- Bad Sülze
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Wappen Deutschlandkarte 54.11027777777812.65777777777811Koordinaten: 54° 7′ N, 12° 39′ OBasisdaten Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern Landkreis: Vorpommern-Rügen Amt: Recknitz-Trebeltal Höhe: 11 m ü. NN Fläche: 26,37 km² Einwohner: 1.689 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 64 Einwohner je km² Postleitzahl: 18334 Vorwahl: 038229 Kfz-Kennzeichen: NVP Gemeindeschlüssel: 13 0 73 007 Adresse der Amtsverwaltung: Am Markt 1
18334 Bad Sülze
(Außenstelle)Webpräsenz: Bürgermeister: Dr. Doris Schmutzer Lage der Stadt Bad Sülze im Landkreis Vorpommern-Rügen Bad Sülze ist eine Landstadt in Verwaltung durch das Amt Recknitz-Trebeltal im Landkreis Vorpommern-Rügen in Mecklenburg-Vorpommern, Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Ihre nördlichen und nordwestlichen Grenzen bilden die Städte Marlow sowie das Amt Ahrenshagen. Im Westen bildet der Landkreis Rostock und im Osten die Ämter Trebeltal, Tribsees und Franzburg-Richtenberg die Grenze. Geprägt wird das Gebiet durch die Recknitz- und Trebelniederungen mit vielen Naturschutzgebieten.
Von besonderem Wert ist das zwischen Bad Sülze und Tribsees gelegene Grenztalmoor. Hier kommen vegetationskundliche Raritäten wie die fadenwurzlige Segge, Rauschbeere, Krähenbeere, Glockenheide, Siebenstern, Königsfarn, Breitblättrige Stendelwurz und Kleiner Klappertopf vor. Aber auch ornithologische Besonderheiten wie Graureiher, Wachtelkönig, Schreiadler, Sprosser, Waldschnepfe (zur Brutzeit) und Rotkehlchen kommen vor. Das Recknitztal bei Bad Sülze ist daher Vogelschutzgebiet im Rahmen des Programms Natura 2000 der Europäischen Union. 1993 wurde die neue Median-Klinik eröffnet und die alte Kurklinik wurde geschlossen. Geblieben ist der Kurpark, in dem im September das Dahlienfest der Stadt gefeiert wird. Mehrere hundert Dahlien sind in dieser Zeit im Kurpark zu bestaunen.
Geschichte
Name
Sülze ist der Ort an der Salzquelle und Salinen sind bereits vor 1229 hier bezeugt worden. 1243 erhielt das Kloster Doberan das Recht in Sulta (lat. salina) Salz zu sieden. Der niederdeutsche Ortsname veränderte sich dann 1287 in Sulte, 1301 in Sulten und später in Sülte und Sülze. Das Salzmuseum zeugt heute noch von dem Ortsnamen.
Mittelalter
Um 1229 wurde bezeugt, das am Ort Solequellen sind. 1243 erhielt das Kloster Bad Doberan das Recht zum Salzsieden. Der Ort erhielt sein Stadtrecht zwischen 1255 und 1260 durch die Fürsten von Rostock und 1287 wird er als civitas erwähnt. Die erste Nachricht von der Kirche zu Sülze stammt von 1276. Ein Stadtsiegel ist erstmals 1289 unter einer in Stralsund ausgestellten Urkunde zu finden. Fürst Nikolaus von Mecklenburg-Rostock stellte 1298 die Stadt unter lübisches Recht und verlegte die Gerichtsbarkeit von Marlow nach Sülze, die nunmehr Sitz eines Vogts ist . Von 1488 bis 1768 adeliger "Vormundschaft". 1599 gründete Henricus Calander die erste Schule der Stadt.
16. bis 19. Jahrhundert
Der Dreißigjährige Krieg zerstörte die Stadt bis auf wenige Häuser. Das 1620 erbaute Gradierwerk musste seine Produktion einstellen. Nur langsam erholte sich die Stadt von den Folgen des Krieges. 1744 wurde die Saline an Jacob Sigismund Waitz von Eschen verpachtet. Von großen Erfolgen für die Saline war die Zeit von 1807 bis 1830 geprägt. Der Prahmkanal wird gebaut und die Saline 1816 von der Großherzoglichen Landesregierung übernommen. In der Stadt leben zum damaligen Zeitpunkt 1.600 Menschen.
1822 werden erste Solekuren verabreicht und 1824 mit der Großherzoglichen „Soolbadeanstalt“ (Kurhaus) der institutionelle Kurbetrieb aufgenommen. Schon um 1850 werden etwa 2500 Einwohner gezählt. Im Jahre 1895 erhält Sülze Bahnanschluss. Die „Friedrich-Franz-Bahn“ fährt von Rostock über Sülze nach Tribsees. Wegen Unwirtschaftlichkeit wird die Salzproduktion 1907 eingestellt und die letzte Fuhre Salz feierlich aus der Stadt gefahren. Sülze gewinnt in dieser Zeit als Sol- und Moorbad jedoch weiter an Bedeutung.
Neuere Geschichte
1927 wird die Stadt als Kurort anerkannt und darf sich „Bad Sülze“ nennen. 1944 wird das letzte Gradierwerk durch einen Blitzschlag stark beschädigt und muss 1970 abgerissen werden. Die Pfarrkirche ist ein Backsteinbau aus dem 13. Jahrhundert mit Orgelprospekt und Kanzel aus dem 18. Jahrhundert, beide das Geschenk eines Kaufmanns aus Bergen (Norwegen) Sül(t)zer Herkunft nach dem großen Stadtbrand von 1770. Nach 1945 wurde die Bahnstrecke Rostock–Tribsees/Tessin zwischen Sanitz und Tribsees abgebaut.
Die Stadt war bis 1952 Teil des Landkreises Franzburg-Barth und gehörte danach bis 1994 zum Kreis Ribnitz-Damgarten im Bezirk Rostock. Seit 1990 gehört Bad Sülze zum Land Mecklenburg-Vorpommern.
Innenstadt und Rathaus wurden im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 gründlich saniert.Politik
Wappen
Das Wappen wurde am 10. April 1858 von Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg-Schwerin festgelegt und am 1. Oktober 1943 vom Reichsstatthalter in Mecklenburg bestätigt und unter der Nr. 128 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.
Blasonierung: „In Gold über einem blau-silbernen Wellenschildfuß ein heraussehender schwarzer Stierkopf mit silbernen Hörnern, goldener Krone und geschlossenem Maul, beiderseits begleitet von je einer grünen Salzaster.“
Das Wappen wurde 1943 von dem Berliner Prof. Hans Schweitzer neu gezeichnet.
Sehenswertes und Kultur
- Gedenkstein aus dem Jahre 1947 von Heinrich Weirer auf dem Hohen Wall für den örtlichen KPD-Führer Willi Braun, der 1931 von einem SA-Mann ermordet wurde
- Gedenktafel am Haus Kellerstraße 7 für Willi Braun, der hier geboren wurde
- Willi-Braun-Ehrenhain im Rosengarten vor einem Verwaltungsgebäude, in dem zu DDR-Zeiten eine Schule mit seinem Namen existierte, mit einer Gedenkstele und Porträtrelief von Günther Köhn
- Grabstein auf dem Grab von Willi Braun auf dem Friedhof mit Gedenkinschrift
Bauten und Denkmäler
- Die Stadtkirche Bad Sülze - eine gotische Backsteinkirche - stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Sie hat ein Längsschiff mit 2 quadratischen Jochen mit einem spätgotischen Sterngewölbe und einen Chor. Der West-Turm ist wohl im 15. Jh. entstanden. Der Turmhelm wurde nach einem Brand von 1770 erst 1892 mit einer neuen Spitze versehen. Innen: Der Altar von Gaston Lenthe stammt aus dem 19. Jh., die Kanzel von 1770, das Orgelprospekt von 1772 und der Kalksandstein-Taufstein aus dem 13. J.h.
- Das ehemalige Alte Salzamt von 1739 ist ein 2-geschossiges Fachwerk-Haus, das ab 1995 saniert wurde und danach das Salzmuseum beherbergt.
- Salinenreste im Kurpark.
- Das Rathaus am Markt ist ein 2-geschossiger Putzbau aus der Mitte des 19. Jh.
- Das Kurhaus von 1824 ist ein verputzter Fachwerkbau in den klassizistischen Formen der Berliner Bauschule.
- Der alte Speicher in der Salinenstraße wurde um 1997 saniert.
- Die Mühle.
Bildung
Bad Sülze verfügt über eine Grundschule und eine Kindertagesstätte mit angeschlossenem Hort.
Regelmäßige Veranstaltungen
Jährlich im September findet in Bad Sülze das Dahlienfest statt. Als 1980 Gärtnermeister Clasen vom Kurhaus angestellt wurde, rekultivierte er innerhalb weniger Monate große Teile des Kurparks und vermehrte Dahlien in einem Gewächshaus. Ein Jahr später blühten diese bereits tausendfach im Park. Anlässlich der Blüte wird seit 1981 jährlich das Dahlienfest ausgerichtet. Zu sehen sind über 3.500 Dahlien in über 150 Sorten von Juli bis September.
Wirtschaft und Infrastruktur
- Bedeutsam für Bad Sülze ist, dass der Bundeswehrstandort (Flugabwehrraketengeschwader 2) als einer der wenigen in Mecklenburg-Vorpommern verstärkt wurde.
- Daneben besteht ein Fensterwerk und eine Glasfabrik.
- Die Medianklinik versucht das Bad im Ortsnamen zu retten, jedoch konnten keine weiteren Betriebe dieser Art in Sülze angesiedelt werden.
- Ansonsten ist das Umland eher landwirtschaftlich (durch Marktfruchtbetriebe, Kartoffelzuchtbetriebe und Schafzucht) geprägt.
Verkehrsanbindung
Bad Sülze liegt an der Landesstraße L 19 von Sanitz nach Grimmen und hat direkten Autobahnanschluss an die A 20. Die Abfahrt Bad Sülze ist gleichzeitig der kürzeste Weg nach Barth und Zingst/Fischland.
Bis 1945 lag Bad Sülze direkt an der Bahnstrecke Rostock–Tribsees mit Verbindung nach Greifswald. Danach wurde die Strecke als Reparationsleistung abgebaut. Das Bahnhofsgebäude und der Bahndamm sind in der Umgebnung von Bad Sülze noch gut erhalten. Die nächsten Bahnhöfe befinden sich in Sanitz und Tessin an der Bahnstrecke Rostock–Tessin.
Personen
Söhne und Töchter der Stadt
- Christian Joachim Friedrich Barkow (1755–1836), Theologe, Pfarrer und Präpositus in Loitz.
Bilder
Einzelnachweise
- ↑ Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
Weblinks
Commons: Bad Sülze – Album mit Bildern und/oder Videos und AudiodateienStädte und Gemeinden im Landkreis Vorpommern-RügenAhrenshagen-Daskow | Ahrenshoop | Altefähr | Altenkirchen | Altenpleen | Baabe | Bad Sülze | Bartelshagen II b. Barth | Barth | Bergen auf Rügen | Binz | Born a. Darß | Breege | Buschvitz | Dettmannsdorf | Deyelsdorf | Dierhagen | Divitz-Spoldershagen | Dranske | Drechow | Dreschvitz | Eixen | Elmenhorst | Franzburg | Fuhlendorf | Gager | Garz/Rügen | Gingst | Glewitz | Glowe | Grammendorf | Gransebieth | Gremersdorf-Buchholz | Grimmen | Groß Kordshagen | Groß Mohrdorf | Gustow | Göhren | Insel Hiddensee | Hugoldsdorf | Jakobsdorf | Karnin | Kenz-Küstrow | Klausdorf | Kluis | Kramerhof | Kummerow | Lancken-Granitz | Lietzow | Lindholz | Lohme | Löbnitz | Lüdershagen | Lüssow | Marlow | Middelhagen | Millienhagen-Oebelitz | Neu Bartelshagen | Neuenkirchen | Niepars | Pantelitz | Papenhagen | Parchtitz | Patzig | Poseritz | Preetz | Prerow | Prohn | Pruchten | Putbus | Putgarten | Ralswiek | Rambin | Rappin | Ribnitz-Damgarten | Richtenberg | Saal | Sagard | Samtens | Sassnitz | Schaprode | Schlemmin | Sehlen | Sellin | Semlow | Splietsdorf | Steinhagen | Stralsund | Sundhagen | Süderholz | Thiessow | Trent | Tribsees | Trinwillershagen | Ummanz | Velgast | Weitenhagen | Wendisch Baggendorf | Wendorf | Wieck a. Darß | Wiek | Wittenhagen | Wustrow | Zarrendorf | Zingst | Zirkow
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