- Bahnhof Bern
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Bahnhof Bern Daten Betriebsart Durchgangsbahnhof (SBB,BLS)
unterirdischer Kopfbahnhof (RBS)Perrongleise 16 (1-10, 12,13 und 21–24) Reisende 150'000 täglich Eröffnung 1860 Lage Stadt Bern Kanton Bern Staat Schweiz Koordinaten (600062 / 199849)46.9497222222227.4394444444444Koordinaten: 46° 56′ 59″ N, 7° 26′ 22″ O; CH1903: (600062 / 199849) Liste der Bahnhöfe in der Schweiz Der Bahnhof Bern ist der Bahnhof der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), der Bern-Lötschberg-Simplon AG (BLS) und der Schmalspurbahn Regionalverkehr Bern-Solothurn (RBS), sowie der Knotenpunkt für das S-Bahn-Netz der Stadt Bern, Schweiz.
Er ist nach dem Hauptbahnhof Zürich der zweitgrösste Bahnhof der Schweiz. Ein Shuttle-Bus verbindet ihn mit dem Flughafen Bern-Belp.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Der Bahnhof Bern liegt am Eingang zur oberen Altstadt zwischen Heiliggeistkirche und Burgerspital.
Geschichte
Provisorischer Bahnhof Wylerfeld von 1857
Der 1857 für die von der Schweizerischen Centralbahn (SCB) gebaute Bahnstrecke Olten–Bern erstellte erste Bahnhof von Bern lag ausserhalb der Stadt im Wylerfeld. Von dort wurden die Reisenden mit Postkutschen in die Stadt befördert.
Provisorischer Bahnhof von 1858
Am 15. November 1858 war die sogenannte Rote Brücke über die Aare fertiggestellt, und die Züge konnten in den Bahnhof Bern einfahren. Da das Bahnhofsgebäude noch im Bau war, wurden die Reisenden provisorisch im Güterschuppen abgefertigt.
Bahnhof von 1860
Der neben der Heiliggeistkirche beim Christoffelturm errichtete Kopfbahnhof mit der viergleisigen Bahnhofshalle wurde im Auftrag der Schweizerischen Centralbahn unter der Leitung ihres Chefarchitekten Ludwig Maring und des Ingenieurs Wilhelm Pressel erstellt. Mit dem Bau wurde am 12. Februar 1858 begonnen, am 1. Mai 1860 konnte der Bahnhof eingeweiht werden.
1864 wurde der Christoffelturm abgebrochen, um Platz für den Bahnhofplatz zu schaffen.[1] Reste des Turms wurden beim Neubau des Bahnhofs Anfangs der 1970er Jahre freigelegt und in die Christoffelunterführung integriert.
Bahnhof von 1891
Schon 1864 kamen die ersten Umbauvorschläge, als bekannt wurde, dass die Bernische Staatsbahn eine Verbindung nach Biel bauen wollte. Die Schweizerische Centralbahn erarbeiteten 1870 ein Projekt für einen Durchgangsbahnhof auf der nordwestlichen Seite des Burgerspitals. Nach diversen Vorschlägen und eingesetzten Kommissionen, setzte sich der Vorschlag durch. Für den Bau musste ein Teil der grossen Schanze abgetragen werden.
Im Jahr 1897 wurde das Aufnahmegebäude durch einen Brand vollständig zerstört, danach aber im gleichen Stil wieder aufgebaut.
In der Nacht vom 10. Juli 1902 brannte es erneut. Die Feuerwehr konnte den Brand nach anderthalb Stunden unter Kontrolle bringen, besonders stark beschädigt wurden die Unterkünfte des Buffet-Personals.
1930 wurde der alte Kopfbahnhof um 30 Meter verkleinert.
Bahnhof von 1974
Seit 1914 waren immer wieder Diskussionen über den Umbau und Standort des Bahnhofs aufgeflammt. 1956 wurde in einer Abstimmung beschlossen, den Hauptbahnhof am alten Standort neu zu bauen. 1957 wurde mit dem Bau unter der Leitung des späteren SBB-Generaldirektors Roger Desponds begonnen, 1974 wurde der neue Bahnhof, ein teilweise mit Glas verkleideter Stahlbetonbau im für die 1960er und frühen 1970er Jahre typischen Baustil, eingeweiht. Der Bahnhof war für Fussgänger durch den motorisierten Verkehr von der Innenstadt abgeschnitten, der Bahnhofplatz für Fussgänger nicht begehbar.
In einer Projektstudie forderte das Berner Architekturbüro Atelier 5 im Jahr 1989 eine Umgestaltung des Bahnhofs mit einem neuen Haupteingang zu einem weitgehend verkehrsfreien Bahnhofplatz mit ebenerdigen Fussgängerverbindungen zur Innenstadt. In den Folgejahren wurden Teile dieser Studie in veränderter Form und von anderen Architekten verwirklicht.
Gegenwart
Ab 1999 konnten vom Atelier 5 weitere Umbauten realisiert werden. Die Fassade des Empfangsgebäudes wurde durch eine 2003 fertiggestellte zeitgemässe Fassade ersetzt,[2] die dem Bahnhof ein angemesseneres Erscheinungsbild verleiht.[3]
Neu geschaffen wurde ein Einkaufszentrum, in den grösseren Schweizer Bahnhöfen RailCity genannt, dessen Geschäfte längere Öffnungszeiten haben als diejenigen in der übrigen Stadt und auch übers Wochenende geöffnet sind, da die gesetzlichen Ladenöffnungszeiten der Gemeinden nicht für die Liegenschaften der SBB gelten.
Die Gestaltung der RailCity folgt einem Designkonzept, das die Funktion des Bahnhofs als Verkehrsknotenpunkt hervorhebt, hinter die diejenige der Einkaufsmöglichkeiten zurücktreten muss. Farben, Werbehinweise, Schaufensterrahmen und Beschriftung sind am Corporate Design der SBB orientiert. [4]
Am 12. Dezember 2004 wurde zum Fahrplanwechsel im Rahmen der Bahn 2000 die Welle von Bern in Betrieb genommen, eine Passerelle über den Gleisen, die als Westzugang dient.
Zukunft
Der jetzige Bahnhof stösst mit rund 150'000 Reisenden pro Tag an seine Grenzen. Es bestehen deshalb Pläne für einen weiteren Ausbau, das Projekt «Zukunft Bahnhof Bern» (ZBB), ein Gemeinschaftsprojekt von Kanton und Stadt Bern, der SBB, der BLS, dem RBS, BERNMOBIL und weiteren Beteiligten.
Besonders akut ist das Problem beim RBS-Tiefbahnhof, der beim Bau für 16'000 Fahrgäste ausgelegt wurde, aber von rund 50'000 Passagieren täglich benützt wird. Gegenwärtig wird an einem Projekt für einen neuen RBS Tunnelbahnhof unterhalb der SBB-Gleise gearbeitet. In einer zweiten Etappe käme neben diesen schmalspurigen ein normalspuriger Tunnelbahnhof zu liegen. [5]
Bahnhofplatz
Anfang 2007 wurde mit dem Umbau des Bahnhofplatzes begonnen. Die Arbeiten wurden am 31. Mai 2008, kurz vor der Fussball-Europameisterschaft 2008, abgeschlossen und mit einem Fest eingeweiht. Die Arbeiten umfassten unter anderem die Neugestaltung der Tram- und Bushaltestellen, den Bau eines Glasdaches - dem Baldachin - über dem Bahnhofplatz, die Neugestaltung des Bubenbergplatzes und einen Ausbau der Christoffelunterführung.
Die Tramhaltestelle am Hauptbahnhof sowie die Wendeschleifen im Umfeld des Bahnhofplatzes wurden bereits auf die längeren Züge von Tram Bern West ausgerichtet, der Tramlinien nach Bümpliz und Brünnen, die seit dem 12. Dezember 2010 in Betrieb sind.
Destinationen der Züge
Fernverkehr
- EC Basel – Olten – Bern – Visp – Brig – Domodossola – Milano
- ICE Interlaken Ost – Bern – Olten – Basel – Frankfurt am Main – Berlin
- TAL Zürich – Bern – Lausanne – Genève – Perpignan – Barcelona (montags, mittwochs und freitags)
- TGV Bern – Neuchâtel – Pontarlier – Dijon – Paris
- IC Genève Aéroport – Lausanne – Bern – Zürich – St. Gallen
- IC Brig – Visp – / Interlaken Ost – Bern – Olten – Basel
- IC Brig – Visp – Bern – Zürich – Romanshorn
- IR Genève Aéroport – Lausanne – Bern – Sursee – Luzern
- IR Bern – Langenthal – Olten – Zürich – Schaffhausen
- IR Bern – Olten – Aarau – Brugg – Baden – Zürich
- IR Bern – Langenthal – Olten
- RE Bern – Münchenbuchsee – Lyss – Biel/Bienne
- RE Bern – Münsingen – Spiez – Zweisimmen / – Kandersteg – Brig
- RE Bern – Konolfingen – Wolhusen – Luzern
- RE Bern – Kerzers – Neuchâtel
- RE Bern – Jegenstorf – Solothurn (Schmalspurbahn)
S-Bahn Bern (Linien ab Fahrplan 2010)
- S1 : Freiburg-Flamatt–Bern–Münsingen–Thun
- S2 : Laupen-Flamatt–Bern–Konolfingen–Langnau
- S3 : Biel/Bienne–Bern–Belp (ab 21 Uhr anstelle S4/S44 bis Thun)
- S4 : Langnau–Burgdorf–Zollikofen–Bern–Belp–Thun
- S44 : (Sumiswald-Grünen–Ramsei–) / (Solothurn–Wiler–) Burgdorf–Bern Wankdorf–Bern–Belp–Thun
- S5 : Bern–Kerzers–( Neuenburg) / (Murten–Payerne)
- S51 : Bern–Bümpliz Nord-Brünnen
- S52 : Bern-Rosshäussern-Kerzers (- Ins - Neuenburg)
- S6 : Bern-Schwarzenburg
- S7 : Bern–Worblaufen–Ittigen-Bolligen–Worb Dorf
- S7 : Bern–Worblaufen–Ittigen-Bolligen (nur in Spitzenzeiten)
- S8 : Bern–Zollikofen–Jegenstorf (–Solothurn)
- S9 : Bern–Worblaufen–Unterzollikofen
Siehe: S-Bahn Bern
Eingestellte Destinationen (Auswahl)
Als letzter Nachtzug von der Schweiz nach Italien wurde der EN Luna (Zürich-Bern-Brig-Bologna-Florenz-Rom) auf den Fahrplanwechsel 12/13. Dezember 2009 eingestellt.
Literatur
- Werner Stutz: Bahnhöfe der Schweiz. Verlag Berichthaus, Zürich 1976, ISBN 3-85572-018-5
- Paul Boss: Das war der alte Bahnhof.... Benteli Verlag, Bern 1974
- Bernhard Giger und Hansueli Trachsel: Ankommen in Bern. Stämpfli Verlag, Bern 2008, ISBN 978-3-7272-1194-2
Weblinks
Commons: Kategorie:Bahnhof Bern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Thomas Buri Stefan Liechti net@rch-architekturzeitschrift HTA-BE A97: Bahnhofplatz Bern
- SBB-Infos zum Bahnhof Bern
- Pläne Bahnhof Bern (PDF-Datei; 3,88 MB)
- www.bahnhofplatz.ch (Filme und Fotos zum Umbau Bahnhofplatz Bern)
- Projekt Zukunft Bahnhof Bern
Einzelnachweise
- ↑ Beat Junker: Der Kampf um den Christoffelturm in: Geschichte des Kantons Bern seit 1798: Band III. Tradition und Aufbruch 1881-1995
- ↑ Atelier 5: Umgestaltung Aufnahmegebäude Bahnhof Bern
- ↑ SFHF-AWARD 2005: Fassade des Jahres: Bahnhof Bern, Architekten: Atelier 5
- ↑ Arne Scheuermann, «RailCity oder Hauptbahnhof» in: archimaera (Heft 1/2008)
- ↑ Schweizer Eisenbahn-Revue 1/2009
Kategorien:- Bahnhof im Kanton Bern
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