- Abbas Khider
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Abbas Khider (* 1973 in Bagdad) ist ein in Deutschland lebender deutsch-irakischer Schriftsteller.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Als 19-Jähriger wurde Abbas Khider wegen politischer Aktivitäten gegen das Regime Saddam Husseins verhaftet und verbrachte von 1993 bis 1995 zwei Jahre im Gefängnis, wo er gefoltert wurde. 1996 kam Khider frei und hielt sich danach als illegaler Flüchtling in verschiedenen Ländern wie Jordanien und Libyen auf.[1]
Im Jahr 2000 fand Khider in Deutschland Asyl. In München und Potsdam studierte er Literatur und Philosophie. 2002 erwarb er die deutsche Staatsbürgerschaft.[2] Khider begann zunächst als Lyriker; 2008 erschien sein erster Roman Der falsche Inder, in dem er das Schicksal eines politisch verfolgten Irakers in deutscher Sprache beschreibt. Er habe sich, so sagte er in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung, in der deutschen Sprache eine neue Heimat erfunden. Abbas Khider lebt in Berlin.
Für 2011 erhielt er ein Arbeitsstipendium, um drei Monate in der Villa Aurora in Pacific Palisades an seinem dritten Roman zu arbeiten.
Werke
- Der falsche Inder, Edition Nautilus, Hamburg 2009, ISBN 978-3-89401-576-3.
- Die Orangen des Präsidenten, Edition Nautilus, Hamburg 2011, ISBN 978-3-89401-733-0.
Auszeichnungen
- Alfred-Döblin-Stipendium der Berliner Akademie der Künste (2009)
- Arbeitsstipendium der Autorenförderung des deutschen Literaturfonds (2009–2010)
- Ehrenurkunde für Literatur von der irakischen Gesellschaft für Kulturförderung 2010
- Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis der Robert Bosch Stiftung 2010
Weblinks
- Offizielle Seite (dt., engl., arab.)
- Interview in LeseZeichen, BR, Video, 8 min
- Interview: Abbas Khider zur Revolution in der arabischen Welt mit Zenith – Zeitschrift für den Orient
Einzelnachweise
- ↑ Interview durch Johanna Adorján: Wie eine neue Geburt. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 13. März 2011, Seite 28.
- ↑ Abbas Khider, irakischer Autor: Ernsthaft und doch sehr witzig. Sendung Eins zu Eins. Der Talk auf Bayern 2. Abgerufen am 14. Juli 2011.
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