- Aldicarb
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Strukturformel Allgemeines Name Aldicarb Andere Namen 2-Methyl-2-(methylthio)propionaldehyd-O-(N-methylcarbamoyl)-oxim
Summenformel C7H14N2O2S CAS-Nummer 116-06-3 PubChem 9570071 Kurzbeschreibung weißer, kristalliner Feststoff[1]
Eigenschaften Molare Masse 190,27 g·mol−1 Aggregatzustand fest [2]
Dichte 1,195 g·cm−3[1]
Schmelzpunkt 100 °C [1]
Siedepunkt 225 °C bei 6,7 mbar[1]
Dampfdruck 0,00013 mbar (20 °C) [1]
Löslichkeit in Wasser: 6 g·l−1 (20 °C) [1]
Sicherheitshinweise GHS-Gefahrstoffkennzeichnung aus EU-Verordnung (EG) 1272/2008 (CLP) [3] Gefahr
H- und P-Sätze H: 330-300-311-410 EUH: keine EUH-Sätze P: 260-264-273-280-284-301+310 [4] EU-Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I [3] Sehr giftig Umwelt-
gefährlich(T+) (N) R- und S-Sätze R: 24-26/28-50/53 S: (1/2)-22-36/37-45-60-61 Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen. Aldicarb ist ein Pflanzenschutzwirkstoff aus der Familie der Carbamate, der als Insektizid, Akarizid und Nematizid verwendet wird. Die stark giftige Verbindung dient zur Bodenbehandlung. [5]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Aldicarb wurde 1962 von Union Carbide entwickelt.[6]
Gewinnung und Darstellung
Aldicarb kann ausgehend von Isobutylen durch Reaktion mit Nitrosylchlorid oder Natriumnitrit und weitere Reaktion des entstehenden Zwischenproduktes mit Natriummethanthiolat und anschließend mit Methylisocyanat gewonnen werden.[7]
Eigenschaften
Aldicarb ist ein kristalliner, weißer Feststoff.[2]
Verwendung
Aldicarb kommt als 5, 10 oder 15%iges Granulat in den Handel.[2] Der Wirkstoff kann in der Schweiz gegen Rübenkopfälchen beim Zuckerrüben-Anbau sowie im Zierpflanzenanbau unter Glas gegen Blattläuse, Stengelälchen und Wurzelgallennematoden verwendet werden. In Deutschland und Österreich ist kein aldicarbhaltiges Pflanzenschutzmittel zugelassen.[8] Aldicarb steht nicht auf der Liste der in der Europäischen Union zugelassenen Pflanzenschutzmittel.[9]
Die wichtigsten Anwendungsbereiche sind beim Anbau von Baumwolle, Soja und Erdnüssen. [2]
Toxikologie
Aldicarb hemmt das Enzym Cholinesterase und unterbindet auf diese Weise die Reizleitung zwischen Nervenzellen. Die Substanz ist sowohl bei oraler Aufnahme als auch bei Hautkontakt stark giftig. Die Giftwirkung tritt rasch ein und dauert zwischen 4 bis 12 Stunden an. Die LD50 bei Nagetieren liegt bei 0,5 bis 1,5 mg/kg Körpergewicht, wenn das Aldicarb in Wasser oder Öl gelöst verabreicht wurde. Für trockenes Granulat liegt die LD50 bei etwa 7 mg/kg Körpergewicht. Es gibt keine Hinweise auf eine teratogene, mutagene oder kanzerogene Wirkung.[2]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f Eintrag zu Aldicarb in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 16.12.2009 (JavaScript erforderlich)
- ↑ a b c d e Extoxnet: Aldicarb, Stand Juni 1996
- ↑ a b Eintrag zu CAS-Nr. 116-06-3 im European chemical Substances Information System ESIS (ergänzender Eintrag)
- ↑ Datenblatt Aldicarb bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 7. März 2011.
- ↑ Aldicarb bei ChemIDplus
- ↑ Römpp Lexikon Chemie, 10. Auflage 1996, ISBN 3-13-107830-8
- ↑ Thomas A. Unger: Pesticide synthesis handbook. 1996, ISBN 978-0815514015 (Seite 135 in der Google Buchsuche).
- ↑ Nationale Pflanzenschutzmittelverzeichnisse: Schweiz, Österreich, Deutschland; abgerufen am 10. Dezember 2009
- ↑ EU Pesticides database; abgerufen am 10. Dezember 2009
Kategorien:- Giftiger Stoff
- Umweltgefährlicher Stoff
- Carbamat
- Insektizid
- Pflanzenschutzmittel (Wirkstoff)
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