Bahnstrecke Winterthur–Bülach–Koblenz

Bahnstrecke Winterthur–Bülach–Koblenz
Winterthur–Bülach–Koblenz
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 15 kV 16,7 Hz ~
Maximale Neigung: 14 
Legende
Strecke – geradeaus
Eisenbahnstrecken von Schaffhausen, Romanshorn,
St. Gallen und Tösstal
Bahnhof, Station
0,0 Winterthur 438,8 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Bahnstrecke nach Effretikon(-Zürich)
Bahnhof, Station
1,72 Winterthur Töss 435,2 m
Brücke über Wasserlauf (mittel)
Töss
Abzweig – in Gegenrichtung: nach links
3,39 Anschlussgleis Nägelsee
Bahnhof, Station
4,68 Winterthur Wülflingen 422,0 m
Bahnhof, Station
7,58 Pfungen-Neftenbach 412,2 m
Bahnhof, Station
12,32 Embrach-Rorbas 315,9 m
Brücke über Wasserlauf (mittel)
Wildbach (93 m)
Tunnel
Dentenberg (1800 m)
Brücke (mittel)
Etterbühl (125 m)
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
von Zürich
Bahnhof, Station
16,26 Bülach Keilbahnhof 315,9 m
Haltepunkt, Haltestelle
19,40 Glattfelden 409,8 m
Bahnhof, Station
22.25 Eglisau 390,1 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach rechts
nach Schaffhausen
Brücke über Wasserlauf (mittel)
Glatt (93 m)
Bahnhof, Station
26,16 Zweideln 368,2 m
Bahnhof ohne Personenverkehr
29,36 Weiach-Kaiserstuhl 368,2 m
Haltepunkt, Haltestelle
Kaiserstuhl
Haltepunkt, Haltestelle
Rümlikon
Bahnhof ohne Personenverkehr
35,33 Rümikon-Mellikon 351,2
Haltepunkt, Haltestelle
Melikon
Bahnhof, Station
38,11 Rekingen 338,2 m
Bahnhof, Station
41,40 Bad Zurzach 338,8 m
Haltepunkt, Haltestelle
43,39 Rietheim 333,3 m
Haltepunkt, Haltestelle
Koblenz Dorf ab 1997
Planfreie Kreuzung – unten
Strecke von Waldshut
Abzweig – in Gegenrichtung: nach rechts
Strecke von Waldshut
Bahnhof, Station
48,38 Koblenz 320,3 m
Abzweig – in Fahrtrichtung: nach links
Strecke nach Turgi
Strecke – geradeaus
Strecke nach Stein-Säckingen

Die Bahnstrecke Winterthur–Bülach–Koblenz wurde am 1. August 1876 von der Schweizerischen Nordostbahn (NOB) eröffnet. Sie führt von Winterthur über Bülach nach Koblenz und ist Teil der direkten Verbindung in Richtung Basel.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Strecke ist eine Ergänzung zum bestehenden Streckennetz der NOB. Sie sollte vor allem verhindern, dass Verkehr auf Strecken der Konkurrenz abwanderte, weil zur damaligen Zeit beim Güterverkehr die Wagen auf der kürzesten Strecke berechnet und befördert werden mussten. War die Strecke eines Konkurrenten kürzer, musste diese benutzt werden oder der Konkurrenzgesellschaft eine Entschädigung für den Verkehrsausfall bezahlt werden. Die Strecke wurde in Hinblick auf die von der Schweizerischen Nationalbahn geplanten und im Bau befindlichen Strecken vorangetrieben, da vor allem die Strecke zwischen Wettingen und Winterthur den Güterverkehr auf sich abgezogen hätte. Zum Plan gehörte neben dieser Strecke auch die Bülach-Baden-Bahn, die am 1. Oktober 1877 eröffnet werden konnte. So war die Strecke Wettingen−Winterthur über die NOB-Strecken (Wettingen−Bülach−Wintherthur) kürzer als über die am 6. September 1877 eröffnete SNB-Strecke durch das Furttal.

Die Bahnstrecke beginnt im Hauptbahnhof Winterthur. Dort bestand Anschluss an die am 16. Mai 1855 eröffnete NOB-Strecke nach Romanshorn inklusive der im gleichen Jahr eröffneten Fortsetzung nach Zürich sowie an die im NOB-Besitz befindliche ehemalige Rheinfallbahn nach Schaffhausen. In Winterthur bestand ebenfalls Anschluss an die Konkurrenzstrecken der Vereinigten Schweizerbahnen nach St. Gallen sowie die SNB-Strecke nach Stein am RheinSingen bzw. Kreuzlingen. Sie führt zum Bahnhof Bülach, wo seit dem 1. Mai 1865 die Bülach-Regensberg-Bahn endete. Von Bülach führt sie über Eglisau weiter zum ersten schweizerischen Grenzbahnhof, dem Bahnhof Koblenz, wo sie Anschluss an die am 18. August 1958 eröffnete Bahnstrecke von Turgi nach Waldshut hat.

Am 1. August 1892 wurde durch die Bötzbergbahn die Anschlussstrecke Stein-Säckingen–Koblenz eröffnet. Am 1. Juni 1897 eröffnete die NOB die Bahnstrecke Eglisau–Neuhausen, welche den Abschnitt zwischen Bülach und Eglisau zu einer Transitstrecke machte. Während der Rest der Strecke immer eine eingleisige Nebenlinie blieb, wurde der Abschnitt zwischen Bülach und Eglisau zweigleisig ausgebaut und zusammen mit der Strecke nach Neuhausen eröffnet.

Dieser Abschnitt wurde auch als erster elektrifiziert, und am 15. Dezember 1928 konnte der elektrische Betrieb mit 15'000 Volt und 16,7 Hz aufgenommen werden. Auf der Strecke zwischen Koblenz und Eglisau konnte der elektrische Betrieb am 1. Juli 1945, und zwischen Winterthur und Bülach am 15. Juli 1945 aufgenommen werden. Die Elektrifizierung beider Reststrecken war Teil des während des Zweiten Weltkriegs beschlossenen Notelektrifizierungsprogramms.

In den 1990er Jahren wurden einige Bahnhöfe geschlossen, aber auch neue Haltestellen eingerichtet. Die Station Koblenz Dorf entstand in der Nähe des Dorfkerns. Der Bahnhof Weiach-Kaiserstuhl wurde am 28. Mai 1995 für den Personenverkehr geschlossen, als Ersatz entstand die Haltestelle Kaiserstuhl. Der zwischen den Orten liegende Bahnhof Rümikon-Mellikon wurde für den Personenverkehr geschlossen und durch die Haltestellen Mellikon und Rümikon ersetzt.

Kunstbauten

Die Strecke durchquert zwischen den Bahnhöfen Embrach-Rorbas und Bülach mit dem 1800 Meter langen Dentenberg-Tunnel die gleichnamige Hügelkette, die das Töss- und Glatttal trennt.

Die Strecke besitzt dazu noch drei grössere Brückenbauwerke. Zwei davon liegen zwischen Embrach-Rorbas und Bülach, einmal die 93 Meter lange Wildbachbrücke bei Embrach, welche 1950 durch einen Neubau ersetzt wurde, sowie die 125 Meter lange Etterbühl-Brücke in Bülach, welche 1971 erst erbaut wurde und mehrere Bahnübergänge ersetzt. Zwischen Eglisau und Zweideln befindet sich die 118 Meter lange Glattbrücke, die 1948 durch einen Neubau ersetzt wurde.

Betrieb

Die Strecke ist im schweizerischen Kursbuch unter dem Feld 761 aufgeführt. Sie wird heute stündlich von der S41 auf der gesamten Strecke befahren. Zwischen Bad Zurzach und Koblenz verkehrt zusätzlich die S27, mit der die S41 einen Halbstundentakt bietet. Zwischen Bülach und Eglisau kommen noch die Züge nach Schaffhausen dazu. Es sind dies IC-Züge nach Stuttgart und Schnellzüge zwischen Zürich und Schaffhausen, die aber nur in Bülach halten. Zwischen Bülach und Eglisau verkehren noch die S5 und S22, die im Gegensatz zur S41 auch in Glattfelden halten. Zusätzlich verkehrt in den Nächten Fr/Sa und Sa/So, zwischen Winterthur und Bülach jeweils noch ein Zugpaar der Nacht-S-Bahn.

Es gibt auch einigen Güterverkehr auf der Strecke, der sich nicht nur auf den Transitverkehr-Abschnitt Bülach–Eglisau konzentriert. So befindet sich in Rekingen im ehemaligen Zementwerk heute ein Containerterminal, das Hochrhein-Terminal. Dorthin verkehren täglich mehrere Containerzüge. Ausserdem gibt es in Zweidlen ein Kiesabbaugebiet, das mit der Bahn erschlossen wird. Dazu kommen noch einige Ganzzüge (hauptsächlich Brenn- und Treibstoffzüge nach Glattbrugg), die ab Basel über Koblenz fahren und dann diese Strecke benutzen, um den Knoten Zürich zu umfahren.

Literatur

  • Schienennetz Schweiz Ausgabe 1980

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