Fliegerhorst Oldenburg

Fliegerhorst Oldenburg
ehemaliger Fliegerhorst Oldenburg
BW
Fliegerhorst Oldenburg (Niedersachsen)
Red pog.svg
Kenndaten
ICAO-Code EDNO/ETNO
Koordinaten
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 5 km nordwestlich von Oldenburg (Oldb)
1 km nördlich von Metjendorf
Straße Alexanderstraße / L824 (A293 2km)
Bahn Oldenburg (Oldb) Hbf
Nahverkehr Buslinie 303 & 330, Haltestelle Fliegerhorst
Basisdaten
Eröffnung 1933
Start- und Landebahn

i1 i3


i7 i10 i12

i14

Der Fliegerhorst Oldenburg war ein Militärflugplatz in Oldenburg und von 1964 bis 1993 Standort des Jagdbombergeschwaders 43. Heute befindet sich auf dem Areal ein Solarpark.

Geschichte

Am 20. August 1933 wurde der Flugplatz auf der unbesiedelten Alexanderheide im Norden der Stadt im Rahmen eines Großflugtages feierlich eröffnet. Bereits 1936 übernahm die Deutsche Luftwaffe den Fliegerhorst (Deckname „Kumpel“). Ab 1939 verlegten verschiedene Verbände nach Oldenburg. Am 9. Mai 1945 erfolgte die Besetzung Oldenburgs durch kanadische Streitkräfte.

Die britische Royal Force reaktivierte den Flugplatz 1951, die Modernisierung begann im November des Jahres. Der Flugbetrieb in RAF Oldenburg begann wieder im Juni 1952. Hier lagen bis 1956 verschiedene Staffeln, die das 124. Wing (Geschwader) bildeten Anfangs lagen hier drei Staffeln Vampire FB9, die Ende 1953 auf die Sabre F4 umgerüstet wurden. Diese und parellel noch eingesetzte Venom FB1 wurden ab Mai 1955 durch die Hunter F4 ersetzt.

Im Oktober 1957 erfolgte die Übergabe der Station durch die RAF an die Bundeswehr, als erster Verband bezog die Waffenschule der Luftwaffe 10 als Ausbildungsstätte für Flugzeugführer auf North American F-86 Sabre Quartier auf dem wieder als Fliegerhorst Oldenburg bezeichneten Gelände. Hier erfolgte 1959 die Aufstellung des Jagdgeschwaders 72, doch im gleichen Jahr wurde der Verband bereits nach Leck (Nordfriesland) verlegt. 1962 wurde das Aufklärungsgeschwaders 54 (Fiat G.91) von Erding nach Oldenburg verlegt, im folgenden Jahr die Waffenschule der Luftwaffe 10 nach Jever.

Das Flugplatzgelände am Nordwestrand der Stadt Oldenburg

1964 wurde das Aufklärungsgeschwader 54 aufgelöst, gleichzeitig erfolgte eine Rückverlegung des Jagdgeschwaders 72 von Leck nach Oldenburg. Beide Verbände wurden aufgrund der Auftragsänderung für den Einsatz (die Flugzeuge waren fortan nicht mehr Tagjäger, sondern die Erdzielbekämpfung war der Auftrag des Verbandes) zum Jagdbombergeschwader 43 fusioniert. Unterstellt war der Verband der 4. Luftwaffendivision, geflogen wurde die F-86 Sabre. 1966 erfolgte die Umstellung auf Fiat G.91, im Jahr darauf die Umbenennung in Leichtes Kampfgeschwader 43, 1979 schließlich die Rückbenennung in Jagdbombergeschwader 43. Ab 1981 wurde der Alpha Jet in Oldenburg geflogen. 1991 wurden 18 Alpha Jet der 2. Staffel wegen des Golfkriegs kurzzeitig in die Türkei verlegt. Am 30. September 1993 erfolgte dann die Außerdienststellung/Auflösung des JaboG 43; ein Jahr später, am 1. November 1994, die offizielle Entwidmung des Flugplatzes.

Neben dem fliegenden Verband war von 1957 bis 1958 die Luftwaffenversorgungsgruppe 22 auf dem Gelände des Fliegerhorstes stationiert. 1959 wurde sie zum Luftwaffenversorgungsregiment 6 umstrukturiert, deren Stab in der Oldenburger Donnerschwee-Kaserne Quartier bezog. Die Luftwaffensanitätsstaffel des LVR 6 (bis 1993), die Feldwerft Fiat G-91 (von 1966-1981) sowie dessen Nachfolgeverband Luftwaffenwerft 61 des LVR 6 (von 1981 bis 1993) waren auf dem Gelände des Fliegerhorstes stationiert.

Von 1968 bis 1991 war zudem die 3. Batterie des Flugabwehrraketenbataillons 24 der Flugabwehrtruppe Nike (Rakete) auf dem Fliegerhorst stationiert, von 1993 bis 2006 (Verlegung nach Bad Sülze) die Flugabwehrraketengruppe 24 des Flugabwehrraketengeschwaders 2.

Trivia

Der Wehrdienstleistende William George Perks verbrachte einen Teil seines Dienstes bei der Royal Force (RAF) auf dem Fliegerhorst Oldenburg. Später erlangte er unter dem Künstlernamen Bill Wyman als Bassist der Rolling Stones Weltruhm.

Weblinks

 Commons: Fliegerhorst Oldenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Fliegerhorst — ist die Bezeichnung für einen Militärflugplatz der deutschen Luftwaffe, der deutschen Marineflieger und der Luftstreitkräfte des österreichischen Bundesheers. In Deutschland wird der Name der nächstgelegenen Stadt der Bezeichnung dabei… …   Deutsch Wikipedia

  • Fliegerhorst Leck — Ehemaliger Fliegerhorst Leck BW …   Deutsch Wikipedia

  • Fliegerhorst Neuburg — DMS …   Deutsch Wikipedia

  • Fliegerhorst Nörvenich — BW …   Deutsch Wikipedia

  • Oldenburg (Oldb) Hbf — Empfangsgebäude des Oldenburger Hauptbahnhofes Bahnhofsdaten …   Deutsch Wikipedia

  • Oldenburg (Oldenburg) Hauptbahnhof — Oldenburg (Oldb) Hbf Empfangsgebäude des Oldenburger Hauptbahnhofes Daten Kategorie 2 …   Deutsch Wikipedia

  • Oldenburg Hauptbahnhof — Oldenburg (Oldb) Hbf Empfangsgebäude des Oldenburger Hauptbahnhofes Bahnhofsdaten …   Deutsch Wikipedia

  • Oldenburg Hbf — Oldenburg (Oldb) Hbf Empfangsgebäude des Oldenburger Hauptbahnhofes Bahnhofsdaten …   Deutsch Wikipedia

  • Oldenburg (Oldenburg) — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Fliegerhorst Pferdsfeld — ehemaliger Fliegerhorst Pferdsfeld BW …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”