- Albert Kahn (Architekt)
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Albert Kahn (* 21. März 1869 in Rhaunen, Hunsrück; † 8. Dezember 1942 in Detroit, Michigan, USA) war einer der bedeutendsten amerikanischen Industrie-Architekten seiner Zeit. Neben seinen zahlreichen Bauten für die Automobilindustrie in Detroit und Michigan baute er zwischen 1929 und 1932 mit seinem Moskauer Büro auch 521 Fabriken in der damaligen Sowjetunion, darunter einige Fahrzeug- und Flugzeugwerke, beginnend 1929/30 mit dem Traktorenwerk Felix Dserschinski in Stalingrad.
Inhaltsverzeichnis
Biographie
Die Familie Kahn wanderte bereits 1880, als Albert gerade 11 Jahre alt war, in die Vereinigten Staaten aus. Sein Vater Joseph war Rabbiner in Rhaunen, seine Mutter Rosalie war musisch/künstlerisch begabt. Er hatte einen Bruder Julius. Bereits als Heranwachsender arbeitete er zwischen 1885 und 1895 bei dem Architekturbüro Mason & Rice in Detroit, ohne eine regelrechte Ausbildung absolviert zu haben. 1891 gewann er ein Reisestipendium der Zeitschrift American Architect and Building News für eine einjährige Tour d´Europe zusammen mit dem Architekten Henry Bacon, der später das Lincoln Memorial erbaute.
Wirken
Seine erste Firma Albert Kahn Associates gründete er mit Kollegen 1895, seine eigene Firma 1902. Er brachte in den amerikanischen Industriebau das von seinem Bruder Julius weiterentwickelte Armierbetonverfahren ein, das die Industrieanlagen sicherer , vor allem auch feuersicherer, machte. Ein erster Großauftrag mit dem neuen Bauverfahren wurde von ihm 1903/04 für die Packard Motor Car Company realisiert. Dabei wurde Henry Ford auf ihn aufmerksam.
Für seine Bauten ist ein an Europa orientierter historisierender Stil kennzeichnend. Seine Bauten in Michigan machten ihn auf der ganzen Welt bekannt. So baute er in Russland ganze Serien von Fabriken, war aber auch in Brasilien, Schweden, Frankreich, China, Japan und Australien tätig. Während des Zweiten Weltkrieges stellte er sich und sein 600-Personen-Büro Präsident Franklin Delano Roosevelts Plan zur Schaffung eines Arsenals für Demokratie zur Verfügung und baute zahlreiche Flughäfen und Marinestützpunkte.
Er schuf aber nicht nur Industrie- und Militärbauten sondern auch zahlreiche zivile Bauten. Alleine für die University of Michigan gestaltete er zwischen 1903 und 1938 etwa 23 Bauwerke. 2006 waren etwa 60 seiner Bauwerke auf der US-Liste bedeutender historischer Orte verzeichnet.
Literatur
- Federico Bucci: Albert Kahn - Architect of Ford, Princeton Architectural Press, 184 S., 2003. ISBN 978-1568983431
Dokumentarfilm
- Dieter Marcello: Albert Kahn - Architekt der Moderne, Dokumentarfilm, 1993 [1], 35mm/Video, ca. 80 Min. Farbe/s-w ; Kamera: Christian Lehmann.
Weblinks
Einzelnachweise
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