28). S. 187-189.
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