- Adler Dania
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Adler Dania Adler Dania an der Seebrücke Heringsdorf
Schiffsdaten Flagge Deutschland andere Schiffsnamen - Dania
Schiffstyp Fahrgastschiff Rufzeichen DLRD Heimathafen Burgstaaken Eigner Adler-Schiffe Bauwerft Husumer Schiffswerft, Husum Verbleib aufgelegt Schiffsmaße und Besatzung Länge 53,60 m (Lüa)Breite 9,73 m Tiefgang max. 2,15 m Vermessung 829 BRT Maschine Maschine 2 X MWM TBD 602 V 12, 12-Zyl.-Diesel Maschinen-
leistung2 x 695 kW Geschwindigkeit max. 15,0 kn (28 km/h) Propeller 2 Transportkapazitäten Tragfähigkeit 187 tdw Zugelassene Passagierzahl 658 Sonstiges Registrier-
nummernIMO: 7928615
Die Dania, zeitweise auch als Adler Dania bekannt, ist ein Passagierschiff. Es verkehrte bis Ende 2008 zwischen Heringsdorf und Swinemünde (poln. Świnoujście) auf der Insel Usedom als sogenanntes Butterschiff.Im Juni des Jahres 1980 wurde das Schiff Dania als Baunummer 1471 der Husumer Schiffswerft an die damalige Seetouristik-Reederei abgeliefert. Das Fahrgastschiff verkehrte von Burgstaaken nach Nysted auf der Insel Lolland, wurde jedoch später auch im Verkehr nach Rødbyhavn eingesetzt. 2002 wurde sie in Adler Dania umbenannt. Die Reederei Paulsen kaufte 2005 das Schiff. Es erhielt wieder seinen ursprünglichen Namen Dania. Seit dem 20. September 2006 ist sie auf die zur Paulsen-Familie zählende Insel- und Halligreederei in Westerland auf Sylt registriert. Von 2000 bis 2005 fuhr das Schiff ausgeflaggt mit dem Heimathafen Monrovia unter Liberia-Flagge. Seit 2005 wird wieder unter deutscher Flagge gefahren. Derzeit liegt das Ausflugschiff einsatzbereit im Hafen von Peenemünde auf.
Inhaltsverzeichnis
Grenzzwischenfall 2006
Am Nachmittag des 17. Oktober 2006[1] kam es kurz vor der Ankunft des Schiffes im polnischen Hafen Swinemünde (Swinoujscie) zu einem Zwischenfall. Drei Passagiere in Zivil gaben an, polnische Zöllner zu sein, und haben vom Personal Zugang zum (in polnischen Gewässern geschlossenen) Bordshop verlangt, um Spirituosen [2] zu konfiszieren, da diese nicht in Polen versteuert gewesen seien. Da nach Angaben [3] der Reederei schon mehrmals die kompletten Zigarettenbestände an Bord von polnischen Beamten konfisziert worden seien, und dann in privaten Autos ohne Beleg, ohne schriftliche Begründung abtransportiert worden seien, und erst zehn Tage zuvor 380.000 Zigaretten von Zöllnern in Zivil in Swinemünde beschlagnahmt worden seien, habe der 63-Jährige Kapitän Heinz Arendt die Ausweise verlangt, aber die drei Personen in Zivil hätten keine klare Ausweise vorzeigen können. Darauf habe er sich über Funk mit seiner Reederei beraten. Zudem wurde um 15.45 Uhr der ISPS-Alarm ausgelöst.
Der Kapitän hat zudem, kurz vor dem Anlegen, beim Hafen Swinemünde um Auslauferlaubnis gebeten, mit besonderer Dringlichkeit wegen einer verletzten Person an Bord, allerdings mit der Absicht, einen deutschen Hafen anzulaufen und die Angelegenheit vor deutschen Behörden zu klären. Daraufhin drehte die „Adler Dania“ gegen 16 Uhr 200 Meter von der Kaikante ab und nahm Kurs Richtung Heringsdorf in Deutschland, als ein polnisches Grenzschutzboot (Signatur SG-145) vor dem Bug des Ausflugsschiffes auftauchte. Laut Kapitän wurde von dort drei oder vier Mal aus einer Pistole geschossen, auch in die Luft Richtung Brücke. Laut einem Sprecher der polnischen Grenzwacht in Swinemünde habe es sich bei den Warnschüssen um zwei Schüsse aus einer Signalpistole mit blauer Signalmunition gehandelt. In Heringsdorf übergab der Kapitän die drei Zöllner der Bundespolizei und eine Beamtin der Bundespolizei setzte die Zöllner kurzfristig fest.
Im Anschluss an den Eklat [4] wurde dem Kapitän von polnischer Seite Flucht und Entführung vorgeworfen, da außer den Zöllnern auch eine Teil der Passagiere in Swinemünde hätten aussteigen wollen. Die Adler Dania sei zudem in Polen „unerwünscht“.
Zwei Tage später wurden die Fahrten, mit der Adler XI[5] und anderem Kapitän, wieder aufgenommen.
Im Jahr 2008 kam es in Wolgast zum Prozess gegen den Kapitän, zudem gegen den Geschäftsführer der Insel- und Halligreederei, und gegen den Betriebsleiter. Die Anklage warf ihm vor, die Zöllner ihrer Freiheit beraubt und die Besatzung des Schnellbootes genötigt zu haben, da er mit seinen Schiff aus das Boot zugehalten habe. [6]
Der Kapitän wurde vom Amtsgericht Wolgast wegen Nötigung eines polnischen Grenzschutzbootes zu einer Geldstrafe von 4050 Euro verurteilt und vom Vorwurf der Freiheitsberaubung dreier zivil gekleideter polnischer Zöllner freigesprochen, da es sich um einen sogenannten Erlaubnistatbestandsirrtum gehandelt habe. Die zivil gekleideten Zöllnern hatten sich nur unzureichend und nicht wie nach internationalen Bestimmungen üblich mit einem zweisprachigen Dokument ausgewiesen.
Die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von acht Monaten auf Bewährung gefordert und will Berufung einlegen.[7]
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Adler Vineta und Adler Dania in Peenemünde
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Die Dania in Swinemünde
Siehe auch
- Adler Schiffe
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ http://www.inselfaehren.de/index.php?page=dania-1980
- ↑ 19.10.2006 Ostsee-Zwischenfall Protokoll einer brenzligen Butterfahrt
- ↑ Spiegel Online: 19.10.2006 Ostsee-Zwischenfall Deutsche Reederei wirft Polen Schnaps- und Zigarettenklau vor
- ↑ sueddeutsche.de Eklat um Zollkontrolle Wir geben nicht klein bei 19.10.2006, 14:27
- ↑ http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,443784,00.html 20.10.2006 Ostsee-Zwischenfall Butterfahrt ins Ungewisse
- ↑ sueddeutsche.de Prozess in Wolgast Butterschiff in stürmischen Gewässern 16.03.2008, 19:06
- ↑ THB - Täglicher Hafenbericht Berufung gegen Kapitänsurteil Freitag, 28. März 2008
Kategorie:- Passagierschiff (Deutschland)
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