Bümpliz

Bümpliz
Wappen von Bümpliz
Wappen von Bern

Bümpliz
Quartier von Bern

Karte von Bümpliz
Koordinaten (596495 / 198918)46.941347.3926558Koordinaten: 46° 56′ 29″ N, 7° 23′ 33″ O; CH1903: (596495 / 198918)
Höhe 558 m
Fläche 2.95 km²
Einwohner 15'832 (2009)
Bevölkerungsdichte 5367 Einwohner/km²
BFS-Nr. 351029
Postleitzahl 3018
Stadtteil Bümpliz-Oberbottigen

Bümpliz ist ein zum Stadtteil VI Bümpliz-Oberbottigen gehörendes Quartier im Westen von Bern. Der Stadtbach, welcher in die Aare mündet, fliesst teilweise untermauert oder renaturiert durch das Quartiergebiet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Turm der Kirche Bümpliz

Das heutige Gebiet wurde schon früh durch Menschen besiedelt; erste Zeugnisse stellen Funde von Keltengräbern dar, welche an der heutigen Morgenstrasse ausgehoben wurden. Der erst kürzlich entdeckte Gutshof, der während Umbauten zu Tage kam, stammt aus römischen Tagen. Der Name des Dorfes ist erstmals 1016 als Pimpenymgis und 1235 als Bimplitz beurkundet. Seit dem 7. Jahrhundert gab es dort eine dem Heiligen Mauritius geweihte Kirche, in deren Nähe ab dem 9. Jahrhundert ein hochburgundischer Königshof mit hölzernem Wehrbau errichtet wurde, an dessen Stelle heute das Alte Schloss Bümpliz steht. 1742 wurde daneben das Neue Schloss Bümpliz gebaut. Im 19. Jahrhundert beherbergte dieses eine Knabenerziehungsanstalt, die dem ganzen Dorf den berndeutschen Spitznamen Löffelschlyffi (Löffelschleiferei) eintrug. Mittlerweile dient das Schloss als Zivilstandsamt des Kreises Bern.

1880 erhielt Bümpliz eine Bahnstation an der 1860 gebauten Linie Bern-Lausanne und 1901 eine zweite an der Linie Bern-Neuenburg. Zwischen 1900 und 1910 wuchs die Bevölkerungszahl von 3323 auf 5286. Das Dorf geriet in Finanznot, und 1907 begannen die Verhandlungen zur Eingemeindung in die Stadt Bern, wo viele der neuen Einwohner arbeiteten. Die damaligen Vorgänge wurden von Carl Albert Loosli, dem "Philosophen von Bümpliz", im Roman Es starb ein Dorf beschrieben.

1919 war die Eingemeindung abgeschlossen. In der Folgezeit siedelten sich in Bümpliz zahlreiche Industrie- und Gewerbebetriebe an, und seit den 1950er Jahren entstanden hier mehrere Hochhausquartiere. Das Ende des 19. Jahrhunderts angelegte Gelände des heutigen Friedhofs Bümpliz wurde 1987 bis 1994 unter Mitwirkung des Künstlers Schang Hutter erweitert und besitzt seit 2003 als letzter der drei Stadtberner Friedhöfe eine eigene Abdankungshalle und eine ästhetische Urnenwand.

Seit 1996 ist der Stadtteil überregional bekannt geworden durch das Lied "W. Nuss Vo Bümpliz" von Patent Ochsner.

Bevölkerung

1990 wohnten in Bümpliz 17’216 (im gesamten Stadtteil VI 33’509) Menschen, mittlerweile (Stand 2009) sind es nur noch 15’832 (bzw. 31’380). In der Bevölkerung herrscht bei einem Ausländeranteil von 26.3 % eine grosse kulturelle und ethnische Vielfalt.[1] Zahlenmässig am stärksten vertreten sind hierbei Italien (843 Menschen), gefolgt von Deutschland (392) und Mazedonien (373).[2]

Verkehrsanbindung

Das Quartier ist verkehrstechnisch sehr gut erschlossen. Die BLS verbindet die Bahnhöfe Bümpliz Nord und Bümpliz Süd mit Bern. Die Bahnhöfe selbst werden durch die Buslinie 27 untereinander erschlossen.

Bümpliz ist per Tramlinie 7 direkt mit Berner Hauptbahnhof und dem Ostring verbunden. Weiter verbindet die Buslinie 27 Niederwangen mit der Badeanstalt Weyermannshaus. Diese Linie fährt quer durch Bümpliz und bewirkt dadurch eine gute Erschliessung des Quartiers in sich und mit dem Nachbarquartier Bern-Bethlehem.

Einzelnachweise

  1. Statistisches Jahrbuch der Stadt Bern – Berichtsjahr 2009, S. 47. Besucht am 25. März 2011.
  2. Statistisches Jahrbuch der Stadt Bern – Berichtsjahr 2009 S. 38 f.

Weblinks


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