Albvorlandtunnel

Albvorlandtunnel
Albvorlandtunnel
Verkehrsverbindung Neubaustrecke Wendlingen–Ulm
Länge 8.176 m
Anzahl der Röhren 2
Bau
Bauherr Deutsche Bahn
Betrieb
Freigabe Dezember 2019 (geplant)
Lage
Albvorlandtunnel (Baden-Württemberg)
Red pog.svg
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Koordinaten
Westportal 48° 39′ 43,3″ N, 9° 22′ 21,8″ O48.6620199.372725
Ostportal 48° 37′ 47,6″ N, 9° 28′ 10,5″ O48.6299029.469593

Der Albvorlandtunnel ist ein geplanter, 8.176 m[1] langer Eisenbahntunnel der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm in Baden-Württemberg. Er soll unter anderem den Stadtteil Lindorf der Stadt Kirchheim sowie die Bundesautobahn 8 mit der Anschlussstelle Kirchheim-Ost im Bereich des Gewerbegebietes Dettingen unterqueren.[2]

Die Röhre zählt zum 11 km langen Planfeststellungsabschnitt 2.1a/b der Neubaustrecke.[3]

Verlauf

Die beiden eingleisigen Röhren sollen in regelmäßigen Abständen durch Querschläge miteinander verbunden werden. Der Tunnel durchquert Schichten des Unteren und Mittleren Schwarzjuras. Die größte Überdeckung liegt bei etwa 65 m.[4]

Von 3,2 Millionen Kubikmetern Ausbruchsmaterial sollten 1,9 Millionen Kubikmeter zu Lärmschutzwällen aufgeschüttet werden.[5] Der zwischen den Stadtteilen Lindorf und Ötlingen vorgesehene Wall wurde nach einer Einwendung des Kreisbauernverbandes Esslingen, der sich mit Verweis auf knappes Ackerland gegen diese Wälle aussprach, Ende 2010 durch das Regierungspräsidium Stuttgart verworfen. Stattdessen ist nun geplant, das Aushubmaterial weitgehend über die A 8 abzutransportieren.[6] Der geplante Wall sollte bei einer Breite von 90 m eine Höhe von bis zu 18 m erreichen.[7] Durch den Verzicht auf den Wall bleiben rund 20 Hektar landwirtschaftliche Anbaufläche erhalten.[8]

Geschichte

Nach dem Planungsstand von 1991 war ein kurzer Tunnel vorgesehen, der östlich von Oberboihingen beginnen und nach Unterquerung der Bundesstraße 297 westlich von Dettingen unter Teck enden sollte. Anschließend sollte die Trasse bis Weilheim an der Teck oberirdisch verlaufen. Die Güterzuganbindung sollte vor dem Ostportal des Tunnels in die Neubaustrecke Richtung Ulm einfädeln.[9]

Nach dem Planungsstand von 1995 war der Tunnel mit einer Länge von 4910 m vorgesehen.[10]

Später war das Bauwerk mit einer Länge von knapp 10 km geplant. Dem Bauwerk soll westlich ein Damm vorgelagert werden.[11]

Bei Abschluss der Finanzierungsvereinbarung der Neubaustrecke, im April 2009, wurde mit Rohbaukosten von rund 16,5 Millionen Euro je Kilometer und Röhre für den Albvorlandtunnel gerechnet.[12]

Einzelnachweise

  1. Neubaustrecke Wendlingen - Ulm - Der Planfeststellungsabschnitt 2.1 a/b "Albvorland", Themendienst Kommunikationsbüro Bahnprojekt Stuttgart - Ulm, Februar 2010
  2. 24 Stunden am Tag wird gebaut. In: Der Teckbote, 14. Mai 2009
  3. 550 Einwände gegen das Projekt. In: Stuttgarter Zeitung, 17. Januar 2010
  4. Hany Azer, B. Engel: Stuttgart 21 und NBS Wendlingen–Ulm. In: Tunnel, Heft 7/2009, ISSN 0722-6241, S. 12–24 (PDF-Datei, 290 kB).
  5. ICE-Trasse: Kreisbauernverband wehrt sich gegen Aushub auf Äckern. In: Teckbote, 7. August 2010.
  6. Kein Lärmschutz für Kirchheim. In: Stuttgarter Zeitung, 29. Dezember 2010.
  7. Lärmschutz soll geprüft werden. In: Filderzeitung, 4. Februar 2011.
  8. Traum vom Lärmschutz geplatzt. In: Stuttgarter Nachrichten (Onlineausgabe), 12. Februar 2011.
  9. Deutsche Bundesbahn, Projektgruppe NBS der Bahnbauzentrale (Hrsg.): Information Ausbau- und Neubaustrecke Stuttgart – Augsburg. Zwölfseitiges Leporello, Stuttgart, Juni 1991.
  10. Deutsche Bahn AG, Regierungspräsidium Stuttgart (Hrsg.): Ausbau- und Neubaustrecke Stuttgart–Augsburg. Abschnitt Stuttgart–Ulm. Bereich: Wendlingen–Ulm. 1. Ausgabe August 1995, Planungsstand von August 1995.
  11. DBProjekt GmbH, Stuttgart 21 (Hrsg.): Planfeststellungsunterlagen: Umgestaltung des Bahnknotens Stuttgart. Ausbau- und Neubaustrecke Stuttgart - Augsburg, Bereich Stuttgart - Wendlingen mit Flughafenanbindung: Abschnitt 1.1, Talquerung mit Hauptbahnhof. Bau-km -0.4 -42.0 bis +0.4 +32.0. Erläuterungsbericht Teil I: Allgemeiner Teil). Planfestgestelltes Dokument vom 28. Januar 2005, S. 11
  12. Deutscher Bundestag (Hrsg.): Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Winfried Hermann, Dr. Anton Hofreiter, Dr. Valerie Wilms, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Drucksache 17/4001 – Aktuelle Entwicklungen bei der geplanten Neubaustrecke Wendlingen–Ulm. Drucksache 17/4293 vom 17. Dezember 2010.

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