- 2,4,6-Tribromphenol
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Strukturformel Allgemeines Name 2,4,6-Tribromphenol Andere Namen Bromol
Summenformel C6H3Br3O CAS-Nummer 118-79-6 PubChem 1483 Kurzbeschreibung weißlich-rosafarbene Schuppen[1]
Eigenschaften Molare Masse 330,79 g·mol−1 Aggregatzustand fest
Dichte 2,55 g·cm−3 (20 °C)[1]
Schmelzpunkt Siedepunkt 282–290 °C[2]
Dampfdruck pKs-Wert 6,08[3]
Löslichkeit sehr schlecht in Wasser (71 mg·l−1 bei 15 °C)[4]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2] Achtung
H- und P-Sätze H: 302-315-319-332-335 EUH: keine EUH-Sätze P: 261-305+351+338 [2] EU-Gefahrstoffkennzeichnung [5] Gesundheits-
schädlich(Xn) R- und S-Sätze R: 20/22-36/37/38 S: 9-26-36/37 LD50 2000 mg·kg−1 (oral, Ratte)[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. 2,4,6-Tribromphenol ist eine chemische Verbindung, die sowohl zu den Phenolen als auch zu den Halogenaromaten zählt. Die Struktur besteht aus einem Benzolring mit angefügter Hydroxygruppe (–OH) und drei Bromatomen (–Br) als Substituenten. Es wird u.a. als Flammschutzmittel verwendet.[5]
Inhaltsverzeichnis
Darstellung
2,4,6-Tribromphenol entsteht durch direkte Bromierung von Phenol mit elementarem Brom in Gegenwart von Kaliumbromid.[6] Wird Brom dabei im Überschuss verwendet, reagiert das 2,4,6-Tribromphenol zu 2,4,4,6-Tetrabrom-2,5-cyclohexadienon (alter Trivialname: Tribromphenolbrom, Schmelzpunkt 124 °C) weiter.[7] Diese Folgereaktion kann mit Iodwasserstoff umgekehrt werden.[8]
Eigenschaften
2,4,6-Tribromphenol bildet weißlich-rosafarbene Schuppen, die bei 87–90 °C schmelzen. Der Siedepunkt liegt bei 282–290 °C. Aufgrund des −I-Effekts der Bromsubstituenten weist es eine höhere Acidität im Vergleich zum Phenol auf. Der pKs-Wert mit 6,08 ist daher deutlich niedriger (Phenol: 9,99[9]).
Reaktionen
Bei der Nitrierung von 2,4,6-Tribromphenol wird das Bromatom an der para-Position von der Nitrogruppe verdrängt, es bildet sich 2,6-Dibrom-4-nitrophenol. Geht man jedoch vom Ethylether des 2,4,6-Tribromphenols aus, so wird die Nitrogruppe an der Position 3 angelagert, es bildet sich also 1-Ethoxy-2,4,6-tribrom-3-nitrobenzol.[10] Organismen metabolisieren 2,4,6-Tribromphenol zu 2,4,6-Tribromanisol.[11][12]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Datenblatt 2,4,6-Tribromphenol bei AlfaAesar, abgerufen am 11. Juni 2010 (JavaScript erforderlich).
- ↑ a b c Datenblatt 2,4,6-Tribromophenol bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 17. März 2011.
- ↑ a b Concise International Chemical Assessment Document 66 – "2,4,6-Tribromophenol and other simple brominated phenols", World Health Organisation (WHO) 2005.
- ↑ Datenblatt 2,4,6-Tribromphenol bei Acros, abgerufen am 11. Juni 2010.
- ↑ a b Eintrag zu 2,4,6-Tribromphenol in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 6. August 2010 (JavaScript erforderlich).
- ↑ L. Gattermann, H. Wieland: Die Praxis des organischen Chemikers, 43. Auflage, Walter de Gruyter, Berlin · New York 1982, ISBN 3-11-006654-8, S. 230: "2,4,6-Tribromphenol".
- ↑ J. A. Price: The Structure of Tribromophenol bromide, in: J. Am. Chem. Soc. 1955, 77, S. 5436–5437; doi:10.1021/ja01625a081.
- ↑ H. P. Latscha, H. A. Klein, G. W. Linti: Analytische Chemie: Chemie-Basiswissen III, S. 287 (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche).
- ↑ CRC Handbook of Tables for Organic Compound Identification, 3. Auflage, 1984, ISBN 0-8493-0303-6.
- ↑ K. J. P. Orton: The Nitration of s-Trihalogen Acetanilides, in: J. Chem. Soc., Transactions 1902, 81, S. 501–502; doi:10.1039/CT9028100500; Volltext.
- ↑ Universität Hohenheim: Halogenierte Naturstoffe (HNPs).
- ↑ W. Suske: Polybromiert und trotzdem natürlich, in: Chemische Rundschau, Nr. 4, 18. April 2006, S. 31–34; PDF.
Weblinks
- Prof. Blumes Bildungsserver für Chemie: Zweitsubstitution von Phenol am Beispiel der Bromierung und Nitrierung.
Kategorien:- Gesundheitsschädlicher Stoff
- Phenol
- Bromaromat
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