- Leck (Nordfriesland)
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Wappen Deutschlandkarte 54.7744444444448.97361111111116Koordinaten: 54° 46′ N, 8° 58′ OBasisdaten Bundesland: Schleswig-Holstein Kreis: Nordfriesland Amt: Südtondern Höhe: 6 m ü. NN Fläche: 29,79 km² Einwohner: 7.666 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 257 Einwohner je km² Postleitzahl: 25917 Vorwahl: 04662 Kfz-Kennzeichen: NF Gemeindeschlüssel: 01 0 54 076 NUTS: DEF07 Adresse der Amtsverwaltung: Marktstraße 12
25899 NiebüllWebpräsenz: Bürgermeister: Rüdiger Skule Langbehn (CDU) Lage der Gemeinde Leck im Kreis Nordfriesland Leck (dänisch: Læk, friesisch: Leek) ist eine Gemeinde im Norden des Kreises Nordfriesland. Die Gemeinde ist ein Unterzentrum im Sinne des Raumordnungsplanes für das Land Schleswig-Holstein.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die Gemeinde Leck liegt einige Kilometer südlich der dänischen Grenze, rund 30 Kilometer westlich von Flensburg und rund 20 Kilometer östlich der Nordseeküste. Der Ort liegt am Westrand des schleswigschen Geestrückens. Diese Lage war bestimmend für das Entstehen des Ortes. Es ist davon auszugehen, dass das Wattenmeer und somit auch das Wasser der Nordsee über Jahrhunderte bis zur Eindeichung bis an den Geestrand reichte. Die Lecker Au, heute ein kleiner Fluss von an vielen Stellen nicht mehr als sechs Meter Breite und einen Meter Tiefe, war bis nach Leck und auch darüber hinaus mit Schiffen früherer Bauweisen schiffbar. Ein Hinweis auf den früheren Hafen ist der Anker im Wappen der Gemeinde Leck.
Nachbargemeinden
Die Gemeinde Leck ist umgeben von den Gemeinden Achtrup, Tinningstedt, Süderlügum, Klixbüll, Risum-Lindholm, Enge-Sande, Stadum und Sprakebüll. Die Orte Klintum und Osterschnatebüll liegen im Gemeindegebiet.
Klima
Mit durchschnittlich 82 Tagen unter 0° C ist Leck einer der „kältesten“ Orte Schleswig-Holsteins.
Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1231 als Königsgut in mittlerer Größe im Erdbuch des dänischen Königs Waldemar II. Zur damaligen Zeit gehörte Leck zum Herzogtum Schleswig.[2] Aufgrund dieser Urkunde konnte 1981 das 750-jährige Bestehen des Ortes gefeiert werden. Leck ist der alte Hauptkirch-, Verwaltungs- und Marktort der Karrharde, des Gebiets nördlich und südlich der Gemeinde.
Archäologische Funde datieren die Burg Leckhuus auf das 11. Jahrhundert. Sie diente einem königlichen Vogt als Herberge und Wehranlage zur Überwachung des Ochsenweges (dänisch Hærvejen, niederdeutsch Ossenpadd). Weitere Forschungen lassen die Vermutung zu, dass in der Mitte des 1. Jahrtausends Englandfahrer auch vom Hafen in Leck aufbrachen und über die Lecker Au, vorbei an den Inseln Föhr und Amrum, die Nordsee erreichten. Der Hafen verlor wegen Versandung seine Bedeutung im 15. Jahrhundert. Trotzdem hat der Handel stetig zugenommen.
Im Jahre 1689 wurde dem Ort durch den damaligen Herzog in den gottorfschen Anteilen in den Herzogtümern Schleswig und Holstein, Christian Albrecht, die Marktgerechtigkeit urkundlich zugebilligt. Die Handwerks- und Handelsbetriebe wurden zahlreicher und vielfältiger. Es siedelten sich Sattler, Schmiede und Stellmacher, Färber, Schneider und Schuster, Tischler, Drechsler und andere Berufstätige an. Auch gab es ein Krankenhaus, Apotheke, Post und Schule. Mit der Entwicklung der Dampfmaschine kamen eine Maschinenfabrik, eine Spinnerei und eine Tuchfabrik nach Leck.
Während des Zweiten Weltkrieges war Leck Standort eines Stützpunktes der damaligen Reichsluftwaffe. Im Jahre 1959 wurde die Gemeinde Leck erneut Garnisonsort. Durch den hierdurch ausgelösten starken Bevölkerungszuwachs mit jungen Familien mit Kindern wurde die Gemeinde vor große kommunalpolitische Herausforderungen gestellt. Das Aufklärungsgeschwader 52 mit 44 in Leck stationierten Aufklärungsflugzeugen des Typs McDonnell RF-4E („Phantom“) wurde 1993 aufgelöst. Mit deutlich verringerter Personalstärke belegte danach die Flugabwehrraketengruppe 39 den Flugplatz Leck. Mittlerweile wurden die Flugabwehrraketengruppen 11 und 39 zur Flugabwehrraketengruppe 25 zusammengefasst und in Leck und Stadum stationiert.
Leck war von 1889 bis 1966 Sitz des gleichnamigen Amtsbezirks bzw. Amtes. Mit Auflösung des Amtes wurde Leck amtsfreie Gemeinde mit eigener hauptamtlicher Verwaltung. 1974 wurden Klintum und Oster-Schnatebüll nach Leck eingemeindet.
Zum 1. Januar 2008 hat die Gemeinde zusammen mit der Stadt Niebüll und den Gemeinden der Ämter Bökingharde, Karrharde, Süderlügum und Wiedingharde das Amt Südtondern gebildet.
Religionen
In Leck gibt es eine evangelisch-lutherische Gemeinde, der die über 800 Jahre alte St.-Willehad-Kirche im Ortszentrum gehört. Diese besitzt einen zweiflügligen Altar (Retabel) aus der Werkstatt von Claus Berg.
Die katholische Gemeinde ist mit der Niebüller Kirchengemeinde zusammengeschlossen, hat aber eine eigene kleine Kirche zur Verfügung. Leck gehört zum katholischen Dekanat Flensburg innerhalb des Erzbistums Hamburg.
Die evangelische dänische Gemeinde hat eine kleine Kirche im Ort.
Politik
Gemeindevertretung
Seit der Kommunalwahl 2008 hat die Gemeindevertretung 19 Sitze. Davon haben die CDU sieben, die Wählergemeinschaft UWL fünf, die SPD vier und der SSW drei Sitze.
Wappen
Blasonierung: „In Gold, über blauem Wellenbalken im Schildfuß, ein schwarzer Flechtzaun, dahinter zwei grüne Lindenbäume, zwischen deren Kronen ein roter, abwärts gekehrter Anker schwebt.“[3]
Wirtschaft, Bildung und Infrastruktur
Die Druckerei Clausen & Bosse ist einer der größten Industriebetriebe der Region und einer der größten Buchhersteller Deutschlands. Rund 600 Beschäftigte sind hier tätig. Der Aufstieg begann 1950 mit dem Taschenbuchdruck für den Rowohlt Verlag.
Das Zentralfinanzamt Nordfriesland hat ebenfalls seinen Hauptsitz in Leck.
Im Ort gibt es eine Grund-, Förder- Haupt- und Realschule sowie eine dänische Gesamtschule. Das nächste Gymnasium befindet sich im benachbarten Niebüll.
Leck ist der Sitz der Nordsee Akademie, einer staatlich geförderten Bildungseinrichtung des Deutschen Grenzvereins.
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Kulturdenkmale in Leck (Nordfriesland) stehen die in der Denkmalliste des Landes Schlewig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.
Verkehr
Leck liegt an der B 199. Die Entfernung zur Nordsee beträgt 20 km, zur Ostsee bei Flensburg 30 km und zur dänischen Grenze 20 km. Ausgebaute Radwege gibt es an der B 199 nach Flensburg und Klixbüll, von Klixbüll weiter an der B 5 nach Niebüll und zur dänischen Grenze, an der L 5 nach Enge-Sande an der L 212 nach Medelby. Ansonsten findet man weitere gut ausgebaute, schwach befahrene Wege, die für Radtouren geeignet sind.
Leck verfügt über einen Flughafen der Bundeswehr, welcher jedoch nicht mehr für militärischen Flugbetrieb genutzt wird.
Leck war weiterhin wichtigster Zwischenbahnhof der Bahnstrecke Flensburg–Niebüll, die 1981 stillgelegt wurde. Aus strategischen Gründen (NATO-Konzept) blieb die Strecke zunächst erhalten. Heute sind diese Beweggründe entfallen; trotzdem ist die Strecke weiterhin befahrbar. Eine Wiederinbetriebnahme der Bahnstrecke wurde bereits mehrfach erwogen, aber nie in die Tat umgesetzt. Dies liegt unter anderem an der parallelen Buslinie, die die Ortschaften, darunter auch Leck, besser anbindet. Man kann allerdings mit einer Draisine ab Leck bis nach Unaften fahren.
Städtepartnerschaften
- Birštonas, Litauen
Weblinks
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Commons: Leck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Gemeinde Leck
Einzelnachweise
- ↑ Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
- ↑ Horst Windmann: Schleswig als Territorium. Wachholtz, Neumünster 1954, Karte II.
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
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