- Grießbach (Drebach)
-
Grießbach Gemeinde DrebachKoordinaten: 50° 43′ N, 13° 3′ O50.71369722222213.043338888889390Koordinaten: 50° 42′ 49″ N, 13° 2′ 36″ O Höhe: 390–450 m ü. NN Eingemeindung: 1. Jan. 1999 Eingemeindet nach: Venusberg Postleitzahl: 09435 Vorwahl: 03725 Grießbach ist ein Ortsteil der sächsischen Gemeinde Drebach im Erzgebirgskreis.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Grießbach liegt etwa 4 Kilometer süd-südwestlich von Zschopau im Erzgebirge. Der Ort ist im Ursprung ein Quellreihendorf, welches sich in der Quellmulde des nur reichlich einen Kilometer langen Dorfbaches entlangzieht. Am östlichen Ortsende verläuft die Staatsstraße 228 Augustusburg–Warmbad und es zweigt von dieser die Staatsstraße 229 nach Ehrenfriedersdorf ab.
Nachbarorte
Weißbach Schlößchen Wilischthal Venusberg Scharfenstein Geschichte
Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort 1386 als Grisbach (= Ort an einem Bach mit viel Steingrieß). Die Grundherrschaft lag beim Rittergut Scharfenstein.
Mit der Reformation 1539 kam der Ort zur Parochie Drebach. Eine evangelisch-methodistische Kirche wurde 1929 eingeweiht.
Im Ort wurde im 16. Jahrhundert Kupferbergbau, wenn auch von geringer Bedeutung, betrieben. Bis ins 19. Jahrhundert zeugte davon das Berghaus, an dessen Stelle später ein Gasthaus errichtet wurde. August Schumann schreibt im Staatslexikon von 1816 den Kupferbergbau betreffend, dass dieser zwischen 1547 und 1587 13.454 Gulden einbrachte[1]. Weiterhin gab es Mitte des 19. Jahrhunderts zwei Kalkbrüche im Ort. Der gewonnene Kalkstein wurde in zwei sechseckigen Kalköfen im nordwestlich gelegen Tal der Wilisch gebrannt. Unmittelbar neben den Kalköfen wurde Kalkstein bereits seit dem 17. Jahrhundert gefördert. 1902 wurde die Kalkbrennerei eingestellt, der Kalkabbau folgte 1926. Der Erhalt der Ruinen der beiden Kalköfen als technisches Denkmal ist gefährdet.[2]1804 errichtete man eine Schule, 1886 wurde diese durch ein neues Schulgebäude abgelöst. Von 1898 bis 1938 existierte in Wilischthal eine Nebenschule.
Bei einem Luftangriff in der Nacht vom 14. zum 15. Februar 1945 wurden 21 Gebäude zerstört. Bis 1990 arbeitete der größte Teil der Bevölkerung in den Werken des „VEB dkk Scharfenstein“ sowie in den Werken der Feinspinnerei Venusberg.[3]Von 1886 bis 1972 besaß die Gemeinde mit der Haltestelle „Grießbach (Wilischtal)“ – zeitweise auch Bahnhof – einen, jedoch mehr als 2 Kilometer vom Ortszentrum entfernten, Eisenbahnanschluss an der Schmalspurbahn Wilischthal–Thum.[4]
Zum 1. Januar 1999 wurde Grießbach ein Ortsteil der Gemeinde Venusberg.[5] Am 1. Januar 2010 erfolgte der Zusammenschluss der Gemeinden Drebach und Venusberg.[6]
Entwicklung der Einwohnerzahl
Jahr Einwohnerzahl [7] 1551 19 besessene Mann, 1 Häusler, 26 Inwohner 1764 22 besessene Mann, 6 Häusler, 10¼ Hufen 1834 384 1871 736 1890 810 Jahr Einwohnerzahl 1910 903 1925 904 1939 1103 1946 1106 1950 1166 Jahr Einwohnerzahl 1964 1021 1990 887 Literatur
- Gemeinde Drebach (Hrsg.): 625 Jahre Grießbach – Historischer Abriss. Baldauf: Gelenau, 2011.
- Das mittlere Zschopaugebiet. 1. Auflage. Akademie-Verlag Berlin, Berlin 1977 (Werte unserer Heimat. Band 28). S. 179–180.
- Griesbach. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 3. Band, Zwickau 1816, S. 419.
Weblinks
- Grießbach im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Luftbilder von Grießbach
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Griesbach. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 3. Band, Zwickau 1816, S. 419.
- ↑ Freie Presse Online: Denkmal wird wieder eins mit der Natur – Erhalt der Kalköfen stellt Behörden vor Riesenproblem
- ↑ Vgl. Das mittlere Zschopaugebiet, Band 28, S. 176 und 179-180
- ↑ Eisenbahnstationen in Sachsen, abgerufen am 13. Oktober 2010
- ↑ Gebietsänderungen ab 1. Januar 1999 bis 31. Dezember 1999 auf der Internetpräsenz des Statistisches Landesamt des Freistaats Sachsen, abgerufen am 13. Oktober 2010
- ↑ Gebietsänderungen ab 1. Januar 2010 auf der Internetpräsenz des Statistisches Landesamt des Freistaats Sachsen, abgerufen am 13. Oktober 2010
- ↑ Vgl. Grießbach im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
Gemeindeteile der Gemeinde DrebachDrebach | Grießbach | Scharfenstein | Spinnerei | Venusberg | Wilischthal | Wiltzsch
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Grießbach — heißen: Grießbach (Drebach), Ortsteil von Drebach, Erzgebirgskreis, Sachsen Grießbach (Weser), rechter Zufluss zur Weser Grießbach (Großache), auch Griesbach, Nebenbach der Großache (Tiroler Achen) bei Erpfendorf Grießbach ist der Familienname… … Deutsch Wikipedia
Grießbach — is a German village which is situated in the Ore Mountains (Erzgebirge) in Saxony and belongs to the Verwaltungsverband Grüner Grund (administrative district Grüner Grund). It is officially one of the 404 most beautiful places in whole Germany… … Wikipedia
Drebach — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Scharfenstein (Drebach) — Scharfenstein Gemeinde Drebach Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Liste der Ortspyramiden im Erzgebirgskreis — Karte mit allen Koordinaten: OSM, Google oder … Deutsch Wikipedia
Venusberg (Erzgebierge) — Wappen Deutschlandkarte Hilfe zu Wappen … Deutsch Wikipedia
Scharfenstein (Erzgebirge) — Wappen Deutschlandkarte … Deutsch Wikipedia
Verwaltungsverband Grüner Grund — Lage des Verwaltungsverbandes im Erzgebirgskreis Der Verwaltungsverband Grüner Grund war ein Verwaltungsverband im Erzgebirgskreis im Freistaat Sachsen. Verwaltungsverbände sind Körperschaften des öffentlichen Rechts, dem die zugehörigen… … Deutsch Wikipedia
Venusberg (Erzgebirge) — Venusberg Gemeinde Drebach Koordinaten … Deutsch Wikipedia
Burg Scharfenstein (Erzgebirge) — p3 Burg Scharfenstein Burg Scharfenstein Entstehungszeit: um 125 … Deutsch Wikipedia