- Bischöfliche Aktion ADVENIAT
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Die Bischöfliche Aktion ADVENIAT (von lat. Adveniat regnum tuum = „Dein Reich komme“ aus dem Vaterunser) ist das bischöfliche Lateinamerika-Hilfswerk der Katholischen Kirche in Deutschland mit Sitz in Essen.
Unter dem Begriff Adveniat-Aktion versteht man eine Reihe von Veranstaltungen, die das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat in der Adventszeit in Zusammenarbeit mit zahlreichen Bistümern Deutschlands organisiert, um auf die Nöte in Lateinamerika und die Arbeit des Hilfswerkes hinzuweisen und für Spenden zu werben.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Erstmals beschloss die Deutsche Bischofskonferenz zum Weihnachtsfest 1961 „eine besondere Kollekte für die seelsorglichen Bedürfnisse in Lateinamerika“ durchzuführen. Die Spendenbereitschaft in Deutschland und die vielen Hilfegesuche aus Lateinamerika veranlassten die Deutsche Bischofskonferenz in den folgenden Jahren erneut zu einer Weihnachtskollekte aufzurufen. 1969 beschlossen die deutschen Bischöfe, die Kollekte für Lateinamerika zu einer jährlich wiederkehrenden Aktion der katholischen Kirche in der Bundesrepublik zu machen, zur „Bischöflichen Aktion Adveniat“.
Seit fast 50 Jahren unterstützt diese Aktion nun kirchliche Initiativen zugunsten der Armen, Verfolgten und Minderheiten. Mit jährlich rund 3.400 Projekten in einem Gesamtvolumen von 45 Mio. Euro ist es die europaweit größte Hilfsaktion für Lateinamerika und die Karibik. Wichtigstes Kriterium für eine Projektförderung durch Adveniat ist die Armutsorientierung. Die Initiative kommt von Priestern, Ordensschwestern oder ehrenamtlichen Mitarbeitern vor Ort, die mit den Bewohnern der Elendsviertel, den Straßenkindern, den Opfern von Naturkatastrophen und Epidemien leben und arbeiten. 2008/09 floss der weitaus größte Teil der Ausgaben mit 27,4 % in Projekte in Brasilien. Auf den nächsten Plätzen folgen mit großem Abstand Kolumbien mit 9,6 %, Argentinien mit 8,85 % und Peru mit 8,1 % sowie Ecuador(6,9 %).
Struktur und Würdigung
Die Leitung von Adveniat obliegt der von der Deutschen Bischofskonferenz jeweils für fünf Jahre eingesetzten Bischöflichen Kommission Adveniat. Deren derzeitiger Vorsitzender ist der Essener Diözesanbischof Franz-Josef Overbeck. Zuvor waren dies Felix Genn, Franz Grave sowie Franz Hengsbach. Für den laufenden Verwaltungsbetrieb ist die Geschäftsstelle in Essen mit circa 90 Mitarbeitern aus 13 Ländern zuständig.
Laut Aussagen des Hilfswerkes fließen mehr als 90 Prozent der Spenden direkt in die Projekte vor Ort, und 6,2 Prozent[1] werden für Verwaltungsaufgaben eingesetzt. Der so genannte Spenden-TÜV, das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen in Berlin, honoriert regelmäßig die Arbeit der Aktion mit seinem Spendensiegel. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers zählte Adveniat 2005/2006 zu den drei transparentesten gemeinnützigen Organisationen Deutschlands.
Adveniat Jahresaktionen seit 2002
Die Jahresaktionen des Lateinamerika-Hilfswerks setzen einen Themenschwerpunkt während der Adventszeit fest, und mit Veranstaltungen, Vorträgen, Ausstellungen und Gottesdiensten soll dementsprechend auf die besondere Problematik hingewiesen werden. Neben Schwerpunkten, die sich auf einzelne Länder in Lateinamerika beziehen (z.B. Bolivien 2002), werden aber auch übergreifende Themen, wie zum Beispiel "Gerechtigkeit" oder auch "Armut" (2009) behandelt. Den Höhepunkt der Jahresaktionen bildet die Weihnachtskollekte, die an Heiligabend sowie am ersten Weihnachtstag in allen katholischen Gemeinden Deutschlands stattfindet, um für die Länder Lateinamerikas und der Karibik Spenden zu sammeln.[2][3]
Siehe auch
- Misereor, Missio, Kindermissionswerk
- Caritas, Renovabis
- Kindernothilfe, Kinderhilfswerk, Armenversorgung
Einzelnachweise
- ↑ Spendenskandal – Großspender droht Unicef mit Ausstieg auf Stern.de, zuletzt aufgerufen am 4. Dezember 2009
- ↑ http://adveniat.de/wasbedeutetjahresaktion.html
- ↑ zu den einzelnen Jahresaktionen siehe: http://adveniat.de/aktionsarchiv.html
Weblinks
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