Adolph Ferdinand Gehlen

Adolph Ferdinand Gehlen
Adolph Ferdinand Gehlen

Adolph Ferdinand Gehlen (* 15. September 1775 in Bütow in Hinterpommern; † 15. Juli 1815 in München) war ein deutscher Chemiker.

Gehlen, Sohn eines Apothekers seiner Heimatstadt, unterzog sich an der dortigen Schule gründlichen Studien der gelehrten Sprachen, bevor er sich in Königsberg bei dem Hofapotheker und Universitäts-Professor Karl Gottfried Hagen für den Apothekerberuf ausbildete und anschließend drei Jahre an der Universität Königsberg studierte. Danach arbeitete er in der Apotheke Zum Weißen Schwan bei Valentin Rose d. J. in Berlin. Von 1803 bis 1805 war er Mitherausgeber des Neuen allgemeinen Journals der Chemie (6 Bände). Seit 1806 gab er das Journal für Physik und Chemie heraus (9 Bände). 1806 ging Gehlen nach Halle/Saale, wo er an der Universität promoviert wurde und als Privatdozent sowie im Institut von Johann Christian Reil als Zoochemiker tätig war. 1807 ging er nach München, um an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften eine Anstellung als akademischer Chemiker anzutreten. In seine Zuständigkeit fielen unter anderem der bayerische Bergbau, die Hüttenbetriebe, die Glas- und Porzellanfabriken; für die königliche Porzellanmanufaktur Nymphenburg entwickelte er unter anderem Farben.

Da geeignete Räumlichkeiten fehlten, musste die Laboratoriumsarbeit in Gehlens Privatwohnung stattfinden. Unter solchen Bedingungen war das Experimentieren mit giftigen Substanzen wie Blausäure und Arsenverbindungen seiner ohnehin labilen Gesundheit kaum förderlich. Bei Versuchen mit Arsenwasserstoff, die vor einem bereits bewilligten Urlaub für eine Bäderkur abgeschlossen werden sollten, erlitt Gehlen eine akute Vergiftung, der er nach neun Tage währendem Leiden kaum 40jährig am 15. Juli 1815 erlag.

Veröffentlichungen

  • Fassliche Anleitung zu der Erzeugung und Gewinnung des Salpeters, 1812 (2. Auflage: 1814).
  • Bemerkungen über die Eigentümlichkeit der Ameisensäure, 1814.
  • Sammlung von Entdeckungen und Erfahrungen aus dem Gebiete der Chemie, der Physik und Mineralogie aus den Jahren 1806 bis 1809, 1817.

Quellen

  • Albert Ladenburg: Gehlen, Adolf Ferdinand. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 8, Duncker & Humblot, Leipzig 1878, S. 497 f.
  • Grete Ronge: Adolph Ferdinand Gehlen. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 6, Duncker & Humblot, Berlin 1964, S. 132 f.
  • Journal für Chemie und Physik, XV. Band. Nürnberg 1815. Dem Andenken an Gehlen und Hildebrandt. Zu Gehlens beiliegendem Bildnisse. Seite I - VIII
  • Denkschriften der Königlichen Academie der Wissenschaften zu München für die Jahre 1814 und 1815. Band 5. München 1817. Seite XXIX - XXXV

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