Bülach-Baden-Bahn

Bülach-Baden-Bahn
Bülach-Baden-Bahn
Streckenlänge: ca. 12.7 km + 6.22 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Niederglatt–Wettingen
Legende
Strecke – geradeaus
SBB-BR von Bülach
Bahnhof, Station
15.26
 ?
Niederglatt 424 m ü. M.
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
SBB-Strecke nach Oerlikon
Planfreie Kreuzung – oben
SBB-Wehntalbahn (Niederweningen–Oberglatt)
   
Oberhasli (1922–1937)
Strecke – geradeaus
Tanklager Mettmenhasli
   
Streckenabbruch 1969
   
Bösbuck (Schwenkelberg) 476 m ü. M.
   
Buchs ZH (1877–1937)
   
Streckenabbruch 1969
Strecke – geradeaus
Tanklager Otelfingen (bis 2000)
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
SBB-Strecke von Seebach
Bahnhof, Station
 ?
36.52
Otelfingen 427 m ü. M.
Bahnhof, Station
39.05 Würenlos 420 m ü. M.
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
39.05 VL Würenlos–RBL (1981)
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
SBB-Strecke von Zürich
Bahnhof, Station
42.74 Wettingen 388 m ü. M.
Strecke – geradeaus
SBB-Strecke nach Brugg

Die Bülach-Baden-Bahn, auch Schwenkelbergbahn genannt, ist eine der wenigen Bahnstrecken in der Schweiz, die stillgelegt wurden.

Die bei Eröffnung 1877 rund 19 Kilometer lange, normalspurige Eisenbahnstrecke wurde bereits 1882 durch Rückbau eines Gleises auf knapp 13 Kilometer verkürzt. Der Betrieb auf der verbliebenen Strecke Niederglatt–Otelfingen im Kanton Zürich wurde 1937 von den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) eingestellt; nach der endgültigen Stilllegung 1969 wurden umgehend rund vier Kilometer abgebrochen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bau

Die Bahnstrecke wurde von der Schweizerischen Nordostbahn (NOB) am 1. Oktober 1877 als Konkurrenzstrecke zur Furttalbahn (WinterthurKlotenRegensdorfWettingen) der Schweizerischen Nationalbahn (SNB) eröffnet.

Strecke

Die Strecke verliess in Niederglatt die Strecke BülachOerlikon, welche bereits am 1. Januar 1877, durch die Übernahme der Bülach-Regensberg-Bahn (BR) zur NOB gehörte und kreuzte die zugehörige Wehntalbahn (OberglattDielsdorf) auf einer Überführung kurz vor Niederhasli. Danach stieg die Bahn in einem grossen Bogen an Oberhasli vorbei auf den Schwenkelberg und führte von dort weiter nach Buchs ZH. Ab Otelfingen führte sie parallel zur Furttalbahn über Würenlos nach Wettingen, wo sie auf den neuen Bahnhof Wettingen und die gleichzeitig umverlegte NOB-Strecke nach Baden stiess.

Mit der Übernahme der SNB im Jahre 1880 erachtete die NOB die Parallelspur Otelfingen–Wettingen als überflüssig und entfernte 1882 die zweite Spur – eine Entscheidung, welche sich über hundert Jahre später beim Ausbau der S-Bahn Zürich noch rächen sollte.

alte Bahnbrücke der Bülach-Baden-Bahn bei Oberhasli

Einstellung

Die Bülach-Baden-Bahn fiel bei der Verstaatlichung der NOB an die SBB. Mangels Passagieren wurde die Linie am 18. Januar 1937 stillgelegt. Aufgrund der starken Steigung über den Schwenkelberg war die Strecke auch für den Güterverkehr nicht mehr interessant, obwohl sie kürzer war, als die ehemaligen Konkurrenzstrecken durch das Furttal. Am 6. März 1969 wurde die Strecke endgültig aufgehoben und die Bahnanlagen in Buchs, zwischen der Strassenkreuzung auf dem Schwenkelberg (sogenannter Schipkapass) und dem westlichen Dorfende in Richtung Otelfingen, wurden praktisch umgehend auf einer Länge von etwa 4 Kilometern abgebrochen.

Reststücke der Bahnstrecke

Die ehemalige Trasse auf dem Gemeindegebiet von Buchs ZH ist auch heute noch weitgehend vorhanden, im Osten zwischen Schwenkelberg und Dorfrand ist allerdings inzwischen ein dichter Wald gewachsen, welcher als Schutzgebiet ausgewiesen ist. Im Dorfkern ist die Trasse dagegen noch frei und selbst der alte Bahnhof steht noch, allerdings ist an eine Reaktivierung nicht zu denken – neben wirtschaftlichen und betrieblichen Gründen welche die Strecke uninteressant machen, müsste heute auch noch mit dem Widerstand der stadtflüchtigen Bevölkerung gerechnet werden, welche sich inzwischen an der ehemaligen Bahnstrecke niedergelassen hat.

Das östliche Reststück dient heute noch als Industrieanschlussgeleis und stellt die Versorgung der Tanklager Niederhasli und Oberglatt sicher. Das Tanklager Niederhasli wird nach wie vor täglich per Bahn versorgt – die nicht elektrifizierte Strecke wird dabei von einer in Niederglatt stationierten Diesellokomotive bedient. Der Abschnitt zwischen dem Tanklager und dem Prellbock auf dem Schwenkelberg dient dabei als Abstellgleis für Güterwagen und im Winter für die Eisenbahnwagen des Zirkus Knie.

Das westliche Reststück diente bis 2000 als Industrieanschlussgeleise für die gelegentliche Versorgung des Tanklagers in Otelfingen. Dieses wurde mittlerweile abgebrochen und das Gleis im Zuge der Inbetriebnahme des ESTW Otelfingen am 28. Februar 2007 ausser Betrieb genommen.

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