Berjosowo (Kaliningrad)

Berjosowo (Kaliningrad)
Siedlung
Berjosowo/Schönbaum
Берёзово
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Prawdinsk
Frühere Namen Adlig Schönbaum/
Königlich Schönbaum/
Groß Schönbaum (Königstann)/
Klein Schönbaum/
Schönbaum, Kr. Friedland (bis 1927)
Schönbaum, Kr. Bartenstein (1928 bis 1946)
Zeitzone UTC+3
Kfz-Kennzeichen 39, 91
Geographische Lage
Koordinaten 54° 26′ N, 21° 9′ O54.43333333333321.15Koordinaten: 54° 26′ 0″ N, 21° 9′ 0″ O
Berjosowo (Kaliningrad) (Russland)
Red pog.svg
Lage in Russland
Berjosowo (Kaliningrad) (Oblast Kaliningrad)
Red pog.svg
Oblast Kaliningrad

Berjosowo (russisch Берёзово, deutsch ab 1902: Schönbaum, Kreis Fiedland, 1928–1946 Schönbaum, Kreis Bartenstein) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)) und gehört zur Prawdinskoje gorodskoje posselenije (Stadtgemeinde Pradwinsk (Friedland (Ostpr.)) im Rajon Prawdinsk (Kreis Friedland).

Inhaltsverzeichnis

Geographische Lage

Berjosowo liegt östlich von Prawdinsk (Friedland) an einer Nebenstraße, die Kurortnoje (Wohnsdorf) an der russischen Fernstraße R 514 (ehemalige deutsche Reichsstraße 142) mit Rassnet (Schönwalde) und mit Sewskoje (Böttchersdorf) an der Fernstraße A 196 (früher Reichsstraße 131) verbindet. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichtliches

Die vor 1945 Schönbaum genannte Gemeinde setzt sich ursprünglich aus vier verschiedenen Einzelkommunen zusammen. So bildeten die Landgemeinden Adlig Schönbaum und Königlich Schönbaum sowie der Gutsbezirk Groß Schönbaum mit anderen kommunalen Einheiten am 11. Juni 1874 den neu errichteten Amtsbezirk Schönwalde[1] (russisch: Rassnet, heute nicht mehr existent), in den sich im Oktober 1874auch der aus deinem bisherigen Vorwerk gebildete Gutsbezirk Klein Schönbaum eingliederte. Bis 1927 gehörten die vier Schönbaum-Orte zum Landkreis Friedland, danach zum Landkreis Bartenstein (Ostpr.) im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen.

Am 22. Dezember 1897 wurde der Gutsbezirk Groß Schönabum in Königstann umbenannt. Adlig Schönbaum hatte 1895 60 Einwohner, in Königlich Schönbaum lebten 1895 103 Menschen[2], und beide schlossen sich am 3. Februar 1902 zur neuen Landgemeinde Schönbaum zusammen. Im gleichen Jahr wurde der Gustbezirk Klein Schönbaum in Gutsbezirk Schönbaum umbenannt, so dass ab dann die Landgemeinde und der Gutsbezirk gleichen Namens (und außerdem Königstann) nebeneinander existierten.

Am 30. September 1928 endlich schlossen sich die Landgemeinde Schönbaum und die Gutsbezirke Königstann und Schönbaum zur neuen Landgemeinde Schönbaum zusammen, die bis 1945 bestand und in der 1933 254 und 1939 245 Einwohner[3] registriert waren.

In Folge des Zweiten Weltkrieges kam Schönbaum mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion und erhielt 1946 die Bezeichnung „Berjosowo“. Der bisherige Gemeindeteil Königstann wurde verselbständigt und erhielt den Namen „Selzy“, ist heute aber nicht mehr existent. Sowohl Berjesowo als auch Selzy waren bis zum Jahre 2009 in den Druschbinski sowjet (Dorfsowjet Druschba (Allenburg)) eingegliedert. Danach kam Berjesowo aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[4]als „Siedlung“ (russisch: possjolok) eingestufte Ortschaft zur Prawdinskoje gorodskoje posselenije (Stadtgemeinde Prawdinsk (Friedland)) im Rajon Prawdinsk.

Kirche

Wegen seiner mehrheitlich evangelischen Bevölkerung war Schönbaum (mit dem Ortsteil Königstann) vor 1945 in das Kirchspiel Auglitten-Schönwalde[5] (russisch: Progress-Rassnet) eingepfarrt, das zum Kirchenkreis Friedland (russisch: Prawdinsk), danach zum Kirchenkreis Bartenstein (heute polnisch: Bartoszyce), in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union gehörte.

Heute liegt Berjosowo im Einzugsbereich der evangelischen Gemeinde in Druschba (Allenburg), die eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg) ist. Sie ist Teil der Propstei Kaliningrad[6] der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

Verweise

Weblink

Fußnoten

  1. Rolf Jehke, Amtsbezirk Schönwalde
  2. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Friedland
  3. Michael Rademacher, Deutsch-österreichisches Ortsbuch, Landkreis Bartenstein
  4. Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Oktober 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
  5. Ortsverzeichnis/Kirchspiele Kreis Bartenstein
  6. Ev.-luth. Propstei Kaliningrad

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