- Agrar Koordination
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Die Agrar Koordination wurde 1981 als Kampagne der Bundeskoordination Internationalismus (BUKO) gegründet und arbeitet seither unabhängig zu den Schwerpunkten Landwirtschaft und Ernährung. Die Agrar Koordination ist heute ein eigenständiger, gemeinnütziger Verein mit Sitz in Hamburg. Das Forum für Internationale Agrarpolitik e.V. (FIA) ist der Trägerverein der Agrar Koordination.
Inhaltsverzeichnis
Zielsetzung
Ziel ist es, die negativen Auswirkungen einer neoliberalen Agrar- und Handelspolitik auf die Länder des Südens deutlich zu machen und Perspektiven zu entwickeln, die den Interessen der Marginalisierten ein stärkeres Gewicht verleihen. Die Agrar Koordination informiert über die Entwicklungen im Bereich Landwirtschaft und Agrarpolitik. Sie setzt sich für eine vielfältige, klima- und ressourcenschonende Landbewirtschaftung ein. Der gegenwärtige Arbeitsschwerpunkt liegt auf dem Themenkomplex „Biologische Vielfalt und Ernährungssicherung“. Die Kulturpflanzenvielfalt wurde über Jahrtausende von den Bauern und Bäuerinnen der ganzen Welt gepflegt und weiterentwickelt und droht gegenwärtig zu einer rein kommerziell genutzten Ware zu verkommen. Die Position der Bauern und Bäuerinnen muss gestärkt werden. Die Agrar Koordination arbeitet im Eine Welt Netzwerk Hamburg und in der Werkstatt 3 sowie bundesweit in zahlreichen Bündnissen, Netzwerken und Kampagnen. Ferner sind sie aktives Mitglied in den Arbeitsgruppen zu Biodiversität und Landwirtschaft und Ernährung im Forum Umwelt und Entwicklung.
Das Jugendbildungsprojekt Biopoli
Das Jugendbildungsprojekt Biopoli bietet Jugendgruppen und Schulklassen die Möglichkeit geschulte Referenten einzuladen, um in Absprache mit Lehrern und Gruppenleitern eine Schulstunde oder einen Projekttag zu folgenden Themen zu gestalten.
- Gentechnik in der Landwirtschaft
- Biopiraterie und Patente auf Leben
- Weltagrarhandel
- Biologische Vielfalt und Ernährungssicherung
- Pestizideinsatz in Nord und Süd
- Agrarkraftstoffe *Klima und Landwirtschaft
Es wird wert auf eine kreative und partizipative Gestaltung des Unterrichtes gelegt. Zu allen Themen wurden von der Agrar Koordination Materialien erarbeitet, die auch bestellt werden können. Ziel ist es, wichtige aktuelle ökologische und entwicklungspolitische Fragestellungen in die Schulen zu tragen und einen Beitrag zum Globalen Lernen zu leisten.
Publikationen
- Agrar Info - erscheint sechs Mal im Jahr
- Agrar Dossiers
- Bildungsmaterialien
- Agrar Studien
- Filme: "Wachsende Versprechen, Gentechnik in Mittelamerika", "Geraubte Zukunft" und "Zukunftsfelder"
Der neueste Film „Zukunftsfelder“ von Tilman Przyrembel, Ursula Gröhn-Wittern und Sandra Blessin handelt von den Folgen des Klimawandels auf den Philippinen. Taifune, Trockenheit, steigender Meeresspiegel und steigende Temperaturen machen die Erzeugung von Nahrung zu einem Hochrisikogeschäft. Das Land ist der größte Reisimporteur, obwohl es fruchtbare Böden hat und das bedeutendste Reisforschungsinstitut der Welt dort beheimatet ist. Von hier nahm die Grüne Revolution mit ihren Hochertragssorten ihren Anfang, aber der Hunger im Land blieb. Aus der Unzufriedenheit mit den Erfahrungen der Grünen Revolution heraus entstand vor 25 Jahren das Bauernnetzwerk MASIPAG und ging mit Hilfe von MISEREOR neue Wege. Die Bauern züchteten ihre eigenen Sorten, diversifizierten ihren Anbau um Ertragsausfälle abzusichern und praktizierten einen Anbau ohne chemische Dünger und künstliche Pestizide. In ihren Sortengärten wachsen über 2000 Reissorten und der Erfolg sorgt sogar im Landwirtschaftsministerium für ein Umdenken. Eines scheint deutlich: Die biologische Vielfalt auf den Feldern und in der Umwelt ist ein Schlüssel in der Risikominderung und unerlässlich für eine erfolgreiche Anpassung an die sich ändern den Anbaubedingungen. Monokulturen mit wenigen Sorten werden nicht der Weg sein, der die Ernährung in der Zukunft für alle sichert.
Hafenrundfahrt zum Thema Agrarkraftstoffe und Futtermittelimporte
Die Agrar Koordination bietet eine alternative Hafenrundfahrt zum Thema Agrarkraftstoffe und Futtermittelimporte an. Die 90 min. Barkassenfahrt führt durch den Hamburger Hafen, dem größten europäischen Importhafen für Palm- und Sojaöl und Standort der größten Palmölraffinerie Deutschlands. Dies gibt den Interessierten die Gelegenheit, sich über das strittige Thema Agrarkraftstoffe, die bewusst nicht Biokraftstoffe genannt werden, zu informieren.
Kampagne „Nein zu Futtermittelimporten von (Gen)-Soja“
Die aktuelle Kampagne der Agrar Koordination will den Import von (Gen)-Soja als Futtermittel verhindern. Der Lobbybrief an die Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner kann im Internet unter unterzeichnet werden.
Hintergrund: 78 Prozent der Eiweißfuttermittel für die europäische Massentierhaltung stammen aus Importen. Der größte Teil davon ist gentechnisch verändertes Soja. Fleisch, Milch und Eier von Tieren, die mit gentechnisch verändertem Futter gefüttert wurden, sind nicht entsprechend gekennzeichnet. Dem Anbau von Soja fallen biodiversitätsreiche Anbau- und Ökosysteme zum Opfer, was in den Herkunftsländern häufig zur Verdrängung kleinbäuerlicher Nahrungsproduzenten führt. Die Gemeinsame Europäische Agrarpolitik (GAP) wird deshalb in diesem Jahr für die Zeit nach 2013 neu gestaltet.
Weblinks
Kategorien:- Agrarpolitik
- Entwicklungspolitik
- Politische Organisation (Deutschland)
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