Abramovit

Abramovit
Abramovit
Andere Namen
  • IMA 2006-016
Chemische Formel Pb2SnInBiS7
Mineralklasse Sulfide und Sulfosalze
2.HF.25a (8. Auflage: II/C.17) (nach Strunz)
03.01.04.05 (nach Dana)
Kristallsystem triklin
Kristallklasse triklin-pinakoidal 1
Farbe silbergrau
Strichfarbe schwarz
Mohshärte
Dichte (g/cm3)
Glanz Metallglanz
Transparenz opak
Bruch
Spaltbarkeit perfekt nach {100}
Habitus
Häufige Kristallflächen pseudo-hexagonal, pseudo-tetragonal

Abramovit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Er kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pb2SnInBiS7 und bildet blätterig-plättchenförmige, gestreckte Kristalle bis 1 x 0,2 mm Größe.

Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde erstmals 2007 von M. A. Yudovskaya, N. V. Trubkin, E. V. Koporulina, D. I. Belakovsky, A. V. Mokhov, M. V. Kuznetsova und T. I. Golovanova in der Typlokalität, dem Kudriavy-Vulkan auf der Kurilen-Insel Iturup gefunden und nach dem russischen Mineralogen Dmitri Wadimowitsch Abramow (*1963) benannt.

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Abramovit zu den Sulfiden und Sulfosalzen gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Coirait, Franckeit, Herzenbergit, Kylindrit, Levyclaudit, Mohit, Stistait, Suredait und Teallit eine Untergruppe der Sulfide mit Me:S,Se,Te = 1:1. In der 9. Auflage bildet es mit Kylindrit, Franckeit, Incait, Lévyclaudit und Potosíit eine Untergruppe der mit SnS und PbS archetyp strukturellen Einheiten.

In der Systematik nach Dana bildet es mit Kylindrit, Franckeit, Incait, Potosíit und Coirait eine Untergruppe der Sulfosalze mit dem Verhältnis z/y > 4 und der Zusammensetzung (A+)i (A2+)j [ByCz], A = Metalle, B = Halbmetalle, C = Nichtmetalle.[1]

Bildung und Fundorte

Abramovit bildet sich in einer Fumarolen-Zone mit heißen vulkanischen Gasen bei ca. 600-650 °C. Bislang sind Funde nur aus der Typlokalität Kudriavy bekannt. Am Kraterrand dieses Vulkans wurden auch andere seltene Minerale, unter anderem das einzig bekannte Rhenium-Mineral Rheniit gefunden.[2]

Materialproben von Abramovit sind im mineralogischen Fersman-Museum der Russischen Akademie der Wissenschaften in Moskau deponiert.

Kristallstruktur

Abramovit kristallisiert triklin in der Raumgruppe P1 (Raumgruppen-Nr. 2) und den Gitterparametern a = 23,4 Ångström, b = 5,77 Å, c = 5,83 Å, α = 89,1°, β = 89,9° und γ = 91,5°.

Einzelnachweise

  1. Systematik der Minerale nach Dana - Sulfosalze bei webmineral.com.
  2. Rheniit bei mindat.org

Literatur

Weblinks


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